Interview KEINE VERÖFFENTLICHUNG MEHRBrauchen wir einen neuen Journalismus? – Fragen an Perspective Daily
Interview KEINE VERÖFFENTLICHUNG MEHRBrauchen wir einen neuen Journalismus? – Fragen an Perspective Daily
Trump, Terror und Naturkatastrophen: Überall schlechte Nachrichten! Kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Die Journalisten von Perspective Daily versuchen Lösungswege aufzuzeigen und Hintergründe zu erklären. Wie dieser „konstruktive Journalismus“ funktioniert, erklärt Perspective Daily-Autorin Katharina Wiegmann im Interview.
Was ist Perspective Daily?
Während bei einem großen Flugzeugabsturz in den meisten Online-Medien sofort die schreckliche Nachricht als Eilmeldung gepusht wird, wählt man bei Perspective Daily einen ganz anderen Ansatz. „Man könnte zum Beispiel darüber berichten, wie Flugzeugmechaniker dazu beitragen, dass der Flugverkehr sicherer ist“, so Katharina Wiegmann von Perspective Daily. Jedes Thema bekommt bei ihnen einen „konstruktiven Spin“. Das muss nicht immer eine positive Nachricht werden, sagt Wiegmann. Vor allem sollen die Artikel aber Lösungswege zeigen, und den Menschen – trotz der schlechten Nachrichtenlage – Hoffnung geben. Das Motto: „Zeigen, wie die Welt heute ist und morgen schon sein könnte“.
Für ihre Recherchen haben die Journalisten und Experten etwa zwei Wochen Zeit. Herauskommt jeden Tag ein Artikel, der Hintergründe erklärt und neue Perspektiven auf ein Thema wirft. Wer den Artikel lesen will, muss bezahlen. Dafür bekommt er aber ein qualitativ hochwertiges Produkt – ganz werbefrei. „Man kann auch Artikel an Freunde und Bekannte verschenken, wenn man mit denen zum Beispiel über das reden will, was man am Morgen bei Perspective Daily gelesen hat“, sagt Wiegmann im dbate-Interview.
Perspective Daily gibt es seit 2016. Bekannt wurde es unter anderem durch Kampagnen mit Nora Tschirner und Klaas Heufer-Umlauf, die das Projekt fortlaufend unterstützen.
Veröffentlicht am: 15.11.2017 in Interview
Related Videos
Anja Reschke: "Journalisten sollten nicht Gegner sein"
Wie sollen Journalisten über Rechtspopulisten berichten? Mit Fakten, Argumenten und einer kritischen Analyse. Im Zeitalter der schnellen Online-Medien eine zusätzliche Herausforderung, so die Journalistin Anja Reschke. Interview bei der Jahrestagung Netzwerk Recherche.
Empfehlen Sie 18-Jährigen, Journalisten zu werden?
dbate-Reporterin Denise Jacobs war vor Ort und hat sich unter Referenten und Teilnehmenden umgehört: Würden Sie 18-Jährigen empfehlen, in den Journalismus zu gehen? Und wie könnte der Online-Journalismus in 10 Jahren aussehen?
Interview: Wie tickt Jan Böhmermann?
Er provoziert, er nervt, er unterhält. Jan Böhmermann ist "die Hoffnung der deutschen TV-Unterhaltung“. Ist das ein Lob oder ein Schimpfwort?
Jörg Kachelmann: "Ich bekomme viele Hass-Kommentare zu Chemtrails"
Von Lügenpresse bis Fake News: Journalisten machen derzeit schwere Zeiten durch. Aber was genau macht der Journalismus eigentlich falsch? Interview mit Jörg Kachelmann, Meteorologe und ehemaliger ARD-Wettermoderator, über unangemessene Berichterstattung, Soziale Medien und die Frage, ob es Fake News bei der Wettervorhersage gibt.
"Keine staatliche Zensur von Fake News" - Markus Beckedahl (netzpolitik.org)
Wahljahr 2017: die Sorge vor einer Beeinflussung durch Fake News bei der anstehenden Bundestagswahl ist groß. Doch die Forderung nach einer staatlichen Kontrolle von Fake News durch eine sogenannte "Abwehrzentrale gegen Desinformation" lässt orwellsche Zustände befürchten. Ein Gespräch mit Netzaktivist Markus Beckedahl (netzpolitik.org) über den Umgang mit Fake News.
Mehr Videos aus dem Bereich Interview
Ströbele 3/3: Die CDU-Spendenaffäre
Lügen in der Politik? Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele spricht Klartext. Teil 3: Die CDU-Spendenaffäre.
Amnesty International: „Schafft die Todesstrafe ab!“
Die Todesstrafe wird noch immer weltweit in einem Drittel der Länder eingesetzt. Eines der Hauptargumente ist die Abschreckung für Strafttäter – aber ist das überhaupt so? Für Alexander Bojčević von Amnesty International Deutschland bleibt die Verurteilung zum Tod eine Verletzung der Menschenrechte. Er setzt sich für ihre Abschaffung ein.
So überlebte Wehrmachts-Deserteur Petersen im Hühnerstall
Zwischen Hühnerdreck und Todesangst: Der damals 22-jährige Deserteur Peter Petersen erzählt, wie er 1945 im Hamburger Stadtteil St. Pauli überlebte. Ein Zeitzeugen-Bericht.
Götz George über Schimanski: "Sagen Sie nicht 'Scheiße'?"
Vor 35 Jahren betrat Horst Schimanski die Fernsehbühne. Seine erste Handlung als neuer Duisburg-Kommissar im Tatort: drei rohe Eier runter schlucken. Leider musste Götz George diese Szene fünf mal wiederholen.
„Terror fragt nicht nach der Religion“ - Aiman Mazyek (Zentralrat der Muslime)
Spätestens mit den Anschlägen in Ansbach und Würzburg vom vergangenen Sommer ist der islamistische Terror auch in Deutschland angekommen. Was bedeutet das für die ohnehin angespannte Stimmung in Land? Interview mit Aiman Mazyek, Vorsitzender vom Zentralrat der Muslime in Deutschland.
Manfred Krug: „Ich war froh, dass ich den Tatort bekam“
Er hatte viele Talente: Schauspieler, Jazz-Sänger und Schriftsteller. Nun ist Manfred Krug im Alter von 79 Jahren gestorben. Interview (2000) für die NDR/ARD-Produktion „Mord nach der Tagesschau – 30 Jahre Tatort“ über seine Rolle als Tatort-Kommissar Paul Stoever.