Interview Was kann Snapchat-Journalismus? Fragen an Eva Schulz

Interview Was kann Snapchat-Journalismus? Fragen an Eva Schulz

Nachrichten auf Snapchat und „coole Erklärstücke“ zur Bundestagswahl auf YouTube. Journalistin Eva Schulz weiß, wie man die junge Zielgruppe erreicht. Im dbate-Interview spricht sie über Klischees ihrer Arbeit, Jan Böhmermanns Kritik an bento und was junge Journalisten leisten sollten.

Klopft sich der Journalismus jetzt endlich den Staub von den Schultern? Nach jahrelanger Kritik, dass die klassischen Medien sich zu wenig in Sozialen Medien engagieren würden, scheinen sie nun das Gegenteil zu beweisen. Von Webserien wie von der Bundeszentrale für politische Bildung bishin zum Online-Magazin wie VICE. Social Media ist längst kein Neuland mehr für Journalisten. Auch die Moderatorin Eva Schulz macht Journalismus von jungen Menschen für junge Menschen: Mit ihrer Webserie „Deutschland 3000“ und dem Snapchat-Format für politische Nachrichten „Hochkant“. Ihr Arbeitgeber: funk, der Online-Jugendkanal der Öffentlich-Rechtlichen.

Mit Filtern, Emojis und schnellen Schnitten scheint sie das Interesse ihrer Follower zu wecken. Für Schulz ist das – im Gegensatz zu ihren älteren Kollegen in der Branche – kein Hexenwerk. Als Digital Native ist sie schließlich damit groß geworden: „Ich finde so Themen, ich bekomme sofort Feedback“. Politisch uninteressiert sei ihre Zielgruppe entgegen aller Vorurteile nicht. Und auch den Vorwurf, dass junge Menschen eine geringere Aufmerksamkeitsspanne hätten, kontert Eva Schulz: „Wenn meine Oma auf Snapchat wäre, hätte sie auch mehr Spaß daran, wenn da zwischendrin mal ein Filter auftaucht, als wenn 15 Selfie-Snaps ganz lame hintereinander gepackt werden“.

Die Zukunft des Journalismus

„Wir werden ein paar Medien verlieren, die wir jetzt für selbstverständlich nehmen. Gleichzeitig werden aber sehr viele neue dazukommen“, spekuliert Eva Schulz. Wie sich die Medien inhaltlich verändern, hänge aber auch mit dem Konsum der Menschen zusammen. Für die junge Journalistin ist das der eigentliche Kritikpunkt, den ihr Medienkollege Jan Böhmermann hätte anbringen müssen, als er einen langen Hass-Monolog gegen die Redaktion des SPIEGEL-Jugendformats bento hielt – „Leute, warum lest ihr das überhaupt?“

Veröffentlicht am: 21.11.2017 in Interview

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