Interview Greenpeace Japan zu Fukushima: "Krebsrate steigt"
Interview Greenpeace Japan zu Fukushima: "Krebsrate steigt"
Vier Jahre nach der atomaren Katastrophe bleibt wenig Hoffnung auf Verbesserung.
„In Fukushima ist die Zeit stehen geblieben“, sagt der japanische Greepeaceaktivist Mamoru Sekiguchi. Die Krisenregion ist verwüstet und verlassen, noch immer leben 120.000 Menschen in Notunterkünften und können wegen der Strahlenbelastung nicht zurück in ihre Häuser. Der Umweltaktivist Sekiguchi war selbst kurz nach dem verheerenden Tsunami vor Ort um zu helfen.
Nun kämpft er gegen die Spätfolgen der atomaren Katastrophe. Er kann nur ahnen, welche Schäden die Strahlenbelastung tatsächlich auf die japanische Bevölkerung und Natur hat. Eine Beobachtung ist, dass „die Krebsraten bei Kindern steigen und sich deutlich auf die Katastrophe zurück führen lassen.“ Das traumatische Ereignis hat immerhin dazu geführt, dass die Akzeptanz von erneuerbaren Energien gestiegen ist und die Regierung sich aktiv gegen eine Reduzierung von Atomkraftwerken einsetzt. Zudem fehlt der Regierung noch eine Lösung für die Beseitigung der radioaktiven Abfälle. Das macht dem Greenpeaceaktivisten große Sorgen. Auch der Energiekonzern Tepco scheint seine Verantwortung nicht ernst genug zu nehmen, „sie machen nicht genug.“
Mamoru Sekiguchi ist Umweltaktivist bei Greenpeace und setzt sich verstärkt für erneuerbare Energien in Japan ein. Im Skype-Talk mit Marta Werner spricht er über die Folgen der Strahlenbelastung und die Verantwortlichen von Fukushima.
Zum Themenschwerpunkt “Jahrestag des Tsunamis“ zeigt dbate.de außerdem:
– Videotagebuch: Mein Tsnuami – Katastrophe via Skype
– Skype-Talk: Japanologin Susanne Klien
– Skype-Talk: Folgen des Tsunamis: „Das Trauma wird weitervererbt“
– Tipp: Fukushima Tomioka – die verlassene Stadt
Veröffentlicht am: 12.03.2015 in Interview
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