Interview Interview mit SPD-Legende Egon Bahr
Interview Interview mit SPD-Legende Egon Bahr
Bedeutender SPD-Politiker und Architekt der Ostverträge – das bewegte Leben von Egon Bahr hat ein Ende gefunden. Im Interview von 2009 spricht Bahr offen über seine Kindheit, die Bedeutung der Weltwirtschaftskrise 1929 und der Angst im Dritten Reich.
Der ehemalige SPD-Politiker Egon Bahr (1922 – 2015) ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Das politische Erbe, das Bahr hinterlässt, ist gewaltig. Nicht nur seine viel diskutierte „Politik der kleinen Schritte“ und sein Leitgedanke „Wandel durch Annäherung“ bleiben in Erinnerung. Bahr war bis ins hohe Alter ein leidenschaftlicher Sozialdemokrat.
Egon Bahr wurde nur vier Jahre nach dem Ersten Weltkrieg geboren. Den „schwarze Freitag“ 1929 und die darauf folgende Weltwirtschaftskrise hat er bewusst miterlebt. Der Aufstieg der Nationalsozialisten und die Schrecken des Dritten Reichs haben seine Jugendjahre wesentlich geprägt. Er selbst hat in der Wehrmacht gedient, bis heraus kam, dass seine Großmutter Jüdin war.
Zusammen mit Kanzler Willy Brandt hat Bahr im Nachkriegsdeutschland den Kurs der Ostpolitik maßgeblich beeinflusst. Auch nach der Brandt-Ära blieb Egon Bahr seiner Partei als Entwicklungshilfeminister und später als Bundesgeschäftsführer erhalten. Nicht ohne Grund wird Bahr heute als „SPD-Legende“ bezeichnet. Selbst im hohen Alter hat Bahr sich noch aktiv in die Politik eingemischt und war bis zu seinem Tod im August 2015 immer wieder als Experte an Talkrunden beteiligt und in politischen Debatten gefragt.
Im Interview mit Gerold Hofmann (2009) spricht Egon Bahr über seine Kindheit, die Weltwirtschaftskrise und das Dritte Reich.
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Veröffentlicht am: 21.08.2015 in Interview
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dbateRedaktion
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