Interview "Jeder Deutsche hält 60 Sklaven" – Interview zu Moderner Sklaverei

Interview "Jeder Deutsche hält 60 Sklaven" – Interview zu Moderner Sklaverei

Obwohl es weltweit etwa 40 Millionen Sklaven gibt, spricht kaum jemand über die zunehmenden Missstände. Dabei sind wir in Deutschland nicht ganz unschuldig an der globalen Situation. Dietmar Roller von der IJM Deutschland gibt uns erschreckende Einblicke in die Auswüchse des Sklavenhandels und der Kinderarbeit.

Am 2. Dezember ist Internationaler Tag zur Abschaffung der Sklaverei. Aber ist sie überhaupt abgeschafft? „Es gibt heute kein Land mehr, das Sklaverei gesetzlich legitimiert“, erklärt Dietmar Roller, der Vorstandvorsitzende der International Justice Mission (IJM) Deutschland. Allerdings haben wir inzwischen weltweit viel mehr Sklaven als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit, fährt Roller fort. Das heißt die heutige Sklaverei ist nicht nur menschenunwürdig, sondern auch illegal.

Durch die Globalisierung haben sich Geschäftsmodelle entwickelt, die die Sklavenarbeit wirtschaftlich attraktiv machen, so Roller. Deshalb erwartet die IJM auch einen weiteren Zuwachs der Anzahl an Sklaven – die derzeit bei weltweit 40 Millionen liegt. Die Geschichten, die Dietmar Roller aus seiner Arbeit bei IJM Deutschland erzählen kann sind erschreckend: Erst kürzlich haben die Mitarbeiter der Organisation ein zwei Monate altes Kind aus den Händen eines Sklavenhändlers befreit. Auch im Bereich der digitalen Sklaverei tun sich menschliche Abgründe auf.

Aber was können wir dagegen tun? Im dbate-Interview gibt Dietmar Roller auch darauf Antworten.

Wer ist die International Justice Mission?

Die IJM ist eine internationale Organisation, die sich aktiv gegen Sklavenhandel und -arbeit einsetzt. Neben der Befreiung von Menschen aus gewaltsamen Missständen, sowie einer intensiven Betreuung von Opfern der Sklaverei, versuchen sie vor allem die Rechtssysteme und den Zugang zu diesen zu verbessern. Als vierten Punkt ihres Arbeitsplans bringt die IJM Täter zur Anklage und sorgt so in den betroffenen Ländern für abschreckende Beispiele. Der gemeinnützige Verein konnte sich bereits aus einigen Ländern wie zum Beispiel den Philippinen zurückziehen, da Polizei und Behörden erfolgreich das Rechtssystem verbessert hatten, um Menschen entsprechend eigenständig schützen zu können.

Veröffentlicht am: 01.12.2017 in Interview

  • Dietmar Roller

    Sklaverei ist Realität:
    Männer, Frauen und Kinder werden als Ware verkauft, gekauft und verbraucht.

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