Mehr als 70 Jahre nach Ende des Dritten Reiches ist der Nationalsozialismus Geschichte – aber auch Gegenwart. „Vater, Mutter, Hitler“ – Vier Tagebücher und eine Spurensuche. dbate.de zeigt den Trailer zum Film.
Über 70 Jahre nach Ende des Dritten Reiches gehen Kinder und Enkel auf Spurensuche und fragen sich, wie ihre Eltern und Großeltern zu Hitler und zur NS-Ideologie standen. Der Film „Vater Mutter Hitler“ erzählt, was Angehörige von vier ganz unterschiedlichen Menschen herausgefunden haben. Als Quelle dienten ihnen die Tagebücher ihrer Eltern oder Großeltern. Mit Spielszenen, Interviews und der Einordnung historischer Ereignisse mit Hilfe von Archivmaterial zeichnet der Film „Vater Mutter Hitler“, der am 18. Januar 2016 um 23.20 Uhr im Ersten gezeigt wird, ein authentisches Bild des Alltagslebens in Deutschland während der NS-Herrschaft und dokumentiert, wie die Ereignisse von damals noch heute das Leben der Nachfahren beeinflussen. Der Film unter Regie von Tom Ockers ist eine Produktion der ECO Media TV Stephan Lamby im Auftrag von SWR und NDR.
Die Angehörigen setzen sich dabei mit einer Seite ihrer Familiengeschichte auseinander, über die nach dem Krieg zu oft geschwiegen wurde – und lernen Vorfahren dabei auch von einer manchmal verstörenden Seite kennen. Sie erfahren, welche Hoffnungen diese mit der Machtübernahme Hitlers verbanden, welche Lebensentwürfe sie verfolgten, wie sich ihr Leben unter Hitler veränderte – und manche müssen damit leben, dass Familienmitglieder zu den Tätern gehörten.
Teja-Udo Landau erfuhr erst spät, dass sein Vater Felix Landau 1941 an Erschießungen von Juden in der Ukraine beteiligt war. Wilm Hosenfeld ist bekannt geworden als der Wehrmachtsoffizier, der während der deutschen Besetzung Warschaus unter anderen den jüdischen Pianisten Wladyslaw Szpilman vor dem Tod rettete. Der Film „Der Pianist“ machte ihn weltweit berühmt. Doch auch er war zunächst fasziniert von Hitler und den Nationalsozialisten Auch die Hamburgerin Luise Solmitz war 1933 glühende Hitleranhängerin. Aber da ihr Mann Fredy, der im Ersten Weltkrieg als Offizier für Deutschland gekämpft hatte, jüdischer Abstammung war, wurde die Familie ausgegrenzt und verfolgt – ein Schicksal, das ihren Enkel Robert Salkind noch heute tief berührt. Ida Timmer aus Solingen begrüßte Hitlers Machtübernahme. Als junges Mädchen imponierte ihr, wie das NS-Regime die Jugend umwarb und Arbeit und soziale Sicherheit versprach. Nach dem Krieg versuchte sie, die Tagebücher vor ihren Töchtern zu verstecken – vergeblich.
Die Dreharbeiten zum Dokumentarfilm „Vater, Mutter, Hitler“ waren für alle Beteiligten eine große Herausforderung.
Der Film von Tom Ockers „Vater, Mutter, Hitler – Vier Tagebücher und eine Spurensuche“ läuft am Montag, 18. Januar, 23:30 Uhr ARD.
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