Video Endlich frei: Whistleblowerin Manning gibt erstes Interview
Video Endlich frei: Whistleblowerin Manning gibt erstes Interview
Nach sieben Jahren Haft tritt die US-amerikanische Whistleblowerin Chelsea Manning zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. In einem exklusiven Interview mit dem Nachrichtensender ABC spricht sie über Schuld, ihre Verurteilung und Barack Obama.
Es war einer der größten Skandale in der Geschichte des US-amerikanischen Militärs. Chelsea Manning, damals noch unter dem Vornamen Bradley, war als Analyst für das Militär tätig und hatte somit tagtäglich mit vertraulichen Dokumenten zu tun. „Ich habe nicht mehr nur Statistiken und Informationen gesehen. Ich habe angefangen Menschen zu sehen. Aufstandsbekämpfung ist keine einfache Sache, es ist nicht einfach nur ‚die Guten‘ gegen ‚die Bösen‘“, erklärt Manning ihre Entscheidung sich an WikiLeaks zu wenden.
Nachdem sie über 700.000 vertrauliche Dokumente weitergab, wurde Manning vorerst zu 35 Jahren Haft verurteilt. Diese Dokumente enthielten Informationen über den Krieg in Afghanistan und über dem Irak. Auch Informationen zum Gefangenenlager Guantanamo und über Folter durch US-amerikanische Besatzungstruppen wurden anschließend von WikiLeaks unter Pseudonym „Collateral Murder“ veröffentlicht; eines der bekanntesten Videos ist diese Aufnahme von einem Angriff auf Zivilisten, unter anderem auf Reuters-Journalisten und Kinder:
Barack Obama senkt Mannings Haftstrafe
Während ihrer Haft machte Manning regelmäßig durch mehrere Suizidversuche und dem ihr verwehrten Wunsch nach Mitteln gegen ihre Geschlechterdysphorie auf die brutalen Haftbedingungen aufmerksam. Als eine seiner letzten Amtshandlungen begnadigte Ex-US-Präsident Barack Obama sie schließlich und reduzierte ihre Haftstrafe auf sieben Jahre.
Das komplette Interview veröffentlicht der Sender ABC am Freitag früh.
Veröffentlicht am: 15.06.2017 in Video
Related Videos

Das hält Snowden von Donald Trumps Wahl
Nach der überraschenden Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten, hat Edward Snowden seine Sicht der Lage kundgetan. Die starken Reaktionen auf das Wahlergebnis sieht er als Beweis, dass den Menschen Politik nicht egal ist.

Interview: Ströbele fordert mehr Schutz für Whistleblower
Werden Whistleblower, die Missstände und kriminelle Machenschaften aufdecken, in Deutschland genügend geschützt? Nein, meint Hans-Christian Ströbele von Bündnis90/Die Grünen. Bereits 2014 hat er zusammen mit der Grünen-Fraktion einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht. Passiert ist bislang nichts. Die mangelnde Gesetzeslage widerspricht laut Ströbele sogar EU-Vorgaben. Als Hemmschuh sieht er vor allem zwei – die Unternehmen und die CDU.

Der große Steuerbetrug - ein Whistleblower packt aus
Lutz Otte hatte Zugang zu geheimen Kundendaten in einer Schweiz Bank. Er hat sie verkauft. Und teuer dafür bezahlt. Die Geschichte eines Whistleblowers.

Rechtsanwalt Dörfer über Steuerbetrug und Whistleblower
"Der Fall Lutz Otte ist in der Schweiz wie ein Terrorakt behandelt worden." Rechtsanwalt Achim Dörfer hat den Whistleblower Lutz Otte vertreten. Er spricht über Schlupflöcher für Steuerbetrüger, Schwarzgeld und fehlenden Mut deutscher Politiker.

Snowden-Vernehmung: „Armutszeugnis für die Regierung“ – Konstantin von Notz (GRÜNE)
Wird Edward Snowden nach Berlin geladen oder nicht? Die Vertreter der Opposition im NSA-Untersuchungsausschuss haben mehrfach gefordert, den Whistleblower Snowden als Zeugen zu laden. Der Bundesgerichtshof entschied, dass dieser Forderung stattzugeben sei. Doch die Vertreter der Großen Koalition im Ausschuss stellen sich weiterhin quer. Wie geht es für Edward Snowden weiter? Interview mit Konstantin von Notz (MdB, GRÜNE) Mitglied im NSA-Untersuchungsausschuss.

Whistleblower Antoine Deltour - bestrafter Held
Der Wirtschaftsprüfer Antoine Deltour hat Steuerabsprachen internationaler Konzerne mit Luxemburg enthüllt. Dafür musste er teuer bezahlen. Ein Berufungsgericht in Luxemburg hat den Whistleblower jetzt erneut verurteilt: 6 Monate Haft auf Bewährung sowie 1500 Euro Geldstrafe.
Mehr Videos aus dem Bereich Video

Zum Tod von Roger Willemsen - TV-Gesicht mit Geist
Fernsehen und Geist – Roger Willemsen hat mit dieser Kombination Karriere gemacht. Seit den 90er Jahren, vor allem in Talkshows. Später versuchte er, mit „Willemsens Woche“ im ZDF ein breites Publikum anzusprechen. Und scheiterte. Irgendwann schmiss Willemsen hin und kehrte dem Medium, das ihn einst bekannt gemacht hatte, frustriert den Rücken. Er widmete sich als Autor ganz seinen Büchern – und zog lesend durchs Land. Er war auf den Spuren des Literaturkritikers Reich Ranickis – ein gebildeter Punk im Unterhaltungsgewerbe.

Notre-Dame in Flammen
Die Welt schien den Atem anzuhalten, als am Montag in der fast 900 Jahre alten Kathedrale Notre-Dame in Paris ein Feuer ausbrach. In der Kirche, die, wie kaum eine andere, ein kulturelles Symbol für ganz Europa darstellt.

Deutliche Worte! Blogger Rayk Anders zum Anschlag in Berlin
„Du hast dir die falsche Stadt ausgesucht“. Rayk Anders ist ein politischer Videoblogger, der sich regelmäßig in rauem Tonfall zu verschiedenen Ereignissen im Weltgeschehen äußert. Nun findet der Youtuber zum Anschlag in Berlin deutliche Worte.

Türkei: Augenzeugenvideos vom Militärputsch
In der Türkei ist es zu einem Putschversuch des Militärs gekommen. Auf den Straßen sollen sich Anhänger von Recep Tayyip Erdogan und Militärs gegenüberstehen. Teile des Militärs sollen strategisch wichtige Punkte in Ankara und Istanbul besetzt haben. Kampfjets sind am Himmel zu hören. Die Kontrolle scheint aktuell allerdings wieder in Händen der AKP-Regierung zu sein.

Frankreich: Erster Bus verlässt den "Dschungel von Calais"
Die französische Polizei hat mit der Räumung des Flüchtlingslagers in Calais begonnen. 6000 Menschen kamen in dem inoffiziellen Camp, genannt "Dschungel von Calais", unter. 3000 von ihnen sollen bereits heute mit Bussen auf den Rest des Landes verteilt werden. Dieses Video zeigt, wie der erste Bus das Camp verlässt.

Schärfere EU-Grenzkontrollen – pro und contra (probono Magazin)
Das EU-Parlament wird bald über neue High-Tech-Grenzkontrollen abstimmen. Mit dem sogenannten Entry-Exit-System könnten abgelehnte Asylbewerber besser aufgespürt werden. Die Sicherung der EU-Außengrenze hätte aber auch seinen Preis. Lohnt sich das neue System überhaupt?