Artikel "Amerika verliert die Wahl" | Kommentar zur US-Wahl
Artikel "Amerika verliert die Wahl" | Kommentar zur US-Wahl
Kommentar zur US-Wahl von Stephan Lamby
Sind das die beiden besten Politiker, die die USA aufzubieten haben? Ein cholerischer Frauenhasser und eine unaufrichtige Intrigantin? Dieses Bild zeichnen jedenfalls die Amerikaner seit Monaten von ihren Präsidentschaftskandidaten. Und weder Donald Trump noch Hillary Clinton ist es gelungen, ihr hässliches Image abzustreifen. Je länger der Wahlkampf dauert, desto mehr finstere Seiten kommen zum Vorschein. Zudem wird die Wahl von Zweifeln an ihrer Rechtmäßigkeit überschattet. Die Parteimanager der Demokraten haben im Vorwahlkampf Clintons Gegenkandidaten Bernie Sanders übel ausgetrickst. Und eine CNN-Mitarbeiterin hat Clinton vor einem TV-Duell mit Sanders Fragen zugespielt. Donald Trump behauptet zudem, die Auszählung der Stimmen würde in Wahllokalen manipuliert, eine Niederlage wolle er nicht ohne weiteres akzeptieren. Das Gift dieses Wahlkampfs werden die Amerikaner noch lange im Körper ihres Gemeinwesens spüren. Offen wird schon jetzt von Staatsstreich geredet, von sozialen Unruhen. Die verrücktesten Verschwörungstheorien kursieren – in Umlauf gebracht von den Politikern selbst.
Die USA führen sich auf wie eine Bananenrepublik, in die sie üblicherweise mit Kampfhubschraubern und CIA-Agenten einfallen, um ihre demokratischen Werte zu exportieren. In diesem Wahlkampf haben die USA ihren Anspruch vollends verspielt, die Welt zu führen. Sie sind keine moralische Instanz mehr, sie sind zum abschreckenden Beispiel verkümmert. Auch für die Bevölkerung der USA ist diese Wahl beschämend. Fast die Hälfte der Wähler gibt ihre Stimme einem Mann, der damit prahlt, sich als Milliardär um die Steuer herumgedrückt zu haben; einem Mann, der damit prahlt, sich bei Frauen alles erlauben zu können; einem Mann, der sich offen als Rassist aufspielt.
Shame on you, America.
Wieder stehen die Amerikaner vor einer historischen Wahl: Wurde vor acht Jahren der erste Schwarze Präsident, kann diesmal der erste Horror-Clown ins Weiße Haus einziehen. So ist nicht Hoffnung das Grundgefühl dieses Wahlkampfs, sondern Angst. Es geht nicht darum, Geschichte zu schreiben, sondern darum, Geschichte zu verhindern.
Doch die USA wären nicht die USA, wenn sie nicht – wie in ihren Hollywood-Filmen – bei so vielen Schurken auch Helden hervorbringen würden. Im Wahlkampf hat Michelle Obama mit ihren Reden der Welt gezeigt, dass es auch im verhassten Washington, sogar im Weißen Haus, ein Gefühl für Anstand und Würde gibt. Aber Michelle Obama steht nicht zur Wahl. Anstand und Würde stehen nicht zur Wahl. Amerika wird sich anders entscheiden. Amerika wird die Wahl verlieren.
Veröffentlicht am: 07.11.2016 in Artikel
Zufällige Auswahl
Die schmutzige Wahrheit über Bananen (probono Magazin)
Die Banane gehört mit zu den beliebtesten Obstsorten in Deutschland. Doch die Massenproduktion der gelben Frucht richtet in ihrem Ursprungsland großen Schaden an. Das probono Magazin zeigt erschreckende Bilder von den ausgebeuteten Arbeitern auf den Bananen-Plantagen Ecuadors.
Verwahrlosen Flüchtlinge in Paris?
Die Bilder erinnern an das Flüchtlingschaos in Budapest vor rund einem Jahr. Doch das Video, das auf dem Twitterkanal @RabbiMagicDavid veröffentlicht wurde, zeigt nicht das vergangene Elend in Ungarn, sondern offenbar die gegenwärtige Situation in den Straßen von Paris. Versehen wurde das Video mit dem Hashtag #bidonville, was soviel heißt wie ‚Slum‘.
Ist Hartz IV noch Grundsicherung? (probono Magazin)
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Deshalb wird die finanzielle Grundsicherung in Form von Hartz IV an den ärmsten 20 Prozent der Deutschen bemessen. Sollte sie zumindest. Das probono Magazin zeigt, wie es wirklich um das Arbeitslosengeld für Hilfebedürftige steht.
Bimbes – die schwarzen Kassen des Helmut Kohl (Trailer)
Anonyme Spender, Ehrenwort – hat Helmut Kohl die deutsche Öffentlichkeit 1999 getäuscht? Eine SWR/ARD-Dokumentation klärt auf.
So übertrieben inszenieren Südkorea und USA ihr Militär-Manöver
Was zunächst aussieht wie aus der Feder eines Hollywood-Action-Regisseurs, sind leider reale Aufnahmen des südkoreanischen Militärs. Zusammen mit der USA haben sie Nordkorea ihre militärische Stärke bei einem Manöver demonstriert. Ihre gemeinsame Schlagkraft feiern sie mit einem absurden Zusammenschnitt à la Michael Bay.
Nach Orlando-Attentat: Obama warnt vor Vorveruteilung
Nach dem Attentat auf den LGBT-Club „Pulse“ in Orlando hat US-Präsident Barack Obama eine kurze Ansprache gehalten. Er drückte den Angehörigen sein Beileid aus, ließ aber auch durchblicken, dass die Schießerei ein Resultat der laschen Waffengesetze in den USA sei.
Weitere dbate Artikel
Debating Society auf dbate.de
dbate.de wird künftig aktuelle Diskussionen der Debating Society an der Business and Information Technology School in Iserlohn zeigen. Die Debatten funktionieren nach festen Regeln.
Alles neu bei dbate.de
dbate.de verändert sich stark. Wir haben die Erfahrungen der über einjährigen Anfangsphase ausgewertet – und richten Formate und Design ab sofort neu aus. Die Seite erinnert künftig weniger an eine Mediathek und mehr an ein Nachrichten-Portal. Grund: Die Frequenz der Angebote ist stark gestiegen, Aktualität und Brisanz der Themen haben enorm zugenommen.
Jamel rockt gegen Rechts
Am vergangenen Wochenende kam die Rock-Elite Deutschlands im Ort Jamel zusammen. Gemeinsam setzten Bands wie Kraftklub und die Beatsteaks mit ihrer Musik ein Zeichen gegen Rechtsextremismus.
NRW-Wahl: Netz-Reaktionen zum Ende von Rot-Grün
Überraschender Ausgang der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen: Die CDU hat die SPD auf den letzten Metern noch überholt. Wie reagieren die Parteien auf die Niederlage von Rot-Grün im Netz? dbate hat sich umgeschaut.
SPD-Chef Gabriel zeigt rechten Pöblern den Stinkefinger
Da ist ihm wohl der Kragen geplatzt. Bei einem Besuch in Salzgitter haben rechte Pöbler SPD-Chef Sigmar Gabriel als „Volksverräter“ beschimpft. Außerdem warfen die sie ihm vor, „sein Land zu zerstören“. Kurz darauf hebt Gabriel, der sich von den Störern zunächst nicht aus der Ruhe bringen ließ, den Mittelfinger und dreht sich anschließend weg.
„Drecksloch“: Künstler projiziert „Poop“-Emojis auf Trump Hotel
Der Multimedia-Künstler Robin Bell ließ über dem Eingang zum Trump Hotel in Washington DC verschiedene Anti-Trump Projektionen laufen. Darunter bezeichnete er den US-Präsident als Nazi-Unterstützer, Rassist und sein Hotel als „Drecksloch“. Donald Trump wird vorgeworfen so vor kurzem die Herkunftsländer von Flüchtlingen genannt zu haben.