Interview "Ich trage doch keinen Sprengstoffgürtel" - Michel Abdollahi
Interview "Ich trage doch keinen Sprengstoffgürtel" - Michel Abdollahi
Eines hat Michel Abdollahi ganz sicher nicht: Berührungsängste. Kaltschnäuzig, frech und immer mit einer Prise Humor macht der NDR-Journalist seinen Job. Und den macht er offensichtlich gut. Für seine viel beachtete Reportage „Im Nazidorf“ aus dem mecklemburgischen Jamel und für seine provokanten Straßenumfragen („Ich bin Muslim. Was wollen Sie mir sagen?“) ist Abdollahi 2015 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet worden. Wir haben mit ihm über den Islam, Dialog mit Nazis und fehlende Haltung von Journalisten gesprochen.
Michel Abdollahi ist als Außenreporter für das NDR-Kulturjournal unterwegs. Seine Ziele? Nichts weniger als: mit Vorurteilen aufräumen, junge Menschen für Journalismus begeistern oder durch provokante Schilder mit kritischen Menschen in Dialog treten. „Du stellst Dich mit einem Schild hin und machst nichts, gar nichts. Und dann kommen Menschen auf Dich zu.“ Funktioniert so also der „neue, bürgernahe Journalismus“? Und was macht Abdollahi besser als seine Kollegen? „Gar nichts“, sagt er selbst, „Ich glaube, das ist einfach eine Typfrage. Es gehört immer etwas Glück dazu, ob die Leute einen mögen oder nicht.“ Im Interview mit Hendrik Holdmann spricht Abdollahi, der selbst persischer Abstammung ist, außerdem über die Kulturpolitik der AfD, eigene Sympathien für Rechte und Hetzer auf Facebook.
Veröffentlicht am: 28.04.2016 in Interview
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