Doku Mein Leben unter Putin 1/4
Doku Mein Leben unter Putin 1/4
Neonazis jagen Schwule. Per Gesetz stellt Präsident Putin Homosexualität mit Pädophilie praktisch gleich. Ein Film über homosexuelle Russen. Sie berichten von ihrem Leben in Angst. Teil 1: Am Rande der Gesellschaft.
Juni 2013: Russlands Präsident Vladimir Putin unterzeichnet das sogenannte „Anti-Homosexuellen-Gesetz“, das Homosexualität praktisch mit Pädophilie gleichsetzt. Schwulen und Lesben, die sich in der Öffentlichkeit zu ihrer Homosexualität bekennen oder Zärtlichkeiten austauschen, drohen Geldstrafen oder sogar Haft. Gleichzeitig machen immer mehr Neonazis regelrecht Jagd auf Schwule. Unter der Führung des mittlerweile inhaftierten Neonazis Maxim Martsinkevich formiert sich in vielen Städten Russlands die Gruppe „Occupy Pädophilie“. Unter dem Deckmantel des Kinderschutzes misshandeln sie Schwule und stellen die Videos im Internet öffentlich zur Schau. Doch die Anfeindungen gegen Homosexuelle finden nahezu überall statt und zu jeder Zeit. So wird die Lesbe Ilmira Shyakhraznova bei einer Arztuntersuchung an der Universität gefragt, ob sie nicht wisse, dass Homosexualität nicht mit Religion vereinbar sei.
Woher kommt die breite Abneigung gegen Homosexuelle? Yury Gavrikov, Veranstalter mittlerweile verbotener Gay-Prides in St. Petersburg und Moskau, erklärt, warum russische Politiker Schwule immer wieder als Feind präsentieren: „Du brauchst einen Gegner, um von den ganzen innenpolitischen Problemen abzulenken.“ Viacheslav Revin, der nach konkreten Morddrohungen erst seine Heimatstadt und dann Russland verlassen hat, und Artem Gorbunov sind in die USA geflohen und haben dort politisches Asyl beantragt. Sie erzählen davon, wie sie sich über Jahre verstecken mussten und sich nun zum ersten Mal in ihrem Leben als gleichwertige Menschen fühlen.
Das Videotagebuch „Mein Leben unter Putin“ zeigt eindrücklich, wie in Putins Russland Feindbilder aufgebaut, Rechte von Minderheiten per Gesetz beschnitten und sogar deren Leben bedroht wird.
Zur Situation von Homosexuellen in Russland finden Sie hier einen Skype-Talk mit Markus Ulrich vom Lebsen- und Schwulenverband Deutschland.
Veröffentlicht am: 01.12.2014 in Doku
Related Content

Ein Jahr im Stillstand. Ein Jahr Corona.
Das Videotagebuch „Ein Jahr im Stillstand. Ein Jahr Corona.“ zeigt die persönlichen Eindrücke, Gefühle und Gedanken verschiedener Personen im Frühjahr 2020.

ARTE Re: Konflikt unterm Kreuz - Reformdruck in der katholischen Kirche
Was ist schlimm daran, wenn eine Frau Brot und Wein austeilt, Ehen segnet, Kinder tauft? Frauen fordern von der katholischen Kirche Zugang zu geweihten Ämtern.

Unruhen in Uganda - Meine Hoffnung auf mehr Demokratie (Web-Doku)
Seit mehr als drei Jahrzehnten regiert Yoweri Museveni das ostafrikanische Land Uganda. Bei der diesjährigen Wahl fordert ihn Musiker Bobi Wine heraus.

Mit dem Van im Lockdown (Web-Doku)
Corona hält die Welt fest im Griff. Das mussten auch die zwei Globetrotter Patricia Bezzola und Stefan Linder erfahren., die aktuell in Argentinien festsitzen.

Wie tickt Ricarda Lang? - Ein Kurzporträt
Seit einem Jahr ist Ricarda Lang die stellvertretende Bundesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Grünen. Jetzt strebt die 26-jährige Schwäbin das nächste Amt an: Sie kandidiert für die Bundestagswahl 2021. Der Filmemacher Carl Exner hat die junge und ambitionierte Politikerin einen Tag im Berliner Sommer begleitet.

Meine Kunst für Trump (Web-Doku)
Jeff Sonksen hat seine Garage in ein Malstudio umgewandelt und entwirft dort Holzaufsteller von Politikern in Echtgröße. Sein Lieblingsmotiv: Donald Trump.
Mehr Videos aus dem Bereich Doku

Das Mount Everest-Problem 1/3
Über 60 tote Bergsteiger in einem Jahr. Warum wird der Himalaya zur Todeszone? Ein Film von Expeditionsteilnehmern - gedreht mit Helmkamera und Handy. Teil 1:

Im Mekka des Rap - Der Sound der Banlieues
Brennpunkt Banlieue. In den Vororten von Paris herrschen soziale Missstände. Viele Bewohner retten sich in die Welt des Rap und verarbeiten ihre Erlebnisse und Probleme mit der Musik. Künstler und Musikjournalisten aus der französischen Rap-Szene wurden für diese Dokumentation begleitet.

Mein Gott – Glaube und Religion in Deutschland 3/3
Gott, Allah, Jahwe, Buddha, Ganesha - er hat viele Namen und Gesichter. Was viele Menschen vereint ist der Glaube an Gott - in welcher Form auch immer. Doch wie glaubt Deutschland wirklich? In der Bundesrepublik soll es mehr Christen als Nicht-Christen geben. So sind knapp zwei Drittel aller Deutschen Christen – auf dem Papier. Die zweitgrößte Religionsgemeinschaft bilden mit rund fünf Prozent die Muslime. Buddhisten, Hindus, Juden und alle anderen Religionen machen in Deutschland gerade mal einen Anteil von knapp einem Prozent aus. Soweit die offiziellen Zahlen. Im Film „Mein Gott – Glaube und Religion in Deutschland“ zeigen fünf Gläubige eindrücklich und nah, wie sie ihren Glauben verstehen, ihre Religion in Deutschland leben und welche Schwierigkeiten sie dabei haben. Sie sprechen offen über die Rolle der Frau, (Homo-)Sexualität oder darüber, was sie nach dem Tod erwartet.

Digital Diary - Mein Körper und ich (komplett)
Der Bodybuilder und erfolgreiche YouTuber Mischa Janiec hat ein ebenso klares wie unerreichbares Ziel: durch hartes Training und strikte Ernährung will er den perfekten Körper gestalten. Die YouTuberin Anne Engel hat zwar 160 kg abgenommen, dennoch ist sie noch weit entfernt von ihrem Idealgewicht. Sie will vor allem ein authentisches Vorbild für Übergewichtige sein und mit falschen Vorstellungen vom Abnehmen aufräumen. Ähnlich Beatrix Klimpke: Sie kämpft gegen - aus ihrer Sicht - falsche Schönheitsideale im Internet. Bulimie war ihre ständige Krankheit und ihr Körper sehr lange ihr Feind. Schonungslos berichtet sie von ihren Anfällen, der Sehnsucht dünn zu sein, und von dem harten Weg der Gesundung. Jenny Rosenau ist transsexuell und somit ihm falschen Körper geboren. Auf YouTube teilt sie ihre Transformation zur Frau mit ihren Viewern und berichtet sowohl von negativem Feedback wie von der Angst, als Mann erkannt zu werden.

Der große Steuerbetrug - die Erlebnisse des Whistleblowers Lutz Otte (Trailer)
Was macht man, wenn man riesige Datensätze von deutschen Steuerbetrügern in die Hände bekommt? Lutz Otte, der IT-Techniker einer Schweizer Bank, hat Steuerdaten gestohlen und an den deutschen Fiskus verkauft. Aber die Geschichte endete für den Whistleblower ganz anders als geplant. Zum ersten Mal erzählt Lutz Otte seine Geschichte jetzt im Fernsehen – dbate zeigt vorab Ausschnitte aus der Dokumentation.

#myescape - Selfies der Flucht (komplett)
Für viele Flüchtlinge ist das Mobiltelefon ein unverzichtbares Mittel zur Organisation ihrer Flucht. Gleichzeitig transportieren sie damit Erinnerungen an das Zurückgelassene. Einige dokumentieren damit auch die Stationen auf ihrer Reise in eine bessere, vor allem sichere Zukunft. In den sozialen Netzwerken kursieren zahllose Clips, die nicht aus sicherem Abstand, sondern aus unmittelbarer Nähe von der Flucht nach Europa erzählen.
Pingback: dbate.de – Neu auf dbate.de:()
Pingback: dbate.de – Videotagebuch „Mein Leben unter Putin“()