Artikel Schlafe gut, Maradona!

Artikel Schlafe gut, Maradona!

Eine kleine Erinnerung an einen großen Fußballer
von Stephan Lamby

Im Jahr 2003 war ich für ein paar Tage auf Kuba. Es ging um einen Film über den Máximo Lider, Fidel Castro. Ich verbrachte die Zeit in Archiven, führte Interviews, fuhr ein wenig auf der Insel herum. Da erfuhr ich, dass auch Diego Maradona auf Kuba war. Diego Maradona, was machte der denn hier? Dass Maradona ein Freund von Fidel Castro war, wusste ich. Auch dass er sich der kubanischen Revolution irgendwie verbunden fühlte, war bekannt, Maradona hatte ein fettes Tattoo von Ché Guevara auf dem rechten Oberarm. Aber ich fand schnell heraus, dass Maradonas Aufenthalt keine politischen Gründe hatte, sondern sehr persönliche, ja gesundheitliche. Er war am Stadtrand von Havanna in einer Villa untergebracht, jemand gab mir die Adresse, ich fuhr hin.

In diesen Jahren gab Maradona nur äußerst selten Interviews; vielleicht langweilt er sich ja und spricht mit mir, dachte ich. Maradonas Villa lag in einem Park, ein paar Schritte davor ein Wächter, der in seinem Häuschen die Personalien der Besucher kontrollierte. Bald dämmerte mir, Maradona war hier nicht zum Vergnügen, er war wegen eines Drogenentzugs auf Kuba, weit weg von seiner Heimat Argentinien. Es muss am späten Vormittag gewesen sein, als ich bei dem Wächter vor Maradonas Haus ankam, ich bat ihn, Maradona anzurufen und meinen Besuch anzukündigen. Heraus kam aber nicht Maradona, sondern eine Art persönlicher Sekretär, ein freundlicher Argentinier, der etwas überrascht war, dass ich vom eigentlich geheimen Aufenthalt seines Chefs erfahren hatte. Der Sekretär bat mich, mein Anliegen in einem kurzen Brief niederzuschreiben. Ich schrieb ein paar Zeilen, der Mann nahm den Zettel und verschwand. Einige Zeit später kam er zurück und sagte, Maradona würde schlafen, ich möge bitte warten. Okay, ein, zwei Stunden würde ich Geduld haben, dann musste ich ins Stadtzentrum von Havanna zurück.

Nichts tat sich. Mittags ließ ich den Wächter wieder anrufen. Maradonas Sekretär kam prompt, leider mit derselben Entschuldigung: Diego Maradona schläft, bitte haben Sie Geduld. Einige Stunden später, das gleiche Spiel, ich wurde ungeduldiger, rief ein weiteres Mal an, wieder erschien Maradonas Mitarbeiter. Er sagte, Maradona sei kurz wach gewesen, er habe ihm meinen Brief gegeben, aber jetzt – bitte haben Sie Verständnis – hält Diego Maradona Siesta. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich abgewimmelt werden sollte, das zu tun wäre einfacher gewesen, ziemlich sicher schlief Maradona tatsächlich die ganze Zeit. Der jahrelange Drogenkonsum, das aufreibende Leben zwischen Europa und Südamerika, all das hatte tiefe Spuren hinterlassen. Es war dunkel geworden, irgendwann am späten Abend startete ich einen letzten Versuch. Der Sekretär kam – es war ihm sichtlich unangenehm – und entschuldigte sich freundlich, sein Chef würde heute nicht mehr für ein Interview zur Verfügung stehen. Es sei zu spät, Maradona müsse die Nacht über schlafen.

Einen kompletten Tag hatte ich gewartet, nur wenige Meter von Maradona entfernt, ohne ihn zu Gesicht zu bekommen, natürlich auch ohne das erhoffte Interview. Zeit, meine kleine Niederlage einzugestehen. Der Mann, den ich so gerne sprechen wollte, hatte offenkundig größere Probleme. Ich rief ein Taxi und verabschiedete mich von dem Wächter.

Schlafe gut, Diego Armando Maradona.

Veröffentlicht am: 25.11.2020 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Die Demokraten machen Ernst: Amtsenthebungsverfahren gegen Trump gestartet

Artikel Die Demokraten machen Ernst: Amtsenthebungsverfahren gegen Trump gestartet

Zweieinhalb Jahre ist Donald Trump nun Präsident der USA. Schon seit dem Tag seiner Amtseinsetzung geistert ein Wort durch die US-amerikanischen aber auch internationalen Medien: Impeachment. Das Amtsenthebungsverfahren erscheint vor allem den politischen Gegner der Demokraten als die Möglichkeit, die Amtszeit des Präsidenten zu verkürzen. Doch ein Skandal nach dem anderen kam und ging, ohne an Trumps Stuhl zu rütteln.

Impeachment eingeleitet

Doch nun machen die Demokraten Ernst und haben Vorbereitungen für das Amtsenthebungsverfahren eingeleitet. Der Vorwurf: Verfassungsbruch. In einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj forderte Trump den Amtskollegen auf, Untersuchungen zum ehemaligen Vizepräsidenten und demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und dessen Sohn anzustellen. Beide sollen in korrupte Geschäfte in der Ukraine verwickelt sein. Beweise: gibt es keine. Dafür wird die Schlinge um Trumps Hals immer enger. Können die Demokraten Erfolg mit ihrem Amtsenthebungsverfahren haben?

Veröffentlicht am: 26.09.2019 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Die SPD auf der Suche nach der Doppelspitze

Artikel Die SPD auf der Suche nach der Doppelspitze

Anfang Juni gab Andrea Nahles ihren Rücktritt als Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD bekannt. Und wieder einmal war die krisengebeutelte Partei auf der Suche nach einem Vorsitzenden. Gestern verkündete die Interims-Dreierspitze um Manuela Schwesig, Malu Dreyer und Thorsten Schäfer-Gümbel, dass im Herbst die Parteibasis eine Doppelspitze wählen wird, die ab Dezember den Vorsitz übernimmt. Während der Vergleich zu den Grünen nicht lange auf sich warten lässt, haben Twitter-Nutzer einige Ideen zum neuen Konzept der SPD.

Für diesen Twitter-Nutzer ist klar: Die SPD hat sich bei der Entscheidung für eine Doppelspitze etwas gedacht:

Auch die Heute-Show sieht einen Mehrwert für die SPD:

Dieser Nutzer hat einige Vorschläge, wer für die neue Doppelspitze geeignet wäre:

Während diese Nutzerin positive Beispiele einer gut funktionierenden Doppelspitze anführt:

Noch eine interessante Promi-Paarung:

Chris nutzt derweil die Chance und sucht auf Twitter nach der EINEN:

Und Roman hat doch seine Zweifel:

Während dieser Nutzer noch über das angekündigte Verfahren sinniert …

… ist an andere Stelle – nach einem Interview mit Gesine Schwan – klar, wer die SPD ab Dezember führen soll:

Aber nicht überall ist man begeistert:

So könnte es in der SPD-WG abgelaufen sein:

Wenn alles nichts hilft, hätten die beiden vielleicht Zeit:

Veröffentlicht am: 25.06.2019 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Die Europawahl aus Sicht des Internets

Artikel Die Europawahl aus Sicht des Internets

Bis zum 26. Mai wurde in Europa gewählt. Alle 28 Länder (inklusive des Vereinigten Königreichs, trotz Brexit-Referendums) stimmten ab, um das europäische Parlament für die nächsten 5 Jahre zu bestimmen. Es geht dabei auch um die Nachfolge des scheidenden Kommissionspräsidenten Juncker. Dabei geht es hauptsächlich um das Duell Manfred Weber der Christdemokraten gegen Frans Timmermanns der Sozialdemokraten.

Twitter gibt einen Einblick in die Gemütswelt der Europäer.

Dieser Twitter-Nutzer freut sich – ungeachtet der nationalen Ergebnisse – über den europäischen Geist, der vor allem online die Menschen verband.

Wenn es um die Ergebnisse geht, so war auf deutscher Ebene schnell ein großer Gewinner der Wahl ausgemacht:

Großes Thema war dabei der massive Unterschied beim Alter der Wähler im Zusammenhang mit der gewählten Partei.

Darauf reagierten Mitglieder der „Volksparteien“ am Tag nach der Wahl etwas verschnupft:

Einen (weiteren) herben Rückschlag erlitt die SPD, die mit nur 15,8% ihr schlechtestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl bekam.

Ihren Anteil von Abgeordneten verdoppeln konnte Die Partei. Während einige Bürger sich von einer Satirepartei nicht repräsentiert fühlen, suchen andere nach einfachen Erklärungen für diesen Erfolg:

2016 stimmte Großbritannien für den Austritt aus der EU, 2019 müssen sie an den Parlamentswahlen teilnehmen, da es immer noch zu keiner Einigung der Austrittsbedingungen kam. Während in England die Brexit-Party von Nigel Farage dominierte, sieht das Bild im nördlichen Schottland völlig anders aus.

Auch bei den neuen Mitgliedern im EU-Parlament gibt es einige Überraschungen.


So schaffte es der katalonische Separatist Carles Puidgemont, einen Platz im Parlament zu bekommen. Möchte er diesen allerdings annehmen, müsste er vorher nach Madrid und würde damit seine Festnahme provozieren. Der junge Brite Magid Magid schaffte es auch das erste Mal ins Parlament, als Bürgermeister von Sheffield sprach er einmal ein Donald-Trump-Verbot für die britische Stadt aus.

Veröffentlicht am: 27.05.2019 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Skål, Cheers, Egészségére! Ein Prost auf Europa!

Artikel Skål, Cheers, Egészségére! Ein Prost auf Europa!

Champagner. Nach dem Sieg verdienst du ihn, nach der Niederlage brauchst du ihn. Das hat angeblich mal Napoleon von sich gegeben. Bei der Ankündigung der Ergebnisse der Europawahl diesen Sonntag werden die Spitzenkandidaten sicherlich einige Schlucke vertragen können. Ein Blick auf die Instagram-Accounts der EU-Politiker verrät, welche Flüssigkeiten sonst noch so hoch im Kurs stehen:

Bei der deutschen SPD-Politikerin Katarina Barley ist es Bier.


Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Lieblings-Fortbewegungsmittel: Bahn ☀️

Ein Beitrag geteilt von Katarina Barley (@katarina.barley) am

Der Spitzenkandidat des französischen „Rassemblement National“ Jordan Bardella (23) lässt sich mit Parteichefin Le Pen und Aperol Spritz ablichten.

Dass der ehemalige belgische Premierminister Guy Verhofstadt (Open Vld, ALDE) gerne Wein trinkt, ist nicht unbekannt. Er besitzt in Italien sogar ein Weingut.


Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Celebrating my birthday with my team at Noordzee.

Ein Beitrag geteilt von GuyVerhofstadt (@guyverhofstadt) am

Die Irin Lynn Boylan (Sinn Féin, GUE/NGL) setzt auf exotischere Getränke.

Nigel Farage (Brexit-Party, EFDD) ohne Bier ist wie ein Whiskey on the rocks ohne Eiswürfel.


Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Cheeky.

Ein Beitrag geteilt von Nigel Farage (@nigel_farage) am

Die Kombination von „Rechts und Bier“ scheint auch in Österreich und in den Niederlanden zu funktionieren:
Harald Vilimsky, FPÖ:

Thierry Baudet, FVD:


Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Asperges! Met bier.

Ein Beitrag geteilt von Thierry Baudet | FVD (@thierry_baudet) am

In Slowenien gönnt sich Tanja Fajon (SD, S&D) nach einer Fahrradtour was Spritziges.

Mit der Schwedin Alice Bah Kuhnke (MP, Grüne/EFA) geht es auch ganz ohne Alkohol.


Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

God morgon. Jag börjar dagen med en kopp kaffe på trappen och stannar upp en stund vid 11,6 procent. Det är vad den senaste SIFO-undersökningen visar. Mycket kan hända fram till valdagen men ändå, oerhört glädjande att så många vill lägga en röst på den starkaste klimat- och miljöpolitiken och för ett tydligt fokus på demokrati och mänskliga rättigheter. Nu måste vi se till att vi blir fler! Berätta för någon eller några andra om varför du lägger din röst på mig/oss/Miljöpartiet just denna gång. Berätta om vad som faktiskt står på spel. Berätta om hur kort tid vi har på oss att göra de förändringar och investeringar som måste göras för framtida generationers skull. Har de frågor, be dem läsa @naturskyddsforeningen senaste rapportering om att Miljöpartiet är bäst på att sätta klimat- och miljöpolitiken främst och att de ska följa mig på detta konto för fler svar fram till valet. Och rösta! Rösta nu. Vallokalerna är öppna för förtidsröstning, ta med dig din legitimation och ditt röstkort. . #EUVAL2019 #miljöpartiet #hoppiställetförhat #klimatetkanintevänta

Ein Beitrag geteilt von Alice Bah Kuhnke (@alicebahkuhnke) am

Veröffentlicht am: 24.05.2019 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Israel lädt zur größten Musikparty der Welt ein

Artikel Israel lädt zur größten Musikparty der Welt ein

Heute findet der Eurovision Song Contest statt. Die Mega-Party steigt dieses Jahr, nach dem Sieg der Israelin Netta im letzten Jahr, in Tel Aviv. Es ist das erste Mal seit 20 Jahren, dass der ESC in Israel stattfindet. Neben der Freude über den letztjährigen Sieg und natürlich die Chance, dass über 100 Millionen Menschen heute Abend auf das Land schauen, gibt es auch Sorgen um die Sicherheit.

Die Israelis freuen sich. ESC bedeutet vor allem Spaß, viel Glitzer und positive Resonanz für das Land. Doch gleichzeitig schwingt auch die Sorge vor möglichen Ausschreitungen und Anschlägen mit. Erst vor wenigen Tagen gab es im Gaza-Streifen mit die schwerste Eskalation der letzten Jahre. In Tel Aviv möchte man sich davon aber nicht abschrecken lassen und hofft auf einen friedlichen Abend.

Topfavoriten und schräge Gestalten

Deutschland hofft, nach einem grandiosen vierten Platz im letzten Jahr, vor allem auf einen erfolgreichen Abend. Für den zweimaligen Gewinner des ESC tritt das Damen-Duo S!sters mit dem Song „Sisters“ an. Tatsächlich sind die zwei jungen Sängerinnen in Wahrheit keine Schwestern sondern ein gecastetes Duo.

Als Favorit bei den Buchmachern gilt der Niederländer Duncan Laurence, der im Interview verriet, dass es für ihn schwierig war, beim Dreh zum Musikvideo nackt zu sein.

Für den nötigen Unterhaltungsfaktor sorgt unter anderem die Band Hatari aus Island, die im Sado-Maso-Outfit die Bühne einheizt.

Boykottaufrufe bleiben ergebnislos

„Dare to dream“ ist das Motto der diesjährigen Veranstaltung. Dem Motto gegenüber stehen einige Boykottaufrufe von anti-israelischen oder pro-palästinensischen Organisationen. Doch die Lust an Party und Glitzer und (schräger) Musik ist größer als alles politische Kalkül – so wird auch Popstar Madonna auftreten und zwei ihrer Songs präsentieren. Die größte Musikparty der Welt kann beginnen.

Veröffentlicht am: 18.05.2019 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Kreativer Torjubel oder ein Schritt zu weit?

Artikel Kreativer Torjubel oder ein Schritt zu weit?

Der italienische Nationalstürmer Mario Balotelli ist bekannt für seine extrovertierte Art und fällt mit seinem Verhalten auch neben dem Spielfeld auf. Beim Sonntag-Spiel seines Vereins Olympique Marseille gegen AS Saint-Etienne in der französischen Ligue 1 setzte er allerdings noch einen drauf.

Bereits in der 12. Minute gelang Balotelli der Führungstreffer. Es war sein 4. Tor in bisher 16 Einsätzen der laufenden Saison. Doch noch ungewöhnlicher als sein Tor war sein Torjubel. Schnurstracks lief Balotelli zur Seitenlinie und ließ sich von einem Kameramann sein Handy reichen. Die Teamkameraden sammelten sich hinter ihm und per Selfie-Mode wurde schnell ein etwa 10-sekündiges Jubel-Video für die Instagram-Fans aufgenommen.

Das Video, das Balotelli neben seiner Instagram-Story auch auf seiner Instagram-Seite postete, hat inzwischen knapp 2 Millionen Aufrufe.

Eine neue Art des Torjubels?

Dass Spieler sich auf kreative Art über Tore freuen, ist nichts Ungewöhnliches. Sei es eine bestimmte Geste, ein Tanz oder ein extra bedrucktes T-Shirt. Auch sind viele Fußballspieler auf Social Media aktiv und lassen die Fans an ihrem alltäglichen Leben, dem Training und sportlichen Erfolgen teilhaben. Doch die Verschmelzung von beidem ist neu. So sind Handys bisher nur nach dem Spiel auf dem Feld zu beobachten. Wie lange wird es dauern, bis sich die ersten Nachahmer Balotellis finden und ab wann muss man sich mit Regelungen über die Handynutzung auf dem Fußballfeld auseinandersetzen? So führte das International Football Association Board, kurz IFAB, 2012 zum Beispiel für das Ausziehen des Trikots einen Zusatz zur Regel 12 ein. Spieler dürfen zwar nach einem Tor jubeln, es aber nicht übertreiben. Eine Verwarnung gibt es, wenn der Spieler „das Hemd auszieht oder den Kopf mit dem Hemd bedeckt“.

Veröffentlicht am: 04.03.2019 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Fürs Klima schwänzen

Artikel Fürs Klima schwänzen

Seit August 2018 bleibt die Schwedin Greta Thunberg jeden Freitag der Schule fern und demonstriert für den Klimaschutz. Sie fragt: „Why should I be studying for a future that soon may be no more, when no one is doing anything to save that future?”

Mit solchen Aussagen avancierte Greta zu einem globalen Gesicht der Klimabewegung. Bereits im September kamen die Schulstreike nach Deutschland, auch in anderen Ländern wie in Belgien, der Schweiz oder in Großbritannien gehen Schüler*innen für mehr Klimaschutz auf die Straße.

Vernachlässigung der Schulpflicht?

Dass sie das während der Schulzeit tun, sorgt immer wieder für Debatten im Netz und in der Gesellschaft. Die Kultusministerien der Länder gehen unterschiedlich mit der Situation um, vereinzelt wird den Schüler*innen, die dem Unterricht fernbleiben, mit Sanktionen gedroht, andere Länder sehen in der kritischen Auseinandersetzung mit dem Klimaschutz aber auch eine Chance der politischen Bildung.

Demo in Hamburg

Diesen Freitag kam die schwedische Aktivistin Greta nach Deutschland, um in Hamburg an der Fridays-for-Future-Demonstration teilzunehmen.


Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

School strike week 28. #climatestrike #fridaysforfuture #schoolstrike4climate

Ein Beitrag geteilt von Greta Thunberg (@gretathunberg) am


Bei dem Protestmarsch nahmen laut Polizei 3800 Hamburger*innen teil. Die Veranstalter von „Fridays for Future“ sprechen von 10.000 Teilnehmer. Unterstützung bekommen sie unter anderem von der Justizministerin Katarina Barley, die politisches Engagement bei jungen Menschen unterstützenswert findet.

Der EU-Abgeordnete Martin Sonneborn bietet seine Hilfe an, wenn es darum geht, Entschuldigungen für die Schüler auszustellen:

Auch zahlreiche Twitter-Nutzer bekunden den Demonstrierenden ihren Beistand.

Auch in anderen deutschen Städten gingen heute Schüler*innen auf die Straße, wie zum Beispiel in Münster.

Veröffentlicht am: 01.03.2019 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Ausschreitungen und Regierungskrise in Venezuela

Artikel Ausschreitungen und Regierungskrise in Venezuela

Die Ausschreitungen in Venezuela erleben einen neuen Höhepunkt. Das südamerikanische Land, das seit Jahren unter einer diktatorischen Regierung leidet und immer wieder in gewalttätige Demonstrationen verwickelt ist, steht kurz vor einem Bürgerkrieg.

Die Protagonisten: Nicolás Maduro, der 2013 zum Staatschef gewählt wurde und Präsident der Nationalversammlung Juan Guaidó, der sich vor wenigen Tagen kurzerhand zum Interimspräsidenten erklärte. Auf der Seite Maduros sind das Militär und einige Länder wie Kuba, Mexiko, die Türkei und Russland. Guaidó wird hingegen von den USA und der Europäischen Union unterstützt. Der deutsche Außenminister fordert Neuwahlen und steht hinter Juan Guaidó.

Im Interview mit der Deutschen Welle bei seinem UN-Besuch in New York betont Maas seine Unterstützung für den selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó.

Demonstrationen auf den Straßen

In der Hauptstadt Caracas gehen derweil Tausende Venezuelaner auf die Straßen, um für „Libertad“ – Freiheit – zu demonstrieren.


Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Av Victoría 23/01/2019. Libertad es la consigna #caracas #venezuela #abajolanarcodictadura

Ein Beitrag geteilt von Alepazphoto09 (@alepazphoto09) am

Doch nicht überall sind die Proteste so friedlich. Bei Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten kommt es zu eskalierender Gewalt, mehrere Menschen sterben.

Veröffentlicht am: 25.01.2019 in Artikel

Zufällige Auswahl

Artikel Shutdown in den USA: Donald Trumps Mauer legt Teile der US-Regierung lahm

Artikel Shutdown in den USA: Donald Trumps Mauer legt Teile der US-Regierung lahm

Es ist der längste Shutdown der US-Geschichte: Seit dem 22. Dezember 2018 ist der US-amerikanische Haushalt eingefroren, Hunderttausende Staatsangestellte bekommen seitdem kein Gehalt mehr und wurden entweder in einen unbezahlten Zwangsurlaub geschickt oder müssen ohne Bezahlung weiterarbeiten. Letzteres gilt vor allem für Sicherheitspersonal, FBI-Agenten, Beamte des Zolls, des Grenzschutzes und der für Flughäfen zuständigen Transportsicherheitsbehörden.

Ein Ende der Haushaltssperre ist nicht in Sicht

Die Fronten sind verhärtet, denn der republikanische Präsident Donald Trump beharrt auf der Finanzierung seiner Mauer an der mexikanischen Grenze, die demokratische Opposition stimmt den von Trump dafür geforderten 5,7 Milliarden Dollar allerdings nicht zu. Für die Betroffenen zählt inzwischen jeder einzelne Dollar, einige wissen nicht mehr, wie sie Mieten, Schulgebühren und selbst ihre Lebensmittel zahlen sollen.

Reaktionen in den Sozialen Medien

Während Donald Trump bizarre Pressekonferenzen gibt und auf die Gefahr von illegalen Immigranten aus Mexiko warnt, wird der ehemalige republikanische Präsident George W. Bush aktiv und verteilt gemeinsam mit seiner Frau Pizza an Betroffene, wie er auf seinem Instagram-Account veröffentlichte:

Den Ernst der Lage macht auch der CNN-Moderator Victor Blackwell deutlich. Unter dem Hashtag #shutdownhunger fordert er die US-Amerikaner auf, an ihre lokalen Tafeln zu spenden:

Klare Position bezieht die US-amerikanische Rapperin Cardi B. In einem Instagram-Video, das bisher über 16 Millionen Mal aufgerufen wurde, fordert sie in sehr expliziter Sprache ein Ende des Shutdowns, für den sie Präsident Trump verantwortlich macht.

Es ist bereits der 20. Shutdown der US-Geschichte und der dritte in der Amtszeit von Donald Trump.

Veröffentlicht am: 23.01.2019 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Um das Nutzungserlebnis auf dieser Website zu optimieren, werden Cookies eingesetzt. Indem Sie die Seite nutzen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Weitere Infos & Optionen in unseren Datenschutzerklärungen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen