Interview Sahra Wagenknecht über Populismus und Hass im Netz
Interview Sahra Wagenknecht über Populismus und Hass im Netz
„Es gibt eine sehr, sehr hohe Unsicherheit“ – so beschreibt Sahra Wagenknecht die derzeitige Stimmung in Deutschland. Das ist ein guter Nährboden für populistische Parteien wie die AfD – oder auch die Linkspartei. Interview mit Sahra Wagenknecht über Politik, Populismus und Hass im Netz.
„Rote Sau“ oder „Kommunisten-Sau“ – solche Beschimpfungen hakt Sahra Wagenknecht nach eigener Aussage einfach ab. Doch seit einiger Zeit beobachtet sie im Internet eine Enthemmung der Sprache und einen generellen Hass auf Politiker. „Das erschrickt mich schon“, sagt Wagenknecht im Interview. Ist die lautstarke Hetze der Rechtspopulisten verantwortlich? Können Bürger dank der Sozialen Medien jetzt endlich das rauslassen, was sie schon seit langer Zeit denken?
Sahra Wagenknecht über Soziale Medien, Hass und die AfD
Doch nicht nur im Netz wird die Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag angefeindet. Auch in der eigenen Partei mehrt sich Kritik an ihr und ihren Aussagen zur Asylpolitik Angela Merkels. Sogar Rücktrittsforderungen werden laut. Beim LINKEN-Parteitag 2016 in Magdeburg wird Wagenknecht öffentlich gedemütigt: Aktivisten der Gruppe „Torten für Menschenfeinde“ feuern ihr eine Torte ins Gesicht. Die Bilder verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Wie geht man damit um? Im Interview spricht Wagenknecht offen über ihre Emotionen und sagt zu dem Tortenwurf: „Selbst bei Politikern, die ich inhaltlich zutiefst ablehne, finde ich, ist das überhaupt kein Mittel, das irgendwas bringt.“
Die Interviews wurden von Stephan Lamby für die NDR/RBB-Dokumentation „Nervöse Republik – ein Jahr Deutschland“ (Sendetermin: 19. April 2017 | 22:45 Uhr | ARD) geführt. Mehr Infos/Videos zur Doku gibt´s hier: Nervöse Republik
Mehr Videos zu „Nervöse Republik“ findest Du hier:
Veröffentlicht am: 29.03.2017 in Interview
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