Interview Björn Staschen (NDR) zu Fake News: Facebook in die Pflicht nehmen
Interview Björn Staschen (NDR) zu Fake News: Facebook in die Pflicht nehmen
„Populismus muss man entlarven durch Fakten und Gegenrede.“ Björn Staschen ist Leiter des „Next News Lab“ des NDR. Im Interview spricht er über die inhaltliche Verantwortung von Facebook und über die Bedeutung von Zivilcourage im Netz.
Was können Journalisten hierzulande besser machen, um die Leser nicht an Falschmeldungen und postfaktische Online-Lektüre zu verlieren. Und was müssen IT-Konzerte unternehmen? „Ich glaube, dass Twitter und Facebook, wenn sie mit Live-Streaming Geld verdienen, auch mehr Geld investieren müssen um zu gucken, was sie da für ein Angebot machen.“ NDR-Journalist Björn Staschen prognostiziert, dass auch die Rundfunkordnung vor einem nachhaltigen Wandel steht: „Fest steht, dass es ungerecht ist, dass die einen vom Aufsichtsgremium kontrolliert werden, während die anderen tun und lassen können, was sie wollen.“
dbate-Reporterin Denise Jacobs hat sich auf dem VOCER Innovation Day in Hamburg umgehört. Ist es reine Unternehmensideologie, dass das Internet ein öffentlicher Raum ist, in dem sich Demokratie besser entfalten kann als in traditionellen Institutionen? Facebook-Gründer Marc Zuckerberg verneinte zunächst den Vorwurf, dass Fake-News den Wahlsieg von Donald Trump beeinflusst hätten. Jetzt lenkt er ein und entschloss sich kurzerhand doch für Maßnahmen gegen Falschmeldungen. Auf dem VOCER Innovation Day suchen Journalisten und Medienexperten nach Antworten auf diese drängenden Fragen.
Welche Verantwortung haben Facebook und andere IT-Giganten?
Gemeinsam mit namhaften Praktikern aus dem In- und Ausland, erfahrenen Coaches und engagierten Teilnehmern hat sich der VOCER Innovation Day vorgenommen, innovative Konzepte für den Journalismus von morgen zu entwickeln. Denn: Die einzige Konstante im Journalismus ist die Veränderung.
Der VOCER Innovation Day 2016 spürte den neuesten internationalen Trends nach und stellte in Talks und Sessions Fragen, die für die gesamte Branche – und Ihre Rezipienten – relevant sind: Wie kommunizieren Bots mit den Lesern? Wann schafft VR den Durchbruch? Und wie kommt das Neue in den Journalismus?
Veröffentlicht am: 24.11.2016 in Interview
Related Videos
![Isabelle Sonnenfeld (Google News Lab) auf dem VOCER Innovation Day in Hamburg 2016 über Soziale Medien](https://dbate.de/stage/wp-content/uploads/2016/11/dbate-DLF-Vocer-Isabelle-Sonnenfeld-2016.jpg)
Soziale Medien und Meinungsbildung – Stimmen vom #vid16
Du bist, was Du liest! Spätestens die US-Wahlen haben gezeigt, dass die sozialen Medien ein wichtiges Instrument im Wahlkampf sind. Vermutlich sind die digitalen Technologien sogar wahlentscheidend gewesen. Vom arabischen Frühling hin zur amerikanischen Eiszeit – sind soziale Medien nun Fluch oder Segen für die Demokratie?
![Thilo Kößler, USA-Korrespondent vom Deutschlandfunk, zu Trumps Wahlsieg](https://dbate.de/stage/wp-content/uploads/2016/11/dbate-dlf-Interview-Thilo-Koessler-Trump-US-Wahl.jpg)
„Demokratisches System stößt an seine Grenzen“ – Thilo Kößler (DLF) zu Trumps Wahlsieg
Die Überraschung ist perfekt: Donald Trump wird nächster Präsident der USA. Wie konnte das passieren? Und welche Folgen hat die Wahl für Europa? Thilo Kößler, Washington-Korrespondent vom Deutschlandfunk, über eine dramatische Wahlnacht, die Stimmung in den USA und gefährdete Demokratien.
![Umfrage auf dem Vocer Innovation Day 2015 zum Thema Zukunft des Journalismus](https://dbate.de/stage/wp-content/uploads/2015/06/Screenshot_dbate_TIPP_VOCER_Umfrage_2015.jpg)
Empfehlen Sie 18-Jährigen, Journalisten zu werden?
dbate-Reporterin Denise Jacobs war vor Ort und hat sich unter Referenten und Teilnehmenden umgehört: Würden Sie 18-Jährigen empfehlen, in den Journalismus zu gehen? Und wie könnte der Online-Journalismus in 10 Jahren aussehen?
![Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag Katrin Göring-Eckardt zu #NoHateSpeech, 2015.](https://dbate.de/stage/wp-content/uploads/2015/09/dbate_Screenshot_Skype-Talk_Katrin-Göring-Eckardt_Flüchtlinge_Kommentare_Internet_2015.jpg)
Göring-Eckardt zu HateCrime: "Lust am Tabubruch"
Unter dem Hashtag #NoHateSpeech ist die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag an die Öffentlichkeit gegangen. Es war eine Flucht nach vorne. Viele Flüchtlingshelfer können das nicht. Auch in ihrem Namen geht Göring-Eckardt in die Offensive. Hetze gegen Flüchtlinge und engagierte Bürger, Drohungen und Aufrufe zu Gewalttaten sind bei Facebook unter vielen Postings zu lesen. Facebook steht in der Kritik, da das soziale Netzwerk nur wenige solcher Beiträge löscht. Bei entblößten Körperteilen geht das deutlich schneller.
Mehr Videos aus dem Bereich Interview
![Greenpeace zum Dieselgate: "Merkel muss Ausstieg aus Diesel zur Chefsache machen"](https://dbate.de/stage/wp-content/uploads/2017/08/dbate-interview-benjamin-stephan-greenpeace.jpg)
Greenpeace: "Merkel muss Diesel-Ausstieg zur Chefsache machen"
Dieselgate, Dieselgipfel, Abgaskartelle – was steckt eigentlich hinter diesen ganzen Begriffen? Für Benjamin Stephan von Greenpeace eindeutig: Das Versagen der Politik. Im dbate-Interview erklärt er, warum das Thema für Verbaucher wichtig ist und Angela Merkel es nicht unter den Teppich kehren darf.
!["Online-Oma" Renate Bergmann alias Thorsten Rohde im Interview (2016), video.](https://dbate.de/stage/wp-content/uploads/2016/01/dbate.de_Skype-Interview_Renate-Bergmann_Thorsten-Rohde_Twitter_2016_video.jpg)
Der Mann hinter "Online-Omi" Renate Bergmann
2013 hat Thorsten Rohde sein Alter Ego Renate Bergmann ins Leben gerufen. Seitdem postet die fiktive Twitter-Omi das, was sie beschäftigt, im Netz: "Ich pack die Zähne ins Glas und gehe in die Falle. Schlafen Se gut!" Ist das nicht alles nur Trash und Non-Sense? Vielleicht ja, vielleicht nein. So richtig weiß man es nicht. Rohde selbst jedenfalls meint, dass seine Online-Omi so beliebt ist, weil wir in Frau Bergmann alle irgendwie unsere eigene Oma wiedererkennen. Amüsant ist es allemal, was Frau Bergmann zu ihrer Kochwäsche, ihren Nachbarn oder ihrer esoterischen Tocher postet. Deswegen ist der Twitter-Account mit über 30.000 Followern jetzt auch mit dem "Goldenen Blogger"-Preis ausgezeichnet worden.
![Publizist Jürgen Todenhöfer im Skype-Inerview, 2015](https://dbate.de/stage/wp-content/uploads/2015/06/Screenshot_dbate.de_Jürgen-Todenhöfer_Interview_Islamischer-Staat_IS_Irak_Syrien_Skype_2015_1.jpg)
Jürgen Todenhöfer über Reaktionen auf seine "IS"-Berichte 1/3
Auch wenn viele das nicht hören wollen, das Leben in Mossul ist relativ normal", sagt der Publizist im Skype-Talk mit dbate. Doch nach seiner Rückkehr nach Deutschland hat Jürgen Todenhöfer die Koran-Auslegung der "IS"-Anhänger scharf kritisiert. Angst vor Islamisten habe er trotzdem keine. Todenhöfer kennt die zahlreichen geostrategischen und ethnischen Konflikte im Nahen Osten gut.
![Journalismus-Professor und Medienexperte Stephan Weichert](https://dbate.de/stage/wp-content/uploads/2016/05/dbate.de_Interview_Stephan-Weichert_Journalismus_2016_Video.jpg)
„AfD und Trump wären ohne Social Media nicht möglich gewesen“ - Medienexperte Weichert
Old Media oder Social Media - wer hat die Deutungshoheit? Welche Rolle spielen Google, Facebook und Co. in unserer Meinungsbildung? Fragen an Stephan Weichert, Professor für digitalen Journalismus.
![Alex Diehl](https://dbate.de/stage/wp-content/uploads/2015/12/Alex-Diehl-Screenshot.jpg)
Alex Diehl mit "Nur ein Lied" beim ESC
Nun nimmt der Songwriter mit seinem Facebook-Hit „Nur ein Lied“ am ESC-Vorentscheid teil.
![Frank Richter, Landeszentrale für politische Bildung Sachsen, 2015.](https://dbate.de/stage/wp-content/uploads/2015/07/Screenshot_dbate_Skype-Talk_Interview_Frank-Richter_Sächsische-Landeszentrale-für-politische-Bildung_PEGIDA_Freital_2015.jpg)
Frank Richter: „Dialog mit Rassisten ist wichtig“
Im sächsischen Freital gehen seit Tagen wütende Bürger, Neonazis und Hooligans auf die Straße und protestieren gegen eine Flüchtlingsunterkunft. Auf Transparenten und mit Sprechchören lässt der aufgebrachte Mob seinen Hass gegenüber den Flüchtlingen raus. Frank Richter, Leiter der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wohnt in Freital und beobachtet die Entwicklungen mit Sorge.