Interview Ist unser Klima noch zu retten? – Fragen an Klimaforscher Mojib Latif
Interview Ist unser Klima noch zu retten? – Fragen an Klimaforscher Mojib Latif
Die Weltgemeinschaft hatte sich nach zähen Verhandlungen darauf geeinigt, unser Klima zu schützen – doch dann trat Donald Trump aus dem Pariser Klimaabkommen aus. Obwohl gerade die zunehmenden Folgen des Klimawandels zeigen, wie wichtig es ist, dass die Politik handelt. Der renommierte Klimaforscher Mojib Latif erklärt, warum es trotzdem hakt.
Die Pole schmelzen, Inseln und Küsten werden überschwemmt, heftige Unwetter ziehen über Deutschland. Trotzdem glaubt noch immer jeder sechste in Deutschland (16 Prozent), dass es keinen Klimawandel gibt – so eine Studie der Universität Stuttgart. Und auch der US-Präsident Donald Trump ist nicht davon überzeugt, und kündigte kurz nach seinem Amtsbeginn das Pariser Klimaabkommen auf. Dabei wäre es zu diesem Zeitpunkt wichtiger denn je, die vereinbarten Ziele zu erreichen. Schon zu lange schaut die Politik tatenlos zu, kritisiert Latif im dbate-Interview.
Latif: „Fake News sind eine Gefahr für die Klimaforschung und die Demokratie“
Falschmeldungen betreffen auch die Wissenschaft: Unter dem Begriff ClimateGate wurde ein Fall bekannt, bei dem Forschungsdaten absichtlich gefälscht worden seien. Das Fazit der Medien: Es gibt keine Erderwärmung. „Es kam dann raus, dass all das überhaupt nicht wahr ist. Aber darüber hat dann keiner mehr berichtet“, bedauert Latif. Gefährlich wird es dann umso mehr für Klimaforscher, wenn selbst der US-Präsident solchen Fake News Glauben schenkt.
Veröffentlicht am: 31.07.2017 in Interview
Related Videos

„Wir sind nicht die Guten“ - Dirk Steffens über Klimaschutz
Journalist und Naturfilmer Dirk Steffens fordert einen entschlossenen Schutz von Klima und Artenvielfalt. Interview mit dem ZDF-Moderator über Klima- und Umweltschutz und die Frage, wo Deutschland dringend nachbes

Klima: Die USA spucken der Welt ins Gesicht
US-Präsident kündigt Pariser Klima-Abkommen. Der Rest der Welt soll sich alleine um die Rettung der Umwelt kümmern. Die Entscheidung des US-Präsidenten vergiftet nicht nur das Weltklima, sie vergiftet auch das politische Klima. Mit seiner Polemik geben die Nato, gegen die Europäische Union, gegen freien Handel, mit seiner Hetze gegen muslimische Einwanderer manövriert Donald Trump sein Land konsequent aus der Weltgemeinschaft.

Virale Klimaschutz-Kampagne
Das Umweltministerium provoziert mit einer neuen Klimaschutz-Werbekampagne.

VW-Skandal – Umweltexperte prangert an
Axel Friedrich leitete das Verkehrsressort des Umweltbundesamtes. Jetzt ist er im Ruhestand. Trotzdem kämpft er seit langem gegen Schadstoffbelastungen. Er sieht darin ernsthafte Gefahren für unsere Gesundheit. Auch deshalb ist die Abgas-Manipulation von VW für ihn ein großes Problem für Gesellschaft und Umwelt. "Alle großen europäischen Städte haben Überschreitungen der Grenzwerte für Stickstoffdioxid", sagt Friedrich im Interview, "die Fahrzeuge emittieren einfach zu viel."

"Müssen jetzt handeln!" – Dirk Steffens über das Artensterben
"Das normale Artensterben ist schätzungsweise um das 1000-Fache erhöht" - unsere Erde ist so bedroht wie seit dem Aussterben der Dinosaurier nicht mehr. Naturfilmer und Moderator Dirk Steffens warnt seit Langem vor dem massiven Artensterben. Nicole Ris hat für dbate.de mit ihm über Umweltschutz und Artensterben gesprochen.

Greenpeace: "TTIP ist eine Gefahr für uns alle!"
Mit #TTIPLeaks - der Veröffentlichung der geheimen TTIP-Dokumente - ist Greenpeace ein Mega-Coup gelungen. Wir haben mit Stefan Krug, Leiter der Politischen Vertretung von Greenpeace Deutschland, über die Aktion und die Gefahren des Freihandelsabkommens gesprochen.
Mehr Videos aus dem Bereich Interview

Exoten bei der Bundestagswahl: Bergpartei, die Überpartei
Vom Hausbesetzer zum Politiker: Die Bergpartei setzt sich künstlerisch und politisch ein. Dass dazu auch immer eine ganze Menge Spaß gehört, ist für den Parteivorsitzenden Rico Tscharntke selbstverständlich. Damit eckt „die Überpartei“ oft an – am meisten jedoch an die deutschen Richtlinien für Parteiwerbung.

Der Mann hinter "Online-Omi" Renate Bergmann
2013 hat Thorsten Rohde sein Alter Ego Renate Bergmann ins Leben gerufen. Seitdem postet die fiktive Twitter-Omi das, was sie beschäftigt, im Netz: "Ich pack die Zähne ins Glas und gehe in die Falle. Schlafen Se gut!" Ist das nicht alles nur Trash und Non-Sense? Vielleicht ja, vielleicht nein. So richtig weiß man es nicht. Rohde selbst jedenfalls meint, dass seine Online-Omi so beliebt ist, weil wir in Frau Bergmann alle irgendwie unsere eigene Oma wiedererkennen. Amüsant ist es allemal, was Frau Bergmann zu ihrer Kochwäsche, ihren Nachbarn oder ihrer esoterischen Tocher postet. Deswegen ist der Twitter-Account mit über 30.000 Followern jetzt auch mit dem "Goldenen Blogger"-Preis ausgezeichnet worden.

Interview mit Henry Kissinger 2/3 - Lateinamerika-Außenpolitik
Visionär oder Kriegsverbrecher? Henry Kissinger spricht über Vietnamkrieg, Salvador Allende und Watergate. Teil 2:

Wie vertrauenswürdig sind unsere Politiker? Fragen an abgeordnetenwatch
Spenden aus dem Ausland und Nebeneinkünfte in Millionenhöhe – in den Reihen des Deutschen Bundestages sitzen einige schwarze Schafe. Das hat das Internetportal abgeordnetenwatch.de schon mehrfach bewiesen. Können wir unseren Politikern überhaupt noch trauen? Roman Ebener von abgeordnetenwatch.de gibt uns Antworten beim Thema Lobbyismus.

Mit Satire gegen Rechts: Wer ist eigentlich Storch Heinar?
Wahlkampfzeit ist Storchenzeit in Mecklenburg-Vorpommern. Seit neun Jahren zieht „Storch Heinar“ dort seine Kreise, um den Einzug rechter Parteien in den Landtag zu verhindern. Was die „Thor Steinar“-Satire auslösen kann, das erklärt Projektleiter Julian Barlen im Interview.

Augenzeugenbericht: „Über mir flogen Geschosse“ - Flucht aus Afghanistan
Fällt Kunduz in die Hände der Taliban? Mittlerweile soll die Stadt wieder unter der Kontrolle der Regierungsarmee sein. Doch Ende September wurden die afghanischen Soldaten geradezu überrumpelt, als radikalislamische Taliban-Kämpfer Kunduz überrannten. Für Sybille Schnehage, die seit über 20 Jahren in Afghanistan als Entwicklungshelferin arbeitet, sind Gefechte rund um die Stadt eigentlich nichts Ungewöhnliches. Doch am 28. September war alles anders. "Die Gefechte wurden immer heftiger. Direkt über meinem Kopf flogen Geschütze", sagt die 65-Jährige. Im Skype-Talk spricht sie über das Chaos in Afghanistan und kritisiert die Internationale Gemeinschaft.