Interview „AfD und Trump wären ohne Social Media nicht möglich gewesen“ - Medienexperte Weichert
Interview „AfD und Trump wären ohne Social Media nicht möglich gewesen“ - Medienexperte Weichert
Old Media oder Social Media – wer hat die Deutungshoheit? Welche Rolle spielen Google, Facebook und Co. in unserer Meinungsbildung? Fragen an Stephan Weichert, Professor für digitalen Journalismus
„In sozialen Medien werden Parallel-Diskussionen geführt“, stellt Stephan Weichert fest. Der Medienwissenschaftler ist alarmiert. Die Diskussion, ob klassische Medien ihre Deutungshoheit an soziale Medien verlieren, sei zwar nicht neu. „Aber sie hat an Dramatik und Brisanz zugenommen“. Das größte Problem sieht Weichert in den von Algorithmen bereitgestellten Informationen. Durch diese Mechanismen würden sich häufig in unserer eigenen „Filterblase“ bereits existierende Meinungen nur wiederholen und bestätigen – andere Meinungen würden kaum abgebildet. Dass etablierte Medien in der Deutungshoheit von Facebook, Twitter und Co. völlig abgelöst wurden, sieht Journalismus-Professor Weichert nicht. Soziale Medien seien häufig schneller. Dennoch würden viele Menschen ihre Informationen immer noch über klassische Medien beziehen.
Außerdem auf dbate.de: „AfD, Trump – und wir | Etablierte Medien verlieren die Deutungshoheit“
Veröffentlicht am: 04.05.2016 in Interview
Related Videos

re:publica-UMFRAGE: Old Media vs. Social Media – womit verbringst Du mehr Zeit?
Auf Europas bedeutendster Internet-Konferenz der re:publica in Berlin treffen Internet-Freaks, Nerds, Printjournalisten und alteingesessene Medienprofis aufeinander. Fast jeder, der im deutschen Online-Journalismus arbeitet oder irgendetwas mit dem Internet zu tun hat, ist hier anwesend.

"Fight for your digital rights" - Markus Beckedahl (netzpolitik.org)
Welche Rechte haben wir eigentlich im Internet? Und warum bitte soll Vorratsdatenspeicherung so eine große Gefahr sein? Wir zeigen Euch nochmal den spannenden Beitrag von Markus Beckedahl, Chefredakteur von netzpolitik.org, auf der re:publica 2016 in Berlin.

Stephan Weichert: "Stehen am Anfang der digitalen Revolution"
Im Interview mit dbate-Reporterin Denise Jacobs spricht Weichert über den 'Wert' des Journalismus in Zeiten von Gloabalisierung und Digitalisierung, über Optimierungsbedarf bei der Nutzereinbindung und über die Rolle von Facebook für den Journalismus. Durch Instant-Articles binden sich zunehmend Medienhäuser an Zuckerbergs Imperium. Ist da

Über die Abschaffung der Wahrheit
Das Netz als Medium der Information, der Bildung, der Aufklärung? Heute ist mehr Propaganda, Fake und Manipulation denn je. Während seriöse Angebote als "Lügenpresse“ beschimpft werden, wird den obskursten Quellen umso blinder geglaubt. Was passiert da? Was sind das für Leute? Warum tun sie das? Und wie stoppt man sie? Ein Vortrag von Friedemann Karig bei der re:publica 2015.

Alexander von Streit: "Reichweiten-Fixierung verändert Journalismus"
Alexander von Streit erklärt, warum Krautreporter nicht die 'Retter des Journalismus' sind und man nur "partiell neue Wege gehen kann." Trotzdem glaubt er an die Notwendigkeit von Community-Journalismus. Im Zeiten permanenter Innovationen plädiert er für eine Wiederentdeckung der Langsamkeit und findet, mit Blick auf die Gründer- und Start-Up-Kultur in den USA, dass wir Scheitern endlich als Lernprozess begreifen sollten.

Daniel Drepper: "Für guten Journalismus muss freiwillig gezahlt werden"
Audience Engagement ist laut Drepper ein Segen für den Journalismus: "Wir versuchen immer mehr Leute einzubinden, dass sie uns bei Recherchen helfen und die Recherchen weitertragen."

Kathrin Weßling: "Social Media ist meine erste Informationsquelle"
Beim VOCER Innovation Day 2015, der am 20. Juni im SPIEGEL-Haus in Hamburg stattgefunden hat, konnte man Kathrin Weßling zusammen mit Daniel Bröckerhoff bei einem Workshop erleben
Mehr Videos aus dem Bereich Interview

Journalismus - immer noch ein Traumberuf? 6 Stimmen vom #vid15
dbate-Reporterin Denise Jacobs war in Hamburg beim VOCER Innovation Day 2015 im SPIEGEL-Haus und hat mit Referenten gesprochen. Anja Reschke (NDR), Daniel Bröckerhoff (ZDF heute+), Alexander von Streit (Krautreporter), Daniel Drepper (CORRECT!V), Kathrin Weßling (Online-Redakteurin) und Stephan Weichert (VOCER) geben - aus durchaus unterschiedlichen Perspektiven - Antworten zum Thema 'Zukunft des Journalismus'.

Wolfgang Kubicki: „Moral ist das Gegenteil von Politik“
FDP-Politiker Wolfgang Kubicki war eigentlich raus aus dem Berliner Politikbetrieb. Nun führt er nicht nur neben Christian Lindner für die FDP die Verhandlungen in den Sondierungsgesprächen für eine Jamaika-Koalition, sondern ist sogar für allerhand Ämter im Gespräch – vom Fraktionsvorsitzenden bis zum Bundesfinanzminister.

Wie rechts ist die AfD? - Interview mit Toralf Staud
Als Anti-Euro-Partei gestartet, steuert die AfD immer weiter nach rechts. Doch wie rechts ist die AfD wirklich? Wo liegen die Unterschiede zur NPD? Frauke Petrys und Beatrix von Storchs Aussagen zum Schießbefehl an deutschen Grenzen oder die an Goebbels erinnernden Reden von Björn Höcke verheißen nichts Gutes. Trotzdem reicht es nicht, die AfD auf ihre populistischen Parolen zu reduzieren: "Es gibt keine Generalstrategie in der Partei" Interview mit Autor und Journalist Toralf Staud.
![[Unbenannt]](https://dbate.de/stage/wp-content/uploads/2015/02/Unbenannt.jpg)
Laura Poitras über Citizenfour
Interview mit Regisseurin Laura Poitras über ihren Snowden-Film "Citizenfour".

Welche Macht haben Medien (noch)? BILD-Chef Reichelt im Interview
Terror, ISIS, PEGIDA, AfD – die Unsicherheit in Deutschland spiegelt sich auch in Klicks auf BILD.de wider. "Die Menschen haben irrationale, aber sehr reale Ängste", sagt der Vorsitzende der BILD-Chefredaktion Julian Reichelt. Ein Interview über die Frage, wie sich das Verhältnis von Journalisten, Politikern und Bürgern durch Soziale Medien verändert hat.

Schauspieler Clemens Schick zur AfD: "Wir waren zu bequem"
Die AfD feiert einen Erfolg nach dem nächsten und ist mittlerweile in 10 von 16 Landtagen vertreten. Für Schauspieler Clemens Schick ist die Lage ernst. In den Rechtspopulisten sieht er eine ernst zunehmende Gefahr, die unsere Freiheit bedroht. Ein Interview über die politische Stimmung in Deutschland.