Interview Interview mit dem SPD-Spitzenkandidatenduo Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken
Interview Interview mit dem SPD-Spitzenkandidatenduo Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken
dbate zeigt ein Interview mit dem SPD-Spitzenkandidatenduo Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken. Die beiden treten in einer Stichwahl gegen das Duo Olaf Scholz und Klara Geywitz an. Bis zum 29.11. dürfen die rund 425.000 Parteimitglieder abstimmen, wer die Partei künftig als Doppelspitze anführt.
Inhaltlich unterscheiden sich die beiden Paare nicht zuletzt in ihrer Haltung zur Großen Koalition. Während Scholz/Geywitz an dieser festhalten wollen, möchten Walter-Borjans und Esken im Falle ihrer Wahl die weitere Regierungsbeteiligung an der Gesprächsbereitschaft der CDU/CSU knüpfen. Walter-Borjans und Esken fordern in diesem Zusammenhang unter anderem Nachbesserungen beim jüngst verabschiedeten Klimapaket.
„Friday for Future sind eine wichtige Größe in der Gesellschaft“
Im Interview geht es unter anderem um die Bewegung Fridays for Future, die von der Politik lange Zeit als lächerlich abgetan wurde. Norbert Walter-Borjans sieht die Klimaaktivisten jedoch mitentscheiden für den zukünftigen Umgang der Politik mit dem Klimawandel: „Fridays for Future sind eine ganz wichtige Größe in der Gesellschaft, Druck zu machen, dass die Politik (…) Druck mitkriegt, diese Belange in ihr politisches Handeln mitzunehmen.“ Nicht zuletzt beim Klimawandel müsse man laut Walter-Borjans den Menschen deutlich machen, „dass das eigene Leben und die eigene Zukunft auch dann nicht kalkulierbarer werde, wenn ich nicht anderen Menschen diese Sicherheit auch gebe. Und zwar in Deutschland und anderswo.“
Die Zukunft der SPD sehen beide grundsätzlich positiv, denn laut Saskia Esken ist „das große Narrativ der Sozialdemokratie (…), dass wir eine gute Zukunft für die Vielen ermöglichen wollen.“ Die Grundprinzipien der Sozialdemokratie teilten 30-40% der Bevölkerung, also eine große potenzielle Wählerschaft, die zurückkommen kann.
Bei der Wahl zur neuen Parteispitze können Nobert Walter-Borjans und Saskia Esken neben den Jusos vor allem auf den linken Flügel der SPD setzen.
Interview von 18-jährigem Schüler
Carl Exner ist 18 Jahre alt und studiert nach seinem Abitur im letzten Jahr Philosophie. Bereits in der Schule engagierte er sich zunächst politisch, zunehmend auch journalistisch, organisierte eine Diskussionsrunde mit verschiedenen Politikern und absolvierte ein Praktikum im Bundestagsbüro von Hermann Gröhe. Das Interview mit dem Spitzenkandidatenduo entstand auch aus einem persönlichen Interesse an der Zukunft der SPD, einer ehemals großen und wichtigen Partei, die aus ihrer aktuellen Krise sich nicht zu erholen scheint. Es wurde am 22. Oktober geführt, wenige Tage vor dem Ergebnis des ersten Mitgliederentscheids.
Veröffentlicht am: 20.11.2019 in Interview
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