Interview Der Fall Hypo Real Estate: Peer Steinbrück über die Finanzkrise
Interview Der Fall Hypo Real Estate: Peer Steinbrück über die Finanzkrise
Die Finanzkrise ist noch nicht ausgestanden – zumindest nicht für Georg Funke. Der Ex-Chef der Hypo Real Estate-Bank steht derzeit vor Gericht. Der Vorwurf: Er habe zu Beginn der deutschen Finanzkrise Anleger vorsätzlich getäuscht. Funke schiebt die Schuld weiter: Die Vorgehensweise der deutschen Regierung hätte zur Pleite der HRE geführt. 2010 interviewte Stephan Lamby den damaligen Finanzminister Peer Steinbrück zu dem Thema.
Der ehemalige Chef der deutschen Hypo Real Estate Bank (HRE), Georg Funke, steht knapp neun Jahre nach der Finanzkrise der Strafprozess noch bevor. 2008 versprach die Hypo Real Estate ihren Anlegern noch, dass ihr Geld sicher sei. Kurze Zeit später: Die Pleite. Im Oktober 2008 dann die Übernahme durch den deutschen Staat. Funke träfe aber keine Schuld, beteuert er. Auslöser seien die Insolvenz des US-amerikanischen Kollegen Lehman Brothers und das „Gerede von einer Staatsbürgschaft“ des damaligen Bundesfinanzministers Peer Steinbrück.
Hat die deutsche Regierung richtig gehandelt?
Im Oktober 2008 versicherte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit Peer Steinbrück vor der Presse, dass es keine finanziellen Probleme für deutsche Bürger gäbe. Er habe richtig gehandelt, sagt Peer Steinbrück im Interview aus 2010. Und auch die umstrittene Verstaatlichung der HRE würde er genauso wiederholen. Die Finanzkrise sei schließlich für alle überraschend gekommen.
Veröffentlicht am: 28.03.2017 in Interview
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