Interview "Der E-Book-Hype ist vorbei" - Verleger Helge Malchow
Interview "Der E-Book-Hype ist vorbei" - Verleger Helge Malchow
In seiner Zeit bei Kiepenheuer & Witsch hat Verlagsleiter Helge Malchow zahlreiche Bestseller und bekannte Autoren wie Christian Kracht, Joschka Fischer und Anne Gesthuysen publiziert. Pünktlich zum Start der Frankfurter Buchmesse gibt er einen Einblick in die Lage des deutschen Buchmarkts und erzählt, warum Leser wieder mehr Wert auf gedruckte Qualitätsbücher legen.
„Immer weniger Deutsche lesen“ lautete vor sechs Jahren noch die Aussage einer Studie der Stiftung Lesen. Für den Verleger Helge Malchow ist das längst kein Grund zur Beunruhigung. Es gebe gar nicht weniger Leser, sondern lediglich unterschiedliche Lebensphasen, in denen Menschen mehr oder weniger lesen, meint der Leiter des KiWi-Verlags. „Ich sehe bei Büchern das Abendland nicht zugrunde gehen“, scherzt der 66-Jährige. Auch die allgemein befürchtete Verdrängung von gedruckten Büchern durch den E-Book-Hype sieht Malchow als vergangen an. Im Verkauf von elektronischen Büchern erlebe KiWi eher eine Stagnation, so der Verlagschef. Stattdessen ginge der Trend nun wieder zu schönen, aufwendig und hochwertig produzierten Hardcover-Büchern.
Was sind die Trends der Frankfurter Buchmesse?
Beweis für eine ausgeprägte Lesekultur in Deutschland ist in diesem Jahr wieder die Frankfurter Buchmesse. Zuletzt konnte das Literaturevent steigende Besucherzahlen beim Lesepublikums verzeichnen. Morgen startet die größte deutsche Buchmesse mit 7.000 Ausstellern aus hundert Ländern. Ehrengast sind in diesem Jahr die Niederlande und Flandern. Was werden die aktuellen Trends dieser Messe sein? Und wer sind die derzeit spannendsten Autoren? Im dbate-Interview mit Rachelle Pouplier nennt Helge Malchow seine Favoriten und erzählt, warum selbst Trendbücher der „soft-pornografischen Sparte“, wie ‚Fifty Shades of Grey‘, ihn nicht in Rage bringen.
Veröffentlicht am: 18.10.2016 in Interview
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