Artikel Das Arschloch-Jahr: Hau ab, 2016!

Artikel Das Arschloch-Jahr: Hau ab, 2016!

Der dbate-Jahresrückblick 

dbate-flash-tag-der-deutschen-einheit-wut

Der Tod von George Michael passt ins düstere Bild: 2016 war das Jahr, in dem bedeutende Popstars starben – Bowie, Prince, Cohen und jetzt eben George Michael. „2016 ist ein Arschloch“, so haben wir von dbate bei jedem gestorbenen Sänger geschrieben. 

Aber 2016 wird nicht als das Jahr der toten Sänger in Erinnerung bleiben. Denn 2016 hat viel mehr zerstört als das Leben von Popstars. Die Entscheidung der Briten, die Europäische Union zu verlassen, die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten, das Erstarken des Rechtspopulismus in vielen Ländern Europas – das alles macht 2016 eher zu einem üblen Jahr als der frühe Tod von Popidolen. Das Jahr 2016 hat den Menschen Angst gemacht. Und die Menschen haben sich Angst machen lassen. Und zwar sehr leicht.

Populisten nutzen Gunst der Stunde

Wenn man sich all die Videos und Interviews, die wir auf dbate während des Jahres 2016 veröffentlicht haben, einmal im Schnelldurchgang anschaut, dann werden da hässliche Muster deutlich: Die Angst vor Terroranschlägen wird in Deutschland von Populisten genutzt, um pauschal  Angst vor Fremden zu schüren. In Großbritannien wird die Angst vor dem wirtschaftlichen Niedergang von Populisten genutzt, um auch die historische Angst vor den Deutschen neu aus den Kellern zu holen. Und Donald Trump hat die Angst seiner Landsleute vor Mexikanern so stark angefacht, dass ihnen der Bau einer Mauer (Hallo Berlin 1961!) als Rettung erscheint. Überall sind Angst-Kampagnen erfolgreich. Und soziale Netzwerke im Internet, eigentlich urdemokratische Plattformen zum Informations- und Meinungsaustausch, drohen als Herrschaftsinstrument zur Desinformation von machtgierigen Menschen wie Trump und Putin missbraucht zu werden. Auch kleine, miese Geschäftemacher – von den Betreibern einer auf Fake News spezialisierten Website in der mazedonische Provinz bis zu den Verschwörungstheoretikern von Breitbart in den USA – profitieren vom Geschäft mit der Angst. So wird das Jahr 2016 als das Jahr der großen Verunsicherung in Erinnerung bleiben. Auch in Deutschland.

Klima der Angst dominiert

Die Europäische Zentralbank hat vor wenigen Tagen aufschlussreiche Zahlen veröffentlicht: Die mittleren Haushalte Deutschlands verfügen über ein deutlich geringeres Vermögen als die Mehrzahl der 18 übrigen Euro-Länder. Deutschland gilt zwar mehr denn je als wirtschaftlicher Motor Europas. Doch zu viele Deutsche spüren davon: nichts. Die wachsende soziale Ungleichheit ist längst ein globales Problem, das auch vor Deutschland nicht halt macht. Aber der Erfolg der Angst-Kampagnen lässt sich nicht alleine den ungleichen Lebensstandards anlasten. In Deutschland sind etwas weniger als 6 Prozent der Erwerbspersonen arbeitslos gemeldet. Nur 6 Prozent. Verglichen mit den Arbeitslosenzahlen in Griechenland, Italien, Spanien ist das eine beneidenswerte niedrige Zahl. Und dennoch führen auch in Deutschland Angst-Kampagnen zur Verunsicherung der Bevölkerung – wie die Wahlerfolge der AfD bei sämtlichen Landtagswahlen des Jahres 2016 zeigen. Kleines Gedankenspiel: Wie viele Deutsche würden wohl bei der Bundestagswahl im Jahr 2017 eine rechtsextreme Partei wählen, wenn die Arbeitslosigkeit nicht so niedrig wäre wie im Moment, sondern, sagen wir mal, wie im Jahr 1933? Wer ist nach diesem Jahr 2016 sicher, dass sich Geschichte, unsere Geschichte, nicht wiederholt?

Das also ist das eigentliche Fazit des Jahres 2016: Zu viele Menschen lassen sich wieder Angst machen.

Daher: Hau ab, 2016! Ein solches Jahr kann uns gestohlen bleiben.

Wir von dbate freuen uns auf ein angstfreies, neues Jahr.

Veröffentlicht am: 27.12.2016 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Trump, Erdowahn, Brexit - 2016 war ein Arschloch

Artikel Trump, Erdowahn, Brexit - 2016 war ein Arschloch

Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Terror in Europa, die US-Wahl, der Brexit und der Abschied von vielen großen Persönlichkeiten haben 2016 die Medien und auch dbate beschäftigt. In unserem kleinen Jahresrückblick zeigen wir viel beachtete Videos, die wir dieses Jahr gezeigt haben. Auf ein (besseres) neues Jahr 2017!

2016 hat das Potential als Krisenjahr in die Geschichtsbücher einzugehen. Der Aufstieg des Populismus in ganz Europa, politische Unruhen in der Türkei, globaler Terrorismus, Kämpfe um Aleppo und Mossul oder der Präsident-Elect Donald Trump (um nur einige Ereignisse zu nennen) haben bei uns selten für gute Stimmung gesorgt. Für alle mit starken Nerven hat die dbate-Redaktion hier noch einmal einige relevante und im Netz viel beachtete Videos des Jahres 2016 zusammengestellt. Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Gewichtung.

Armin Rohde über die AfD, Hatecrime und Til Schweiger

Armin Rohde wird im Netz angefeindet. Der Grund: er setzt sich in den sozialen Medien lautstark gegen rechte Hetzer ein. Wir haben mit ihm über die AfD, Hasskommentare in den sozialen Medien und seinen Kollegen Til Schweiger gesprochen.

Der bewegte Bürger: Nazis berühren Flüchtling zum ersten Mal

Anfang des Jahres wagte das Team von Schlecky Silberstein ein (A-)Sozialexperiment. Nazis bekamen die Möglichkeit zum ersten Mal in ihrem Leben einen echten Flüchtling zu berühren. Es handelt sich dabei um eine Parodie auf virale Internet-Hits, wie „Gay Men Touch Vagina For The First Time“. Wir finden: sehr gelungen und amüsant!

Wisch und weg: Liebe im digitalen Zeitalter

Zwischen One-Night-Stand, echter Liebe und Enttäuschung: In dem Videotagebuch von Rachelle Pouplier sprechen drei Frauen und zwei Männer radikal offen von ihren Erfahrungen mit Online-Dating-Plattformen.

So tickt die AfD (wirklich)

Die AfD meint: Wir sind das Volk! Wir fragen: Wirklich? Dazu haben wir öffentliche Auftritte von Petry, Höcke und Co. unter die Lupe genommen – und haben gezeigt, wie die AfD (wirklich) tickt.

„Ich habe Brüssel überlebt“ – Augenzeugen des Terrors berichten

Sie sind oft nur eine Randnotiz in den Nachrichten. Nach Terroranschlägen werden schnell Todesopfer und Schwerverletzte gezählt. Doch was ist mit denjenigen, die mit leichten Verletzungen davonkommen? Und mit denjenigen, denen man die Verletzung nicht ansieht? Wir haben mit Augenzeugen gesprochen, die die Anschläge in Brüssel überlebt haben.

Interview mit Christian Ehring über Recep Tayyip Erdoğan

Kurz vor der (eigentlichen) Böhmermann-Affäre um das Schmähgedicht, hat die Sendung Extra3 Erdoğan in Rage versetzt. Denn über das Satire-Video „Erdowie, Erdowo, Erdogan“ konnte der türkische Präsident überhaupt nicht lachen. Wir haben mit Extra3-Moderator Christian Ehring über die diplomatischen Verwicklungen, die Grenzen von Satire und das Verhalten Erdoğans gesprochen. Wenige Tage nach diesem Interview hat Jan Böhmermann mit seinem Gedicht eine Staatskrise ausgelöst.

Jan Böhmermann: Achtung! Germans on the rise

Ein Gespenst geht um in Europa – und das ist rechtspopulistisch und hässlich. Jan Böhmermann hat darauf gewohnt bissig reagiert. Mit der Musikparodie „BE DEUTSCH!“ im Rammstein-Stil bekamen „Wir sind das Volk“-Schreihälse und „AfD-Frauke“ ihr Fett weg.

TITANIC-Chef Tim Wolff: „Böhmermann in den Knast“

Jan Böhmermann hat mit seinem Erdoğan-Schmähgedicht stark polarisiert. Ist er zu weit gegangen? „Na klar!“, meinte der Chef des Satiremagazins TITANIC Tim Wolff. Frech forderte er: „…steckt ihn drei oder fünf Jahre ins Gefängnis.“ dbate hat mit dem Berufs-Satiriker über Grenzen von Satire, Konflikte mit dem Gesetz und die Bundeskanzlerin gesprochen. Unsere Bitte: Nicht zu ernst nehmen!

Schmähgedicht: Version für Erdoğan und Merkel

Böhmermanns Schmähgedicht hat extrem hohe Wellen geschlagen. Auf dbate äußerten sich ein Satiriker, ein Kabarett-Manager und ein Rechtsanwalt über gute Satire, schlechte Satire – und Gefängnisstrafen. Und damit halbwegs klar wird, worüber in Deutschland und der Türkei gestritten wurde, haben wir Jan Böhmermanns Schmähgedicht in einer für Recep Tayyip Erdoğan, Angela Merkel und die Staatsanwaltschaft bearbeiteten Version gezeigt. #VomRechtsanwaltgeprüft

Transgender online: Mein neues Geschlecht

Mann oder Frau – was bin ich? Menschen, die im „falschen“ Körper geboren sind, stellen sich diese Frage jeden Tag aufs Neue. Sie sind Transgender! In dem Videotagebuch „Transgender Online“ von Anica Beuerbach berichten fünf Transgender aus Deutschland und der Welt von ihrem spannenden und mutigen Weg ins neue Geschlecht.

Can Dündar (Cumhuriyet): „Die Türkei ist kein Rechtsstaat mehr!“

Nationalheld oder Verräter? Der türkische Journalist Can Dündar hat sich mit Erdoğan angelegt – und ist bereit, dafür in den Knast zu gehen. Im dbate-Interview mit Marta Werner hat Can Dündar über Pressefreiheit in der Türkei, Erdoğans Machthunger und den schmutzigen Flüchtlingsdeal mit der EU gesprochen. Insbesondere auf YouTube hat das Video viele kontroverse Kommentare hervorgebracht.

Kommentar zum Brexit aus England: „Wir haben es verbockt!“

Ein trauriger Tag für Europa: Aus England kommentierte der Ex-Banker und „Cityboy“-Autor Geraint Anderson für dbate die Brexit-Entscheidung. Sichtlich gerührt sagte er am Brexit-Morgen in die Kamera: „Die alten Menschen haben die Zukunft der jungen Menschen aufs Spiel gesetzt!“

Wer hat Angst vor verschleierten Frauen? Ein Selbstversuch

Burka, Niqab, Kopftuch – wie viel Verschleierung darf es sein? Die dbate-Kolumnistin Roshak Ahmad („Jadal“-Videokolumne) wagte den Selbstversuch. Mit einer schwarzen Niqab (nur ein Schlitz für die Augen) bekleidet, ist sie in Hamburg spazieren gegangen und hat mit Deutschen über ihre Ängste gesprochen. Wer hat Angst vor verschleierten Frauen? Ein Beitrag zur Debatte um das Burka-Verbot.

Putschversuch via Facebook – Videotagebuch aus Istanbul

Istanbul, 15. Juli 2016: Kampfjets fliegen über Istanbul, die Bosporusbrücke wird besetzt, Panzer rollen durch die Straßen. Teile des Militärs versuchen, mit Gewalt die Macht zu übernehmen. Im Videotagebuch „Putschversuch via Facebook – Videotagebuch aus Istanbul“ von Jonas Brünjes berichteten Augenzeugen von ihrer Putschnacht und den Tagen danach. Nie zuvor ist ein solches Ereignis von so vielen Menschen live in den sozialen Medien gestreamt worden.

Clinton vs. Trump: Die US-Wahl und ihre Helfer

Während des US-Präsidentschaftswahlkampf haben beide Kandidaten viele tausend Helfer hinter sich versammelt, die ehrenamtlich für sie gekämpft haben. Wer sind diese Menschen und warum haben sie sich leidenschaftlich für Trump oder Clinton eingesetzt? Im Videotagebuch von Elisabeth Ries sind wir der Frage auf den Grund gegangen und haben enthusiastische Wahlkampfhelfer zu Wort kommen lassen.

Trumps Wahlsieg: „Müssen auf jede Überraschung gefasst sein“

Trump takes it all, USA has to fall  der Republikaner Donald Trump hat im November 2016 überraschend die Wahl für sich entschieden. Der ehemalige Washington-Korrespondent und langjährige SPIEGEL-Autor Gerhard Spörl hat mit uns am Morgen nach der US-Wahl über den überraschenden Wahlausgang und die USA unter Präsident Trump gesprochen.

Anschlag in Berlin – so erlebte Terrorismus-Experte Shpiro die Nacht

Ein trauriger Jahresabschluss. Bei einem Anschlag in Berlin sterben 12 Menschen, zahlreiche Menschen werden zum Teil schwer verletzt. Der israelische Politikprofessor und Terrorismus-Experte Shlomo Shpiro verbringt am 19. Dezember 2016 zwei Stunden auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz. Irgendwann wird es ihm zu kalt. Als er gerade im Bus sitzt, rast der Attentäter mit einem Lkw in den Weihnachtsmarkt. Wir haben mit Shlomo Shpiro über seine Nacht gesprochen.

 

Veröffentlicht am: 21.12.2016 in Artikel

Weitere dbate Artikel

Artikel AfD bis Trump – so instrumentalisieren Populisten den Anschlag in Berlin

Artikel AfD bis Trump – so instrumentalisieren Populisten den Anschlag in Berlin

Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin hat die Bundesrepublik schwer erschüttert. Während die Angehörigen um die Opfer trauern, reagiert die europäische Rechte mit Angst schürenden Kommentaren im Netz. Von der AfD bis zu Geert Wilders – die Post und Tweets gegen „Gutmenschen“, Merkel und Flüchtlinge häufen sich einmal mehr. Mit abendländischen Werten hat das nichts zu tun. Hier die Twitter-Reaktionen der Populisten:

Offizieller Twitter-Account, Alternative für Deutschland (AfD)

 

Frauke Petry, Parteivorsitzende AfD

 

Nigel Farage, Politiker der britischen United Kingdom Independence Party (UKIP)

 

Geert Wilders, Vorsitzender der niederländischen Partij voor de Vrijheid

 

Stefan Räpple, Politiker der AfD

 

André Poggenburg, Politiker der AfD

Donald Trump, künftiger US-Präsident

Veröffentlicht am: 20.12.2016 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Video Berliner Breitscheidplatz: Video zeigt Lkw auf Weihnachtsmarkt

Video Berliner Breitscheidplatz: Video zeigt Lkw auf Weihnachtsmarkt

Am Montagabend ist in Berlin ein Lkw auf einen Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz gerast. Dabei sollen mindestens neun Menschen getötet und 50 Menschen verletzt worden sein. Ob es sich um einen Anschlag handelt, ist noch nicht klar. Vieles deutet aber daraufhin. Nach ersten Erkenntnissen hat der Lkw ein polnisches Nummernschild. Dieses Video zeigt den Lkw, der in den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast ist.

Veröffentlicht am: 19.12.2016 in Video

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Video Rassismus bei Victoria´s Secret: "Ich bin so wütend!"

Video Rassismus bei Victoria´s Secret: "Ich bin so wütend!"

Die US-Amerikanerin Kimberly Houzah wollte in einem Victroia’s Secret Laden im US-Bundesstaat Alabama einkaufen, als sie Zeugin eines Diebstahls wird – begangen von einer Afroamerikanerin. Obwohl Houzah selbst mit dem Diebstahl nichts zu tun hat, geschieht anschließend Unglaubliches: sie soll den Laden zusammen mit einer weiteren unbeteiligten Kundin verlassen. Warum? Weil die beiden ebenfalls Afroamerikanerinnen sind. Das ganze Ereignis hat Houzah live auf Facebook gestreamt.

Die Geschichte erscheint kaum fassbar. Ohne des Diebstahls bezichtigt zu werden, muss Kimberly Houzah den Dessous-Laden „Victoria´s Secrtet“ verlassen – und das obwohl sie den Laden weder gleichzeitig mit der vermeintlichen Diebin betreten hatte, noch die andere Frau überhaupt kannte. Wütend und fassungslos zückt Houzah ihr Smartphone und streamt die Geschehnisse live bei Facebook: „Warum wurde ich rausgeschmissen“, fragt die junge Frau in Minute drei des Videos.

Victoria´s Secret entschuldigt sich bei Kimberly Houzah

Einfach nur weil sie zufällig zur gleichen Zeit in dem Geschäft gewesen und ebenfalls farbig ist? Der offene Rassismus schockiert Houzah zutiefst: „Ich hätte niemals gedacht, dass mir so etwas passieren würde“, erklärt sie aufgewühlt und den Tränen nah auf Facebook. Victoria’s Secret hat sich inzwischen bei Kimberly Houzah entschuldigt. Dennoch ist sicher; Kimberly wird „nie wieder einen Fuß in den Laden setzen“ – verständlich.

Veröffentlicht am: 14.12.2016 in Video

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Brasilien: Chapecoense-Fans trauern um ihr Team

Artikel Brasilien: Chapecoense-Fans trauern um ihr Team

Emotional: Fans des brasilianischen Erstligisten AF Chapecoense haben sich in ihrem Stadion versammelt, um den toten Spielern ihres verunglückten Teams zu gedenken. Die Fans sangen und verwandelten das Stadion in ein Lichtermeer. Bei einem Flugzeugabsturz in Kolumbien waren insgesamt 71 Menschen – darunter 19 Spieler des Fußballclubs – ums Leben gekommen.

Brasilien hat eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Die Heimatstadt Chapecó des Vereins Chapecoense sagte alle Feierlichkeiten für die nächsten 30 Tage ab. Die Ursache des Flugzeugunglücks, bei dem sechs Menschen überlebt haben sollen, ist noch unklar.

Veröffentlicht am: 30.11.2016 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Streik der Lufthansa-Piloten: Gerechtfertigt oder dreist?

Artikel Streik der Lufthansa-Piloten: Gerechtfertigt oder dreist?

Die Piloten der Lufthansa setzen ihren Streik weiter fort. Auch am Dienstag (29. November) und Mittwoch (30. November) wollen die Piloten der Fluglinie Kurz- und Langstrecken bestreiken. Die Fronten im Machtkampf zwischen der Pilotengewerkschaft Cockpit und der Lufthansa scheinen unverändert – und ein Ende der Streiks ist nicht in Sicht. Was meint Ihr: Sind die Piloten-Streiks gerechtfertigt oder einfach nur dreist? Jetzt hier mitdiskutieren.

Nachdem erneute Verhandlungen am Wochenende gescheitert waren, verkündete das Unternehmen Lufthansa in einer Pressemitteilung am Sonntag: „Die Lufthansa-Vertreter sind sehr enttäuscht, dass die VC das Gespräch nicht fortsetzen wollte, sondern nun wieder den Weg der Eskalation geht und zu weiteren Streiks aufruft.“

Pilotengewerkschaft Cockpit will Streik fortsetzen

Die Pilotengewerkschaft Cockpit zitierte ihrerseits in einer Pressemitteilung Jörg Handweg (Mitglied des Vorstandes) mit den Worten: „Leider hat ein kurzfristig anberaumtes heutiges Spitzengespräch zum Vergütungstarifvertrag kein Ergebnis gebracht. Es liegt weiterhin kein verhandlungsfähiges Angebot der Lufthansa zur Vergütung der Piloten vor, so dass die Arbeitskampfmaßnahmen weitergeführt werden müssen. Es ist völlig unverständlich, dass ein Tarifpartner sich nach wie vor strikt weigert zumindest ein Angebot vorzulegen auf dessen Basis man verhandeln kann.“

Die Pilotengewerkschaft fordert für die Lufthansa-Piloten mehr Gehalt (Tarfierhöhungen von zusammen 22 Prozent in den nächsten fünf Jahren) und Neuregelungen für Betriebs- und Übergangsrenten. Mehr Infos zu den Forderungen gibt´s hier.

Jetzt hier mitdiskutieren:

Veröffentlicht am: 28.11.2016 in Artikel

Weitere dbate Artikel

Artikel Best of Obama: Goodbye, Mr. President!

Artikel Best of Obama: Goodbye, Mr. President!

Barack Obama wird nach acht Jahren sein Amt als US-Präsident niederlegen. Dazu wird er auch nochmal in Berlin auftreten und sich bei Bundeskanzlerin Angela Merkel verabschieden. In unserem „Best of Obama“ blicken wir auf lustige Momente seiner Amtszeit zurück und sagen: „Goodbye, Mr. President!“

Wie kein zweiter hat Barack Obama, der wohl charismatischste US-Präsident aller Zeiten, mit seinem „Change“-Wahlkampf, seinen motivierenden Reden und vor allem mit dem bekannten Wahlspruch „Yes, we can“ immer wieder für Euphorie und Begeisterung gesorgt. Bei vielen seiner öffentlichen Auftritte war sich Obama nicht für kleine Witze und spontane Späße zu schade. Hier ist unser „Best of Obama“:

Let´s dance: Obama in Argentinien

Ungewohntes (politisches) Parkett für US-Präsident Barack Obama. Während seines Staatsbesuchs in Argentinien wurde Obama unfreiwillig zum Teil des Unterhaltungsprogramms. Nach mehreren Tanzaufforderung gab sich der Präsient geschlagen und begleitete die argentinische Tango-Tänzerin Mora Godoy aufs Parkett.

Mean Tweets: Obama vs. Twitter

In der Late-Night-Show „Jimmy Kimmel Live“ hat Barack Obama kritische Tweets zu seiner Person vorgelesen. Meinungen zu den Jeans des US-Präsidenten waren dabei noch das Harmloseste. Die sogenannten „mean Tweets“ („gemeine Tweets“) kommentiert Obama allerdings souverän und locker.

Freestyle-Rap feat. President Obama

Lin-Manuel Miranda, der Star, Komponist und Texter des Broadway-Hits Hamilton, hat bei seinem Besuch im Weißen Haus ´mal kurz einen Freestyle-Rap aufgenommen. Unterstützt wurde er dabei von US-Präsident Barack Obama höchstpersönlich.

Obama bei Jimmy Fallon: Präsident besingt seine Amtszeit

Noch-Präsident Barack Obama ist ein TV-Star. Kaum einer beherrscht das mediale Spiel wie er. Zusammen mit dem berühmten TV-Host Jimmy Fallon jammt Obama über die Erfolge seiner Amtszeit – und seine möglichen Nachfolger.

TOP 10 Barack Obama Jokes

Lange hat man den amtierenden US-Präsidenten Barack Obama nicht mehr so entspannt gesehen wie in den letzten Monaten. Er tanzt bei Staatsbesuchen in Lateinamerika. Und er erzählt unablässig lustige Anekdoten und macht Scherze.

Veröffentlicht am: 15.11.2016 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Trump: Sieg des Populismus - Niederlage des Journalismus

Artikel Trump: Sieg des Populismus - Niederlage des Journalismus

Kommentar von Stephan Lamby

Viele Kollegen werden heute starke Zweifel bekommen haben. Zweifel an den USA, an der Welt – vor allem Zweifel an sich selbst.

Als Donald Trump im Juni 2015 bekannt gab, dass er für das Amt des US-Präsidenten kandidiert, da haben viele Journalisten geschrieben: „Der Mann hat keine Chance!“. Und viele, die es nicht geschrieben haben, haben so gedacht. Auch ich habe so gedacht. Sie alle haben sich getäuscht, wir haben uns getäuscht (auch die hochprofessionellen Meinungsforschungsinstitute lagen mächtig daneben). Man kann die falschen Prognosen als Fehleinschätzung abtun, als Betriebsunfall der journalistischen Klasse. Und klar, das war es auch. Aber hinter der Verkennung der gesellschaftlichen und politischen Realitäten zuerst in Großbritannien (Brexit) und jetzt in den USA (Trump) steckt mehr.

Zunächst: In diesen Monaten kommt gefährliches Wunschdenken vieler professioneller Politikbeobachter zum Vorschein. Ein Wahlsieg von Donald Trump war im Jahr 2015 in vielen Redaktionen „out of reach“, fern ihrer Vorstellungskraft. Entsprechend wurde Trump in Artikeln und TV-Sendungen nur als Clown karikiert, als politisches Phänomen zu lange nicht ernst genommen.

Trumps Sieg ist eine Niederlage für den klassischen Journalismus

Viel schwerer wiegt jedoch: Nahezu alle etablierten Medien in den USA (Print, TV, Radio, Online) haben nach Trumps Siegeszug in den Vorwahlen im Frühjahr 2016 ausführlich über den Kandidaten berichtet – mit Enthüllungen, mit Analysen, mit Kommentaren. Und nahezu alle journalistischen Arbeiten haben sich kritisch mit Donald Trump auseinandergesetzt – mit Trumps Rassismus, mit Trumps Geschäften, mit Trumps Nähe zu Putin, mit Trumps üblem Verhältnis zu Frauen. An Warnungen von etablierten Journalisten hat es also nicht gefehlt. Nur: Sie blieben ohne große Wirkung. Mit anderen Worten: Journalismus hat erheblich an Kraft verloren – an analytischer, aufklärerischer Kraft. Die plumpen Sprüche von Polit-Entertainern in Großbritannien und den USA – Mutterländer der Demokratie – beeindrucken Bürger inzwischen mehr als klug recherchierte und formulierte Berichte von Journalisten.

Und Donald Trump hat sich der aufklärenden Wirkung des Journalismus längst selbst entzogen. Mit seinen 13,3 Millionen Twitter-Followern kann er direkt kommunizieren, ohne den für ihn so lästigen Filter von Journalisten. Die klassischen Medien hat Trump bislang nur als PR-Plattform genutzt – ihre kritischen Fragen und Kommentare verpufften.

Trumps Sieg ist eine Niederlage für den klassischen Journalismus. Viele Bürger – auch in Deutschland – werden sich bestätigt fühlen, weil sie ihre Weltsicht nicht mehr angemessen in Zeitungen, TV, Radio und etablierten Online-Medien wiederfinden. Bestätigung finden sie inzwischen eher in ihren Communities der Sozialen Medien, wo sie der Recherche und Analyse von Journalisten leicht entkommen können, auch der abwägenden Sprache von Journalisten. Die Entfremdung von Mainstream-Medien geht weiter.

Wir Journalisten müssen uns also noch stärker als bislang in Frage stellen. Warum liegen wir mit unseren Einschätzungen daneben? Warum verliert unsere Arbeit an Wirkung?

Doch gerade jetzt ist es wichtig, an den Grundprinzipien von gutem Journalismus festzuhalten: Recherche, Analyse, Aufklärung – auch in Sozialen Medien. Guter Journalismus muss seine Leser, Zuschauer, Hörer wieder erreichen. Er wird dringend gebraucht.

Veröffentlicht am: 09.11.2016 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel "Amerika verliert die Wahl" | Kommentar zur US-Wahl

Artikel "Amerika verliert die Wahl" | Kommentar zur US-Wahl

Kommentar zur US-Wahl von Stephan Lamby

Sind das die beiden besten Politiker, die die USA aufzubieten haben? Ein cholerischer Frauenhasser und eine unaufrichtige Intrigantin? Dieses Bild zeichnen jedenfalls die Amerikaner seit Monaten von ihren Präsidentschaftskandidaten. Und weder Donald Trump noch Hillary Clinton ist es gelungen, ihr hässliches Image abzustreifen. Je länger der Wahlkampf dauert, desto mehr finstere Seiten kommen zum Vorschein. Zudem wird die Wahl von Zweifeln an ihrer Rechtmäßigkeit überschattet. Die Parteimanager der Demokraten haben im Vorwahlkampf Clintons Gegenkandidaten Bernie Sanders übel ausgetrickst. Und eine CNN-Mitarbeiterin hat Clinton vor einem TV-Duell mit Sanders Fragen zugespielt. Donald Trump behauptet zudem, die Auszählung der Stimmen würde in Wahllokalen manipuliert, eine Niederlage wolle er nicht ohne weiteres akzeptieren. Das Gift dieses Wahlkampfs werden die Amerikaner noch lange im Körper ihres Gemeinwesens spüren. Offen wird schon jetzt von Staatsstreich geredet, von sozialen Unruhen. Die verrücktesten Verschwörungstheorien kursieren – in Umlauf gebracht von den Politikern selbst.

Die USA führen sich auf wie eine Bananenrepublik, in die sie üblicherweise mit Kampfhubschraubern und CIA-Agenten einfallen, um ihre demokratischen Werte zu exportieren. In diesem Wahlkampf haben die USA ihren Anspruch vollends verspielt, die Welt zu führen. Sie sind keine moralische Instanz mehr, sie sind zum abschreckenden Beispiel verkümmert. Auch für die Bevölkerung der USA ist diese Wahl beschämend. Fast die Hälfte der Wähler gibt ihre Stimme einem Mann, der damit prahlt, sich als Milliardär um die Steuer herumgedrückt zu haben; einem Mann, der damit prahlt, sich bei Frauen alles erlauben zu können; einem Mann, der sich offen als Rassist aufspielt.

Shame on you, America.

Wieder stehen die Amerikaner vor einer historischen Wahl: Wurde vor acht Jahren der erste Schwarze Präsident, kann diesmal der erste Horror-Clown ins Weiße Haus einziehen. So ist nicht Hoffnung das Grundgefühl dieses Wahlkampfs, sondern Angst. Es geht nicht darum, Geschichte zu schreiben, sondern darum, Geschichte zu verhindern.

Doch die USA wären nicht die USA, wenn sie nicht – wie in ihren Hollywood-Filmen – bei so vielen Schurken auch Helden hervorbringen würden. Im Wahlkampf hat Michelle Obama mit ihren Reden der Welt gezeigt, dass es auch im verhassten Washington, sogar im Weißen Haus, ein Gefühl für Anstand und Würde gibt. Aber Michelle Obama steht nicht zur Wahl. Anstand und Würde stehen nicht zur Wahl. Amerika wird sich anders entscheiden. Amerika wird die Wahl verlieren.

Veröffentlicht am: 07.11.2016 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Um das Nutzungserlebnis auf dieser Website zu optimieren, werden Cookies eingesetzt. Indem Sie die Seite nutzen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Weitere Infos & Optionen in unseren Datenschutzerklärungen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen