Schlagwort: sexuelle Belästigung
Artikel Der große dbate-Jahresrückblick 2017
Artikel Der große dbate-Jahresrückblick 2017
Schlimmer als das verhexte 2016 konnte 2017 ja nicht werden, oder? Damals beschäftigte uns der zunehmende Populismus in Europa, politische Unruhen in der Türkei, der globale Terrorismus, die Wahl Donald Trumps zum US-Präsident und die Brexit-Entscheidung. Doch das Katastrophenjahr hinterließ so seine Spuren. Viele Ereignisse zeigten erst in diesem Jahr ihre Folgen. Wir haben euch die besten Videos des Jahres zusammengestellt – im großen dbate Jahresrückblick.
Januar: Trump wird Präsident
In diesem Jahr gab es einen Mann, der sicherlich für die meisten Schlagzeilen gesorgt hat. Donald Trump wurde am 20. Januar in das Amt des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gehoben. Was darauf folgte war ein Jahr voller Kritik und Spott – dank seiner fragwürdigen Aktionen, provokanten Äußerungen und nicht zuletzt seiner Liebe zu Twitter. Seine Ansage zum Amtsantritt lautete „America First“. Über die nächsten Wochen folgten darauf lustige bis satirische Anwärter aus der ganzen Welt. Den Start machte eine Late-Night-Sendung aus den Niederlanden, die sich in Trump-Manier als „Netherlands Second“ bewarb.
Februar: Dutertes Drogenkrieg
Über 7.000 Tote hat der brutale Anti-Drogenkrieg des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte bereits gefordert. Mit sogenannten extralegalen Morden versucht er, dem Drogenproblem auf den Philippinen Herr zu werden. Wer darunter leidet, sind vor allem die armen Menschen, berichten Journalisten und Bewohner des Landes. Unsere Web-Doku zeigt die dramatischen Lebensumstände der Filipinos unter Duterte.
März: Deutsch-türkische Beziehungen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan veranlasste dieses Jahr ein Referendum, nach dem in der Türkei ein Präsidialsystem möglich werden sollte. Im Vorfeld sollten dafür auch in Deutschland türkische Minister Wahlkampfveranstaltungen durchführen. Doch diese wurden teils untersagt – der Grund: Die Türkei würde keine demokratischen Werte mehr vertreten. Erdogan war empört und verglich diese Entscheidung mit „Nazi-Praktiken“. Wir hatten im März mit Menschen auf der Straße gesprochen, was sie von der Debatte halten.
April: „Fotzen-Arschloch“
Brexit, Trump, AfD, „Volksverräter“, Fake-News. Das Vertrauen in „die da oben“ schwand im letzten Jahr zunehmend. Politische Debatten wurden in sozialen Medien geführt – mal belebend, oft verletzend. Gerüchte und Verschwörungstheorien kamen so ungebremst in Umlauf. Die Dokumentation „Nervöse Republik“ bildete die Stimmung in der deutschen Bevölkerung ab. Als Teil der Doku, forderte der Autor des Films, Stephan Lamby, Politiker und Journalisten dazu auf, an sie adressierte Hass-Mails vorzulesen.
Mai: Macron, der Retter Europas?
Es war fast überall in Europa zu spüren: Das Erstarken der Rechtspopulisten. So kam es auch bei der Präsidentenwahl in Frankreich zu einem Tête-à-tête zwischen dem liberalen Emmanuel Macron und der rechts außen stehenden Marine Le Pen vom Front National. Sieger wurde Macron – ein Zeichen für Europa. Aber für wie lange? „Viele sagen, 2017 sei vielleicht nicht das Jahr des Front National, aber 2022 könnte ihr Jahr werden“, so die Journalistin Amandine Sanchez, die bei der Wahl und den anschließenden Protesten gegen Macron vor Ort war.
Juni: Alexander Gauland zu Deniz Yücel
Seit dem 27. Februar 2017 sitzt der WELT-Journalist Deniz Yücel in türkischer Untersuchungshaft – lange Zeit ohne zu wissen, was ihm vorgeworfen wird. Er solle Mitglied einer Terrororganisation sein, lautet später im Jahr die offizielle Anklage. In seiner Heimat Deutschland kam mit seiner Verhaftung eine riesige Solidaritätsbewegung ins Rollen. Unter #FreeDeniz wurde nicht nur die Freiheit des deutsch-türkischen Journalisten bei Demos, Autokorsos und mit zahlreichen Briefen gefordert. Auch die Freiheit aller in Folge des Putschversuchs in der Türkei willkürlich Inhaftierten. Im Juni trafen wir den AfD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland und fragten ihn, ob auch er sich solidarisch zeigt.
Juli: Krawalle zum G20-Gipfel
Ein besonders einschneidendes Ereignis war der G20-Gipfel in Hamburg. Vom 6. bis 8. Juli kam es zu zahlreichen Demonstrationen und Ausschreitungen gegen das Treffen der 20 größten Industrie- und Schwellennationen in der deutschen Hansestadt. Im berühmt-berüchtigten Schanzenviertel eskalierten dann die Krawalle: Hunderte Menschen wurden verletzt und Sachschäden in Millionenhöhe sind entstanden. dbate war an allen Tagen des Gipfels live vor Ort und zeigte auch „am Tag danach“ die mutwillige Zerstörung im Hamburger Schanzenviertel.
August: Leben im „Nazidorf“ – ein Ehepaar leistet Widerstand
Die Diskussion über Rechtsextremismus fing schon nach der „Flüchtlingskrise“ an, als rassistisch motivierte Gewalttaten gegen Migranten und Unterstützern der Integration zunahmen. Schon seit Jahren wehren sich Birgit und Horst Lohmeyer gegen ihre Nachbarn: Sie leben im „Nazidorf“ Jamel (Mecklenburg-Vorpommern) – außer ihnen wohnen hier ausschließlich Neonazis. Im Interview spricht das Ehepaar über die Schwierigkeiten, die sie dadurch erfahren. Sogar Brandstiftung haben sie schon miterlebt. Mit ihrem eigens initiierten Musik-Festival „Jamel rockt den Förster“ setzen sie jährlich ein lautes Zeichen gegen Rechts.
September: Wer gewinnt die Bundestagswahl 2017?
In Deutschland bildete die diesjährige Bundestagswahl den politischen Höhepunkt – monatelang arbeiteten die Parteien auf diesen Moment hin, unter anderem mit aufwendigen Werbespots. Mit 32,9 Prozent holte die CDU/CSU mit Angela Merkel als Kanzlerkandidatin in vierter Folge die meisten Stimmen. Doch nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen steht bis zum Ende des Jahres noch immer keine Bundesregierung fest. Auch der Einzug der AfD in den Bundestag sorgte für Diskussionen. Zwei politische Punkte, die uns auch im Jahr 2018 sicherlich noch beschäftigen werden.
Oktober: Krise in Katalonien
Spanien und die autonome Gemeinschaft Katalonien haben ein sehr aufwühlendes Jahr hinter sich. Die katalanische Regierung rief dieses Jahr ein Unabhängigkeitsreferendum aus und forderte die Bürger auf, für oder gegen die Abspaltung von Spanien zu stimmen. Letzten Endes wurde die Unabhängigkeit Kataloniens von der spanischen Regierung für rechtswidrig erklärt. Kurz vor den umstrittenen und teils gewalttätig verlaufenden Wahlen haben wir mit einem in Katalonien lebenden Deutschen über die Stimmung im Land gesprochen.
November: Holocaust-Mahnmal vor Höckes Tür
Kaum eine andere Partei in Deutschland ist inzwischen so umstritten wie die Alternative für Deutschland. Ein Vorfall kurz vor Jahresende bekam von beiden Seiten herbe Kritik: AfD-Politiker Björn Höcke sagte Anfang des Jahres das Holocaust-Mahnmal in Berlin sei ein „Denkmal der Schande“. Die Aktionskünstler vom Zentrum für politische Schönheit errichteten deshalb einen Nachbau des Berliner Holocaust-Mahnmals direkt neben dem Privathaus von Höcke. Dafür wurde das Grundstück extra angemietet und der Nachbar als „gefährliche Person“ gründlich überwacht – eine Aktion, die eine Kündigungsklage und eine zerstörte Kamera nach sich zog.
Dezember: #MeToo-Bewegung wird Person of the Year
Fernab der politischen Debatten fand dieses Jahr vor allem dieses Thema Platz in den Schlagzeilen: sexuelle Belästigung. Nach den Vorwürfen gegen Hollywood-Filmproduzent Harvey Weinstein fanden Frauen und Männer mithilfe des Hashtags #MeToo ein Sprachrohr für ihre traumatischen Erlebnisse. Ein gesellschaftlicher Wandel wurde vorangetrieben, der nun schon über mehrere Monate stark diskutiert wird. Im Dezember wurde die MeToo-Bewegung deswegen vom US-amerikanischen Time Magazine zur „Person of the Year“ ernannt.
Einen passenden Abschluss für das Jahr bildet somit auch dieser Tweet:
Ein Name in den Trending Topics.
2016: Tot.
2017: Sexuell übergriffig.
Freue mich schon auf 2018.— Sushi Sushi has a farm ee i ee i oh! (@StereoSushisu) 16. November 2017
Die dbate-Redaktion wünscht einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Veröffentlicht am: 20.12.2017 in Artikel
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Veröffentlicht am: 30.11.2017 in Artikel
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US-Präsident Donald Trump bringt das Fass im Nahen Osten zum überlaufen: Er hat Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt. Diese Entscheidung bleibt nicht ohne Reaktionen. Nicht nur Muslime fühlen sich der schon lange zerrissenen Stadt entmachtet. Auch die radikal-islamische Hamas hat Trump geweckt. Diese kündigt gewaltsamen Aufstände der Palästinenser an.
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Auf dem Lowland Festival in den Niederlanden hat „Architects“-Sänger Sam Carter ein starkes Statement gegen sexuelle Belästigung gesetzt. Als er sah, wie eine Crowdsurferin von einem Konzertbesucher begrapscht wurde, fand er mehr als deutliche Worte. Er kommentierte den Vorfall von der Bühne unter anderem mit: „Das ist nicht dein scheiß Körper!“
‚So, i’ve been going over in my f*cking mind about whether I should say something about what I saw during that last song….‘ @Architectsuk pic.twitter.com/zm5L4zlXpw
— NPO 3FM (@3FM) 18. August 2017
Als, Sam Carter, Sänger der Metal-Band „Architects“ bei einem Auftritt auf dem Lowland Festival in den Niederlanden sah, wie eine junge Crowdsurferin von einer Person aus dem Publikum begrapscht wurde, konnte er das nicht ignorieren. „[Solche Übergriffe] haben keinen Platz hier!“, brüllte er vor versammeltem Publikum. „Ich habe dich gesehen, und es ist fucking widerlich!“. Die Menge jubelte und unterstützte den Sänger.
Der Radiosender NPO 3FM hat dieses Video des Auftritts auf Twitter geteilt, wo es schon über 10.000 Mal geretweetet wurde.
Veröffentlicht am: 22.08.2017 in Artikel
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Urlaub machen in Syrien? Öffentlichkeitsarbeit in Zeiten des Krieges
Assad gehen wohl die Touristen aus. Und sein Berater hat da offensichtlich zu einem PR-Video geraten, das mal wieder die Sonnenseite des vom Krieg geplagten Landes zu Vorschein bringen soll. Erholung pur an einem Strand bei Tartus. Der syrische Ferienort an der Mittelmeerküste lockt mit paradiesischen Einblicken inmitten einer Kriegshölle.
Impfpflicht in der Diskussion – Interview und Stimmen zur Coronaimpfung
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probono-Magazin: Sicherheit durch Krieg?
Führen mehr Kriege wirklich zu mehr Sicherheit? Diese Woche dreht sich im probono-Magazin alles um die Münchner Sicherheitskonferenz, ihre Teilnehmer und ihre Sponsoren aus der Öl- und Rüstungsindustrie. Ja, richtig gelesen. Die Sicherheitskonferenz, die für mehr Frieden – nicht für mehr Krieg – sorgen soll, wird von mehreren Rüstungsunternehmen unterstützt. Mehr dazu im probono-Magazin Folge 83.
Berlin: Wenig Gewalt bei „Revolutionärer 1. Mai“-Demo
Die „Revolutionären 1. Mai“-Demos, an denen in ganz Deutschland mehrere Zehntausend Teilnehmer teilnahmen, verliefen überwiegend ruhig. Auch in den Hochburgen Berlin und Hamburg blieben Gewaltausbrüche die Ausnahme. Viele hatten das Vorgehen von Polizei und Demonstranten in Hamburg als „Generalprobe“ für den G20-Gipfel gesehen. Der G20-Gipfel findet im Juli in Hamburg statt.
Umfrage: Sollten alle Nationalspieler die Hymne mitsingen?
Khedira tut es, Özil auch und Boateng sowieso. Die Rede ist nicht von guter Nachbarschaft, sondern von der Weigerung, während der deutschen Nationalhymne mitzusingen – oder gar die Lippen zu bewegen. Sind sie deswegen ’schlechte‘ Deutsche?
AfD-Gegner bei Bundespressekonferenz: „Lügen-Petry!“
Mini-Eklat nach Bundespressekonferenz: AfD-Vorsitzende Frauke Petry ist am Montag vor zahlreichen Journalisten und Fotografen mehrfach von einem AfD-Gegner als „Lügen-Petry“ beschimpft worden. Wer der Unbekannte in der auffälligen roten Jacke ist, ist nicht bekannt.
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Zum Weltnudeltag: Dieser türkische Künstler malt Mini-Gemälde auf Pasta
Mit einem hauchdünnen Pinsel bringt der türkische Künstler Hasan Kale Miniatur-Bilder auf allerlei Gestände. Neben Muscheln, Körnern und auch nur mal auf Papier, nimmt er sich in diesem Video eine Nudel vor. Und zaubert auf beeindruckende Weise einen türkischen Palast am Meer vor einem goldenen Himmel.
Boliviens Todesstraße| Wie tickt Patricia Riekel? | „Goldener Blogger“-Preis
– VIDEOTAGEBUCH: Boliviens Todesstraße
– INTERVIEW: Wie tickt Patricia Riekel?
– SKYPE-TALK mit „Twitter-Omi“ Renate Bergmann
– SKYPE-TALK: Bärbel Stolz über Schwaben in Berlin
– FLASH: „Wer sind diese Deutschen?
Happy Birthday, Deniz Yücel: Korso zum Geburtstag
Zum Geburtstag von Deniz Yücel haben sich vor dem Kanzleramt in Berlin zahlreiche Menschen versammelt, um dem in der Türkei inhaftierten Journalisten ein Ständchen zu singen. Es gab auch einen Autokorso durch die Stadt mit dem für seine Freilassung demonstriert wurde: #FreeDeniz
AfD bis Trump – so instrumentalisieren Populisten den Anschlag in Berlin
Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheid-Platz in Berlin hat die Bundesrepublik schwer erschüttert. Während die Angehörigen um die Opfer trauern, reagiert die europäische Rechte mit Angst schürenden Kommentaren im Netz. Von der AfD bis zu Geert Wilders – die Post und Tweets gegen „Gutmenschen“, Merkel und Flüchtlinge häufen sich einmal mehr. Mit abendländischen Werten hat das nichts mehr zu tun. Hier die Twitter-Reaktionen der Populisten:
„So habe ich das Interview mit Jan Böhmermann gefaket“
„So habe ich das Interview mit Jan Böhmermann gefaket“ – Exklusiv-Interview mit BILD-Herausgeber Kai Diekmann über falsche Interviews und die angebliche Geliebte von Helmut Kohl Ein strahlender Frühlingstag in Potsdam. Kai Diekmann […]
„The dead are in the streets“ – Zivilist berichtet vom Angriff auf Ost-Aleppo
Zouhir al-Shimale ist einer der letzten Zivilisten, die noch im schwer umkämpften Aleppo ausharren. Nachdem die syrische Armee in der Nacht von Montag auf Dienstag den Ostteil Aleppos, der bisher von den Rebellen gehalten wurde, mit erneuten Luftschlägen angegriffen hat, fliehen die meisten Menschen aus der Stadt. Zouhir al-Shimale ist geblieben und berichtet von der katastrophalen Lage – im Hintergrund dabei deutlich zu hören: Kampfflugzeuge und laute Explosionen.