Interview Nach Tsunami in Japan: „Viele haben einen Flashback“
Interview Nach Tsunami in Japan: „Viele haben einen Flashback“
Vier Jahre nach der Katastrophe leben nach wie vor tausende Menschen in Notunterkünften. „Es wird noch Jahre dauern, bis die Betroffenen zu einem normalen Leben zurückkehren können“, berichtet Susanne Klien, Japanologin in Sapporo.
Doch die Aufmerksamkeit der Bevölkerung und der Medien hat abgenommen. Susanne Klien warnt im Skype-Talk vor dem Vergessen. „Es wird eher viel Geld in die Konstruktion von Dämmen investiert anstatt ein Krisenbewusstsein zu schärfen, so dass im Katastrophenfall möglichst schnell Maßnahmen zur Schadenbegrenzung getroffen werden können.“
In vielen Orten stagniert der Wiederaufbau der zerstörten Gebiete. „Das Problem besteht in der japanischen Bürokratie und in der mangelnden Kommunikation mit der Lokalbevölkerung“. In vielen Orten führe dies zur völligen Resignation.
Susanne Klien berichtet über die andauernden Folgen der Tsunami-Katastrophe und den aktuellen Stand des Wiederaufbaus. Die Österreicherin lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Japan. Am Deutschen Institut für Japanstudien betrieb sie unmittelbar nach dem Tsunami-Unglück Feldforschung im Katastrophengebiet und hält nach wie vor Kontakt zur Lokalbevölkerung. Heute lehrt sie an der Universität Hokkaido in Sapporo, Japan.
Zum Themenschwerpunkt “Jahrestag des Tsunamis“ zeigt dbate.de außerdem:
Zum Themenschwerpunkt “Jahrestag des Tsunamis“ zeigt dbate.de:
– Videotagebuch: Mein Tsnuami – Katastrophe via Skype
– Skype-Talk: Greenpeace Japan: “Krebsrate steigt”
– Skype-Talk: Folgen des Tsunamis: „Das Trauma wird weitervererbt“
– Tipp: Fukushima Tomioka – die verlassene Stadt
Veröffentlicht am: 11.03.2015 in Interview
Related Content

"Genau genommen bin ich Geschichtenerzähler" - Skype-Interview mit Wolfgang Niedecken
Wolfgang Niedecken feiert am 30. März seinen 70. Geburtstag. Im dbate-Interview blickt der Kölner Sänger auf Kindheitserinnerungen zurück.

Autor Stephan Weichert über seinen Film "Medienmacher von morgen"
Stephan Weichert spricht über die Zukunft der Medien, über den Newswahn, den wir im digitalen Zeitalter täglich erleben und darüber, wie Journalismus verbessert werden kann.

A Hong Konger’s Exile – Interview with Ray Wong
Seit dem vergangenen Jahr finden in Hongkong - der Sonderverwaltungszone Chinas – immer wieder Demonstrationen statt. Doch mit dem wachsenden Machteinfluss des chinesischen Festlands, wird der Widerstand der Bürger*innen Hongkongs immer dynamischer und intensiver.

Interview mit Ajay Buthoria zur US-Wahl 2020
Ajay Bhutoria ist Unterstützer der Demokraten. Er organisiert Veranstaltungen mit demokratischen Politikern und istim regelmäßigen Kontakt mit Joe Biden

"Oh yeah, yeah, yeah": Anthony Scaramucci im Interview

"Trumps Politik ist gefährlich": Heiko Maas im Interview
Mehr Videos aus dem Bereich Interview

Auf zwei Zigaretten mit Helmut Schmidt und Peer Steinbrück
Sie kannten und sie mochten sich: Der ehemalige Bundeskanzler und der ehemalige Bundesfinanzminister. Im Jahr 2010 trafen sie zu einem ungewöhnlichen Gespräch zusammen. Die Begegnung wurde für die NDR/ARD-Dokumentation "Steinbrücks Blick in den Abgrund" von Stephan Lamby arrangiert. Im Büro des Altkanzlers im obersten Stock der Hamburger ZEIT-Redaktion rauchten sie - und sprachen: über den Zustand Europas, über die Krise ihrer SPD, über die Macht der Banken, über gemeinsame Freunde und den damaligen Shootingsstar Karl-Theodor zu Guttenberg.

Aktionskünstler: "Flüchtlinge sind unsere letzte Hoffnung"
Vor kurzem beerdigte die Organisation "Zentrum für Politische Schönheit" zwei Flüchtlinge in Berlin - zumindest behauptet die Gruppe das. Mit der umstrittenen Kampagne "Die Toten kommen" wollen die Aktivisten auf das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer aufmerksam machen. Doch ist das wirklich noch Kunst oder einfach nur geschmacklos?

Alexander von Streit: "Reichweiten-Fixierung verändert Journalismus"
Alexander von Streit erklärt, warum Krautreporter nicht die 'Retter des Journalismus' sind und man nur "partiell neue Wege gehen kann." Trotzdem glaubt er an die Notwendigkeit von Community-Journalismus. Im Zeiten permanenter Innovationen plädiert er für eine Wiederentdeckung der Langsamkeit und findet, mit Blick auf die Gründer- und Start-Up-Kultur in den USA, dass wir Scheitern endlich als Lernprozess begreifen sollten.

Gebhardt (DIE LINKE) über Flüchtlinge und ostdeutsche Ängste
Seit Tagen wird im sächsischen Freital massiv gegen eine Flüchtlingsunterkunft protestiert. Während Frank Richter, Leiter Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, im dbate-Interview zum Dialog mit PEGIDA und wütenden Bürgern aufruft, plädiert Rico Gebhardt für einen Dialog zuerst mit Flüchtlingen. "Man hätte sich zuerst mit Flüchtlingen oder Flüchtlingsinitiativen treffen müssen", sagt der Fraktionsvorsitzender der Linkspartei im Sächsischen Landtag.

Embryonenforschung: Dürfen Gene manipuliert werden - Ja oder Nein?
Krankheiten noch vor der Geburt heilen – medizinischer Fortschritt oder verwerflicher Eingriff in das Leben? Medizinjurist Jochen Taupitz (Universität Mannheim) und Theologe Peter Dabrock (Vorsitzender des Deutschen Ethikrates) diskutieren Pro und Contra von Genmanipulation an Embryonen und die Frage, wie weit der Mensch gehen darf.

Kabarett-Manager Hegmann zum Böhmermann-Skandal
Ist Jan Böhmermann zu weit gegangen? Hat er mit seinem Schmähgedicht Präsident Erdoğan bewusst beleidigt? Interview mit einem Kabarett-Manager
Pingback: dbate.de – Die neue Videoplattform. – Schwerpunkt: Jahrestag des Tsunamis()