Artikel Publikum vertreibt Nazis aus Ballermann-Bar

Artikel Publikum vertreibt Nazis aus Ballermann-Bar

Ein Zeichen gegen Rechts: Bei ihrem Auftritt am Ballermann forderte die Sängerin Mia Julia zusammen mit ihrem Publikum den Rausschmiss einer Gruppe Neonazis aus der Bar. Die Männer hatten eine Reichskriegsflagge hochgehalten und „Ausländer raus!“ gegrölt. Das Publikum hielt lautstark dagegen.

Dass eine Gruppe Männer eine Reichskriegsflagge über die Galerie der Ballermann-Bar Bierkönig hielten wurde zunächst noch hingenommen. Als sie dann aber noch „Ausländer raus!“ brüllten, reichte es der Sängerin Mia Julia. „Nehmt die Flagge runter“, fordert sie von den Männern. Dann bekam sie tobende Unterstützung ihres Publikums. Die Party-Besucher brüllten „Nazis raus!“ und „Jeder Nazi ist ein Hurensohn!“ Weil die Männer sich daraufhin nur selbst feierten, rief Mia Julia die Security. Kurze Zeit später wird die Gruppe abgeführt. „Auf Wiedersehn!“ singt die Party-Meute.

Ein Bar-Besucher hat die Szene mitgefilmt:

Sängerin Mia Julia ist gegen Rechts

„Die Welt ist schlimm genug (…) Hass, Gewalt und Schmerzen haben auf unseren Partys nichts zu suchen“, kommentierte die Sängerin Mia Julia später auf Facebook den Vorfall.

Veröffentlicht am: 12.06.2017 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Teheran: Schüsse im iranischen Parlament

Artikel Teheran: Schüsse im iranischen Parlament

In der iranischen Hauptstadt Teheran ist es offenbar zu koordinierten Angriffen gekommen. Beim Khomeini-Mausoleum soll eine Person erst um sich geschossen haben und sich dann in die Luft gesprengt haben. Im iranischen Parlament fielen ebenfalls Schüsse. Dort sollen sich immer noch Angreifer befinden, die mehrere Geisel genommen haben sollen.

Wer steckt hinter den Angriffen in Teheran?

In diesem Twitter-Video, das vor dem iranischen Parlament entstanden sein soll, sind Schüsse zu hören. Journalisten mit Kameras haben sich vor dem Parlament versammelt.

Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Wer hinter den Angriffen steckt, ist bislang nicht bekannt.

Achtung – verstörende Inhalte! Dieses Video zeigt einen Mann, der bei den Angriffen offenbar verletzt worden ist. Laut Aussage des Twitter-Users wurde die Person in der Nähe des Parlaments verletzt. Im Video wird gesagt, dass die Schüsse „von oben kamen“:

 

Die Echtheit der Bilder konnte nicht abschließend geklärt werden!

Veröffentlicht am: 07.06.2017 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel London: Van soll in Menschenmenge gefahren sein

Artikel London: Van soll in Menschenmenge gefahren sein

Laut der Londoner Polizei kam es in der Nacht zum 4. Juni 2017 zu drei „Vorfällen“ in der Nähe der London Bridge, dem Borough Market und in Vauxhall. Ein Fahrzeug soll in der Nähe der Brücke auf den Gehweg gerast sein und Fußgänger verletzt haben – so Medienberichte.

Augenzeugen auf Twitter berichten von möglichen Messerattacken. Auch Schüsse sollen gefallen sein. Das Gebiet um die London Bridge wurde von der Polizei geräumt.


Panische Szenen in einer Bar: Dieses Augenzeugenvideo zeigt, wie die Polizei in einer Bar nahe der London Bridge, die Menschen dazu auffordert, in Deckung zu gehen.

Der Van soll dann bis zum nicht weit entfernten Borough Market gefahren sein. Hier seien drei Menschen aus dem Lieferwagen ausgestiegen und haben Passanten mit Messern attackiert. Schüsse gefallen sein, wie die Polizei meldet. In Vauxhall gab es ebenfalls einen Polizeieinsatz.

Laut Polizeiberichten gibt es mindestens sechs Tote und etwa 50 Verletzte. Die Polizei und die britische Regierung behandeln die Anschläge als terroristischen Angriff. Die Täter wurden von der Polizei erschossen.

Veröffentlicht am: 04.06.2017 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel #covfefe: Die besten Witze über Trumps Tippfehler

Artikel #covfefe: Die besten Witze über Trumps Tippfehler

Immer wenn man denkt, US-Präsident Donald Trump kann’s einfach nicht mehr schlimmer machen, setzt er noch einen drauf. Jetzt ließ er die Twitter-Welt in großem Aufruhr zurück. Trumps Tweet auf seiner offiziellen Twitter-Seite endet einfach mit dem mysteriösen Wort „covfefe“. Diese Twitter-User haben da ein paar Ideen, was das eigentlich bedeuten soll.

In der Nacht zum 31. Mai 2017 schickte Donald Trump einen unvollständigen Tweet ins Twitter-Universum hinaus und schon gibt es zahlreiche Reaktionen auf diese peinliche Aktion.

Hier ist der besagte Tweet (Original wurde inzwischen von Trump gelöscht):


Was zur Hölle soll covfefe sein? Der Präsident der USA hat sich mal wieder selbst übertroffen und versüßt der Welt den Tag.

Manche meinen, „covfefe“ solle coverage bedeuten, aber auch andere Ideen werden auf Twitter verbreitet.

Wir haben die besten für euch zusammengetragen:

Wer hat Lust auf ein leckeres Covfefe?

Trumps Bekenntnis – I am covfefe:

Einen Eintrag im Urban Dictionary gibt es auch schon (Torsten Beeck vom SPIEGEL hat sich gleich schon entsprechend umtaufen lassen):

Top-Secret: Covfefe als geheimer Code von Ivanka:

Dieser Twitter-User bringt es auf den Punkt:

Ihr fragt euch, was covfefe ist? Na, ist doch offensichtlich:

Gott sei Dank, so macht’s endlich Sinn:

Neulich beim Buchstabierwettbewerb:

Dieser Twitter-User hat Trumps Plan aufgedeckt:

Vielleicht wissen die Aliens ja, was das Ganze zu bedeuten hat:

Auch Obama scheint verwirrt:

Angst, Twitter?

Mmh, aber etwas fehlt noch! Ach ja, eine Prise covfefe!

Veröffentlicht am: 31.05.2017 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Trump beim Papst: Die besten Netz-Reaktionen

Artikel Trump beim Papst: Die besten Netz-Reaktionen

US-Präsident Donald Trump hat Papst Franziskus im Vatikan einen Besuch abgestattet und natürlich haben die sozialen Medien das nicht unkommentiert gelassen – hier sind die witzigsten Netz-Reaktionen auf den Besuch des Staatoberhauptes in den heiligen Hallen.

US-Präsident Donald Trump war im Vatikan, um Papst Franziskus zu treffen. Nach einem halbstündigen Gespräch abseits des Kameragemenges, gab es schließlich noch einen medienwirksamen Auftritt zusammen mit Ehefrau Melania und Tochter Ivanka Trump. Dabei sind Aufnahmen entstanden, die das Social Media-Publikum nicht einfach so hingenommen hat. Stattdessen wurde fleißig mit Photoshop und Co. daran herumgeschraubt. Hier findet Ihr unsere TOP 5 von „Trump beim Papst“:

1. Familie Trump à la American Horror Story hat dieser Twitter-User zu bieten:

2. Twitter-User „Axial Skeleton“ hat das Treffen unter dem Motto „Pope Your Enthusiasm“ gesehen:

3. Hier sind ein paar Protagonisten aus bekannten Horrorserien zu Besuch:

4. Auch Shahak Shapira reagiert auf das Treffen im Vatikan:

5. Aber auch dieses Video trainiert definitiv die Lachmuskeln:

Veröffentlicht am: 26.05.2017 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Anschlag in Manchester: So reagieren Schulz, Merkel und die AfD

Artikel Anschlag in Manchester: So reagieren Schulz, Merkel und die AfD

Selbstmordanschlag in Manchester: Am Montagabend sind in der britischen Stadt Manchester bei einem Anschlag mindestens 22 Menschen getötet. Die Explosion ereignete sich bei einem Konzert von US-Sängerin Ariana Grande in der Manchester Arena. Von Martin Schulz über die AfD bis zu Ariana Grande selbst: Wir haben Social Media-Reaktionen von Politikern und Prominenten zusammengefasst.

Bei ihrem Konzert ist der Anschlag passiert. Ariana Grande findet auf Twitter kaum Worte für das Ereignis:

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz teilt auf Twitter sein Mitleid für die Opfer:

Merkel zu Manchester: „Unbegreiflich, dass jemand ein fröhliches Popkonzert ausnutzt.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ über den Kanal von ihrem Regierungssprecher Steffen Seibert verlautbaren:

Gegen Mittag hielt Frau Merkel eine Rede im Rahmen des Klimadialoges in Petersberg, bei der sie ein solidarisches Versprechen gab:


Auch auf dem Twitter-Kanal der AfD finden sich andächtige Reaktionen:

ARD-Moderator Constantin Schreiber hat einige arabische Reaktionen zusammengetragen. Neben Beileidsbekundung finden sich darunter leider auch solche Nachrichten:

Für Grünen-Chef Cem Özdemir scheint klar zu sein, dass es sich in Manchester um IS-Terror handelt:

Gabriels Reaktionen auf Anschlag in Manchester: „United we stand.“

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) teilt seine Mitleidsbekundungen wie folgt mit:

Auch Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrat der Muslime, hat auf Twitter reagiert:

Auch der Fußball-Verein Manchester United teilte seinen Schock über den Selbstmordanschlag im Netz


Veröffentlicht am: 23.05.2017 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Floridas Gouverneur wirbt für die Jagd auf Pythons

Artikel Floridas Gouverneur wirbt für die Jagd auf Pythons

Mit diesem kurzen Clip auf seinem Twitterprofil möchte der Gouverneur von Florida auf ein langjähriges Problem seines Heimatstaats aufmerksam machen: eine Python-Plage. Die will Carlos Lopez-Cantera nun bekämpfen, indem er die Bevölkerung zur Jagd aufruft, und geht mit gutem Beispiel voran.

Die Dunkle Tigerpython lebt in Indien, Thailand, Vietnam – und im US-Bundesstaat Florida. Dort tummeln sich die kriechenden Riesen schon seit den 70er Jahren in den Everglades, sehr zum Leidwesen der dort ansässigen Bewohner und Naturschützer. Die heimatfremde Spezies stellt eine immense Bedrohung für das dortige Ökosystem dar. Selbst der Bestand an Pumas und Alligatoren nahm mit der Auswilderung des Pythons rapide ab.

Aufruf zur Python-Jagd

Deshalb startet der Staat Florida nun das „Pilot Python Elimination Program“ – mit Gouverneur Carlos Lopez-Cantera an der Spitze. Jägern, die einen Python erlegen, winkt eine Belohnung. Den Start der Kampagne bewirbt Lopez-Cantera mit dem Video, das ihn bei der Python-Jagd zeigt: Drei Männer, kniend über einem Loch, ziehen einen meterlangen Python aus dem Boden, Kopf zuerst. Das Programm scheint erste Erfolge zu erzielen: In den vergangenen Wochen ist die Zahl der erlegten Pythons in den Everglades durchgängig gestiegen.

Veröffentlicht am: 19.05.2017 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel NRW-Wahl: Netz-Reaktionen zum Ende von Rot-Grün

Artikel NRW-Wahl: Netz-Reaktionen zum Ende von Rot-Grün

Überraschender Ausgang der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen: Die CDU hat die SPD auf den letzten Metern noch überholt. Wie reagieren die Parteien auf die Niederlage von Rot-Grün im Netz? Wir haben uns umgeschaut.

Nordrhein-Westfalen, das größte Bundesland Deutschlands, hat lange als SPD-Hochburg gegolten. Bis zur Landtagswahl 2017. Der rot-grünen Koalition sind die Wähler abgesprungen. Sie wird nicht mehr weiter regieren können.

Als stärkste Partei wurde die CDU gewählt (33 %). Landesvorsitzender Armin Laschet wurde auf der CDU-Wahlparty deshalb kräftig bejubelt. Das Ziel des Wahlkampfes – Rot-Grün abzusägen – hat seine Partei erreicht.


Bei der SPD (31,2 %) gab es somit weniger zu jubeln. Hannelore Kraft nahm die Schuld der Wahlschlappe auf sich und trat noch am Wahlabend zurück:

Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz findet auf Facebook für den Wahlausgang gewohnt ausgeglichene Worte und blickt kämpferisch Richtung Bundestagswahl im September:

Anderer Meinung ist die AfD (7,4 %). Sie macht sich die (erneute) Wahlschlappe der SPD gleich auch medial zu Nutzen:

Die LINKE verpasste mit 4,9 % nur knapp den Einzug in den nordrhein-westfälischen Landtag. Dennoch freuten sich die Parteimitglieder über den Zuwachs an Wählerstimmen. Bei der Wahlparty standen die Kandidaten für NRW, Özlem Alev Demirel und Christian Leye, auf der Bühne und wurden lautstark bejubelt:

Überraschende Wahlergebnisse auch für die FDP (12,6 %). Parteichef Christian Lindner war bei der Wahlparty dabei und hat am Morgen nach der Wahl ganz bürgernah ein Facebook-Video aus seinem Auto gepostet:

Bei den Grünen (6,4 %) spricht man von einer deutlichen Wahlniederlage. „Wir haben es nicht geschafft, das Image der Grünen als Wirtschaftsverhinderer abzustreifen“, resümiert Grünen-Bundesvorsitzender Cem Özdemir. Auch er konzentriert sich deshalb jetzt auf die Bundestagswahl:

Veröffentlicht am: 15.05.2017 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel Die lustigsten Twitter-Reaktionen auf Sky-Moderator Wasserziehr

Artikel Die lustigsten Twitter-Reaktionen auf Sky-Moderator Wasserziehr

Als Praktikant Kaffee kochen zu müssen ist unwürdig? Sky-Moderator Wasserziehr hat den Praktikantenjob noch einmal auf ein ganz anderes Level gebracht und sich dabei blöderweise auch noch filmen lassen. Unter dem Hashtag #Wasserziehr nehmen die Twitter-User den Moderator nun auf die Schippe.

„Kannst du einmal umrühren, bitte?“, fordert der Sky-Moderator Patrick Wasserziehr einen Mitarbeiter im Studio auf und lässt sich seinen Kaffee direkt vor seinen Augen rühren, während er selbst fleißig seine Unterlagen hin- und herschiebt. Auf diese fragwürdige Aufforderung reagiert das Netz nun mit humoristischen Beiträgen auf Twitter. Hier erst mal das Original-Video:

Das sind die lustigsten #Wasserziehr-Tweets:

Der Comic von Oli Hilbring zeigt, was ein erfolgreicher Sportjournalist sonst noch für Vorteile genießt:


Einen hilfreichen Tipp für Wasserziehr liefert dieser User:


Auch Joko und Klaas von Circus HalliGalli reagierten auf den Ausrutscher des Sky-Moderators:


Besonders beliebt ist das Video der Kollegen von Phoenix:


So vorbildlich gibt sich der Coach von Werder Bremen:

Beim Podcaster Niklas Fauteck scheint Kaffee-Umrührer ebenfalls ein ganz normaler Job zu sein:

 

Veröffentlicht am: 11.05.2017 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Artikel "Übertreiben ist unsere Aufgabe" – Charlie Hebdo Deutschland-Chefin im Interview

Artikel "Übertreiben ist unsere Aufgabe" – Charlie Hebdo Deutschland-Chefin im Interview

Marine Le Pen oder Emmanuel Macron: Wer regiert künftig Frankreich? Diese Frage stellt sich auch das Satiremagazin Charlie Hebdo. Mit witzigen und teilweise grenzwertigen Karikaturen wurde und wird der Wahlkampf begleitet. Doch es geht um mehr: Charlie Hebdo will nicht nur an der politischen Debatte teilnehmen, sondern hat sich im Wahlkampf auch klar positioniert. Warum, erklärt Minka Schneider, Chefredakteurin der deutschen Charlie Hebdo-Ausgabe, im Interview mit Hendrik Holdmann.

Welche Rolle spielen Karikaturen im französischen Wahlkampf?

Minka Schneider: Karikaturen spielen durchaus eine große Rolle. Das liegt natürlich auch daran, dass Frankreich im Vergleich zu Deutschland schon seit der französischen Revolution eine sehr ausgeprägte Kultur der Pressezeichnung hat. Außerdem hat der Beruf als Pressezeichner hier einen ganz anderen Status. Viele Tageszeitungen haben Karikaturen als festen Bestandteil in ihrem Blatt. Karikaturen sind eine gute Form, Aktualität zu verarbeiten. In diesem Wahlkampf gilt das besonders, weil einfach so viele abstruse Dinge geschehen sind, die sich für Karikaturen besonders gut eignen.

Welche Themen oder Ereignisse dominieren in den „Charlie Hebdo“-Karikaturen?

Minka Schneider: Die aktuelle Titelseite mit dem Titel „Gewählt!“ zeigt beispielsweise Marine Le Pen, die eine Faust in Form eines Wahlzettels ins Gesicht bekommt. Damit machen wir einerseits auf das Problem der Nichtwähler aufmerksam. Wir sehen wählen zu gehen nicht als Recht, sondern auch als Pflicht. Der einzige Weg, um Le Pen ins Gesicht zu schlagen, ist eben der Wahlzettel. Andererseits steht das „Gewählt!“ aber auch für die Haltung der Redaktion. Wir zeigen damit, auf welcher Seite wir stehen.

Außerdem hat natürlich die Affäre um die Scheinbeschäftigung von Fillions Frau viel Beachtung gefunden. Charlie Hebdo hat dazu eine Ausschneide-Maske als Titelblatt gehabt. Die Maske wurde sehr gut angenommen. Viele Leute haben die Maske ausgeschnitten, sich diese vor das Gesicht gehängt und dann getwittert. Und wir hatten Fillion selbst auf dem Titelblatt – dargestellt als Filzlaus, die nicht loslassen kann. Fillion wollte ja trotz des Skandals nicht zurückziehen.

Wenn man vom Ursprung des Wortes Karikatur ausgeht, was aus dem Lateinischen stammt und so viel heißt, wie „etwas überbeladen“, dann heißt das ja, dass man Sachen, die so existieren ins Extreme pusht und damit übertreibt. Im französischen Wahlkampf waren die Ereignisse an sich schon so überzogen, dass man da gar nicht mehr so viel draufpacken musste. Nehmen wir beispielsweise die Sache, dass Marine Le Pen ein Verfahren hatte, weil sie EU-Gelder veruntreut hat und selbst aber diejenige ist, die sagt, wir müssen aus der EU ausscheiden und ich bin gegen das System. Dieser Wahlkampf war für alle Beobachter, Experten und Beteiligten mitunter sehr absurd und es gab wirklich perverse Vorgänge. Die in Texten zu analysieren, ist die Aufgabe von Journalisten. Diese auf die Spitze zu treiben, ist das, was Zeichner machen.

Wie bereitet Charlie Hebdo das Duell Macron vs. Le Pen auf?

Minka Schneider: Ein großer Faktor, der jetzt eine Rolle spielt, sind die Nichtwähler. Viele Nichtwähler sagen, dass keiner der beiden ihr Kandidat ist. Das gilt auch für uns bei Charlie Hebdo. Als traditionell linke Zeitung sind wir nicht glücklich mit dem wirtschaftsliberalen Kandidaten Macron, von dem zu erwarten ist, dass er „Schrödersche Reformen“ anstoßen wird. Und Le Pen ist traditionell natürlich eines der wichtigsten Feindbilder von Charlie Hebdo. Das Problem in Frankreich ist, dass sich viele Franzosen jetzt sagen: „Dann gehe ich gar nicht wählen“.

Dazu mussten wir uns überlegen, was unsere Position ist. Verhält man sich auch neutral und gibt keine Wahlempfehlung oder gibt man eine? Es liegt aber nahezu in der DNA der Zeitung, sich gegen Rassismus, Protektionismus und so weiter zu stellen. Deswegen haben wir dann doch in langen Diskussionen entschieden, dass wir dazu auffordern, gegen Le Pen zu stimmen.

Welche Darstellungen sind besonders beliebt?

Minka Schneider: Le Pen wird als große Gefahr, die sie ja auch ist, präsentiert. Häufig wird sie mit Stacheldraht dargestellt. Außerdem dominiert bei Le Pen häufig das „Völkische“ – also die Tatsache, dass sie immer auf das Volk Bezug nimmt. Und das, obwohl sie ja eigentlich eine gesellschaftliche Spaltung forciert: hier das System und da die kleinen Leute. Das sehen wir bei Charlie Hebdo besonders kritisch, weil es für uns immer um die Bürger geht – um jeden Bürger. Es gibt nicht dieses „Volk“ als Masse, das irgendwie vom System dominiert wird. Auch ihre Nähe zu anderen Despoten wird bei uns thematisiert. Zum Beispiel, Le Pen, die großer Fan von Trump und Putin zu sein scheint.

Bei Macron fällt auf, dass er als junger Sunnyboy ohne Programm dargestellt wird. Weder rechts noch links: Wofür steht der eigentlich? Außerdem wird er – auch in Anlehnung an den deutschen Martin Schulz-Hype – als Jesus oder Erretter, der angeblich alles kann, abgebildet. Oft wird auch die Beziehung zu seiner um 24 Jahre älteren Frau aufgegriffen. Das ist für Karikaturisten natürlich eine gute Geschichte. Wir haben ihn auch als Schutz vor Le Pen dargestellt: Er als Kondom, das uns noch vor Le Pen schützen kann. Dazu stand die Frage: „Wird das Kondom platzen?“

Die Schwierigkeit besteht für uns darin, dass man beide gut karikieren kann. Beide repräsentieren Dinge, hinter denen Charlie Hebdo nicht steht. Trotzdem wollen wir deutlich machen, dass die Anti-Front-National-Haltung dominierend ist. Die wirkliche Gefahr ist Le Pen.

Wie wichtig sind Karikaturen für den politischen Diskurs?

Minka Schneider: Im Gegensatz zu einem Text, kann eine Karikatur schneller und stärker auf den Punkt bringen, wie grotesk, pervers oder bizarr ein aktuelles Geschehen ist. Oft wird uns vorgeworfen, dass Dinge „so schockierend“ seien. Aber der Sinn von unseren Karikaturen besteht ja darin, den Betrachter darauf hinzuweisen, wie pervers die Situation eigentlich ist. Nicht die Karikatur an sich ist das Schockierende, sondern das, was dahinter steht. Die Überzeichnung von Positionen kann den Betrachter viel direkter zu einer intellektuellen Auseinandersetzung aufrufen als ein Text. Und  ja, natürlich ist der Wunsch, an der politischen Debatte teilzunehmen, die Triebfeder der Karikaturisten. Es geht immer darum, Stellung zu beziehen und am politischen Diskurs teilzunehmen.

Gilt also der Satz „Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte“?

Minka Schneider: Ja. Manchmal ist die Botschaft einer Zeichnung stark, aber eben auch simpel. Die Kunst besteht darin, eine Karikatur so subtil zu gestalten, dass ein Denkprozess angeregt wird. Andererseits muss die Botschaft so klar sein, dass das Bild trotzdem die bezweckte Wirkung erzielt.

Infos zu Charlie Hebdo Deutschland:

Seit Dezember 2016 wird eine deutschsprachige Ausgabe der französischen Satirezeitschrift in Deutschland verkauft. Minka Schneider arbeitet gemeinsam mit der französischen Redaktion von Paris aus und hat mittlerweile einen Stamm an Übersetzern, Layoutern und Zeichnern, die verteilt in Detuschland leben. In der deutschsprachigen Ausgabe werden außerdem auch Texte und Bilder verstorbener Kollegen gezeigt. Mehr Infos zur deutschen Ausgabe von Charlie Hebdo gibt´s auf der Homepage oder bei Facebook.

Veröffentlicht am: 03.05.2017 in Artikel

Zufällige Auswahl

Weitere dbate Artikel

Um das Nutzungserlebnis auf dieser Website zu optimieren, werden Cookies eingesetzt. Indem Sie die Seite nutzen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Weitere Infos & Optionen in unseren Datenschutzerklärungen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen