Artikel Insel Manus: Polizei stürmt australisches Flüchtlingslager

Artikel Insel Manus: Polizei stürmt australisches Flüchtlingslager

Der Konflikt in dem australischen Flüchtlingslager auf der Insel Manus eskaliert. Eigentlich wurde das Lager schon vor einigen Wochen geschlossen, doch noch immer leben knapp 400 Männer dort – aus Protest. Jetzt stürmte die Polizei die Unterkunft und soll dabei Menschen verletzt haben.

Ein australisches Flüchtlingslager auf der Insel Manus in Papua-Neuguinea wurde vor kurzer Zeit wegen Rechtswidrigkeit geschlossen. Doch noch knapp 400 Flüchtlinge halten hier die Stellung. Die Welt soll von den wideren Umständen hier erfahren, lautet ihre Motivation. Jetzt stürmte die Polizei das Lager und soll laut Medienberichten Menschen abgeführt und auf sie eingeprügelt haben. Die Habseligkeiten der Bewohner sollen zerstört worden sein, schreibt ein Augenzeuge auf Twitter. Dieses Video zeigt die Situation auf Manus:

#SOSManus

In Australien gehen jetzt etliche Menschen auf die Straßen. Unter dem Hashtag #SOSManus setzen sich Australier für die abgeschobenen Flüchtlinge und ihre Menschenrechte ein. Hier ein Beispiel:

Worum geht’s?

Die im Flüchtlingslager verbliebenen knapp 400 Männer protestieren gegen die australische Einwanderungspolitik, denn weil ihnen die Einreise nach Australien verwehrt wurde, hat man sie nach Manus ausgelagert, eine Insel Papua-Neuguineas. In Australien selbst können sie wegen der strikten Gesetze nicht untergebracht werden. Die teilweise seit mehreren Jahren auf Manus einquartierten Männer flüchteten aus Ländern wie Afghanistan, Iran, Pakistan, Sri Lanka und Syrien. Im April erklärte das oberste Gericht von Papua-Neuguinea das Lager für rechtswidrig, da die Festsetzung von Flüchtlingen ein Verstoß gegen das Recht auf Freiheit sei. Oktober 2017 wurde es in Absprache mit Australien geschlossen und die Versorgung für die ansässigen Flüchtlinge gestoppt. Dem Plan zufolge sollten die Flüchtlinge in naheliegende andere Unterkünfte gebracht werden, allerdings sind davon einige – laut Angaben von Augenzeugen gegenüber der Presse – noch nicht bezugsfertig. NGOs wie Human Rights Watch warnen auch vor widrigen Umständen in alternativen Lagern auf Manus und den Nachbarinseln. Inzwischen kommt auch vermehrt Kritik von Seiten der Uno zum Umgang mit den Flüchtlingen.

Veröffentlicht am: 23.11.2017 in Artikel

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Artikel #HeyTwitter, löscht den Scheiß! – Shahak Shapira gegen Hass-Tweets

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Satiriker Shahak Shapira hat über 300 Hassbeiträge auf Twitter gesammelt und dem Unternehmen gemeldet. Die Mehrheit dieser Tweets wurde von Twitter nicht gelöscht. Als Reaktion hat Shapira diese Hassbeiträge nun vor der deutschen Twitterzentrale in Hamburg auf die Straße gesprüht.

Mit seiner Aktion Yolocaust sorgte der Schriftsteller und Satiriker Shahak Shapira schon in der Vergangenheit für Aufsehen. Er hatte in sozialen Netzwerken Bilder von Touristen, die sich fröhlich am Holocaust-Denkmal in Berlin abfotografiert hatten, gesammelt und diese dann Aufnahmebildern aus Vernichtungslagern der Nazis gegenübergestellt.

Nun sorgt Shapira mit einer neuen Aktion für Aufsehen:

Vor der deutschen Twitterzentrale in Hamburg wurden Hass-Tweets auf den Boden gesprüht. Diese Aktion ist Shapiras Reaktion darauf, dass Twitter die Mehrheit seiner gemeldeten Hassbeiträge – trotz Aufforderung – nicht gelöscht hat. Zwischen den vielen Hassbotschaften steht in blauer Schrift die Aufforderung „Ey Twitter, löscht den Scheiss“.

In diesem Video erklärt Shapira die Hintergründe seiner Aktion und zeigt wie Passanten auf die Hassbeiträge reagieren.

Veröffentlicht am: 07.08.2017 in Artikel

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Artikel Paris: Tod eines Chinesen durch Polizisten sorgt erneut für Unruhen

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Nachdem ein chinesischer Familienvater den Schussverletzungen eines Polizisten in seiner Wohnung erlegen sein soll, ist die Stimmung in der französischen Hauptstadt aufgeheizt. Am Abend des 27. März 2017 versammelten sich ca. 150 Personen aus der „asiatischen Gemeinschaft“, um gemeinsam zu trauern. Das Treffen verlief jedoch nicht friedlich. Der Reporter Clément Lanot war dabei und teilte die heftigen Bilder auf Twitter.

Am 19. März 2017 rückte eine polizeiliche Einsatztruppe in Paris aus, um einer Meldung von häuslicher Gewalt in einer chinesischen Familie nachzugehen. Als die Polizisten eintrafen, sahen sie sich von dem 50-jährigen Shaoyo Liu mit einer Schere bedroht. Daraufhin wurde der Mann in einem Handgemenge erschossen. Die Familie von Liu beteuert, es habe keinen Angriff des Familienvaters auf die Polizei gegeben und es wäre mutwillig auf ihn geschossen worden. Die „asiatische Gemeinschaft“ von Paris ist entsprechend verstimmt. Was am Montag, den 27. März, ein friedliches Trauertreffen werden sollte, eskalierte gegen Abend heftig. Diese Bilder des Reporters Clément Lanot zeigen, wie gewaltbereit die Menschen im Nordosten Paris an diesem Abend waren:

Brennende Gegenstände und voll einsatzbereite Polizisten verdunkeln das Straßenbild. Verschiedene Medien berichten, dass etwa 35 Demonstranten verhaftet und drei Polizisten verletzt wurden. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet sogar über den Einsatz von Tränengas.

Vorwürfe und Besorgnis gab es auch aus dem chinesischen Außenministerium in Peking. „Die Sicherheit aller chinesischen Staatsbürger in Frankreich ist eine Priorität für die französischen Behörden“, versicherte hingegen der Sprecher der französischen Polizei. Die Ermittlungen im Fall des Familienvaters Shaoyo Liu dauern weiter an. Ob sein Tod durch einen Polizisten verursacht wurde, muss sich noch herausstellen.

Bereits im Februar dieses Jahres kam es in der französischen Hauptstadt zu Aufständen. Hintergrund war ebenfalls Polizeigewalt: Théo, ein junger Erwachsener mit Migrationshintergrund, wurde zuvor von der französischen Polizei missbraucht.

Veröffentlicht am: 29.03.2017 in Artikel

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Artikel Dresden: Bürger pöbeln gegen Syrien-Mahnmal

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Ein Mahnmal gebaut aus ausrangierten Bussen sorgt in Dresden aktuell für Empörung und Pöbeleien. Am 6. Februar 2017 sind vor der Dresdener Frauenkirche drei ausgediente Linienbusse hochkant aufgestellt worden. Sie stellen ein Mahnmal für den Krieg in Syrien dar und sollen für Frieden werben. Doch, wie dieses Video zeigt, gefällt das vielen Dresdnern gar nicht.

Buh-Rufe, Beleidigungen und sogar Drohungen: Der stellvertretende Ministerpräsident Sachsens Martin Dulig (SPD) versucht mit aufgebrachten Dresdnern über die Installation „Monument“ auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche zu sprechen. Der Grund für die Proteste: Drei defekte Busse ragen mitten auf dem Platz gen Himmel. Laut dem Künstler Manaf Halbouni sollen sie für den Krieg in Syrien stehen und für Frieden werben. Die Vorlage für das Mahnmal stammt aus Aleppo. Dort hatte ein Bild aus dem März 2015 die Welt bewegt: syrische Zivilisten hatten zum Schutz vor feindlichen Angriffen eine Mauer aus alten Bussen gebaut.

Dresden: Proteste gegen Mahmal für Syrien-Krieg

Mit seinem Projekt will der halb-syrische Künstler Manaf Halbouni daran erinnern, wie gut es uns in Deutschland geht. Und er will auch daran erinnern, wie hart die Dresdner nach dem Zweiten Weltkrieg für den Wiederaufbau der Stadt gearbeitet haben. Doch einige Bewohner scheinen die Beweggründe für das Kunstwerk herzlich egal zu sein. Sie schreien laut „Hau ab!“, beleidigen anwesende Politiker und Redner oder buhen einfach laut. Es kam sogar zu leichten Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Der YouTube-Kanal „Pegida in Dresden – Die Dokumentation“ zeigt dazu dieses Video:

 

 

 

 

Veröffentlicht am: 08.02.2017 in Artikel

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Zum Schwerpunkt “Ausschreitungen in Metropolen” zeigt dbate.de diese Woche:

VIDEOTAGEBUCH: Mein Krawall – Polizeigewalt und Widerstand

– FLASH: 1. Mai-Krawalle in Hamburg

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Veröffentlicht am: 28.04.2015 in Schwerpunkt: Ausschreitungen in Metropolen

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