Doku Mein Gaza – Leben im größten Gefängnis der Welt
Doku Mein Gaza – Leben im größten Gefängnis der Welt
Immer wieder wird Gaza als das „größte Gefängnis der Welt“ beschrieben. Auf nur rund 360 Quadratkilometern leben knapp zwei Millionen Menschen. Um sie herum: hohe Mauern aus Beton. Wie leben die Menschen im Gazastreifen? Was sind ihre Wünsche und Hoffnungen? Diese Web-Doku gibt ungeschönte Einblicke.
Wenn über Gaza berichtet wird, dann meistens wenn die israelische Armee den dicht besiedelten Küstenstreifen angreift oder Dschihadisten Raketen aus Gaza nach Israel abfeuern. Seit 2007 regiert die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen und setzt ihre Politik mit harter Hand durch. Doch viele Menschen leiden nicht nur unter der Regierung, sondern vor allem auch durch die Blockade Israels. Strom, Nahrung und Baustoffe, die für den Wiederaufbau des in großen Teilen immer wieder zerstörten Gazastreifens, sind Mangelware. Rawan lebt seit ihrer Geburt in Gaza und hat den Ort noch nie verlassen. Im dbate-Videotagebuch sagt sie über ihr Leben in Gaza: „Ich bin ein freier Mensch. Ich fühle mich nicht gerne wie eine Gefangene in meinem eigenen Zuhause.“
Gaza-Bewohnerin Rawan: „Wir leben in einem Open-Air-Gefängnis“
Doch der Gazastreifen ist mehr als nur ein trauriges Fleckchen Erde. Trotz aller Probleme versuchen die Bewohner, das Beste aus ihrer schwierigen Situation zu machen. Um sich und anderen Jugendlichen eine neue Hoffnung zu geben, hat Mohammed die erste Breakdance-Schule in Gaza gegründet. Wegen fehlender LGBT-Rechte für ihn hat Mohammed mittlerweile den Gazastreifen verlassen. „Die Menschen brauchen eine Pause, in der sie nicht von irgendeinem System verfolgt oder unterdrückt werden“, so der Breakdance-Lehrer, der mittlerweile in den USA lebt. In der Web-Doku kommen Menschen zu Wort, die in Gaza leben und gelebt haben, sowie Menschen, die regelmäßig den Gazastreifen bereisen. Eindrücklich berichten sie von einem Leben zwischen unerreichbaren Träumen und der harten Realität.
Die Protagonisten der Web-Doku:
Rawan AbuMahady arbeitet als freie Journalistin in Gaza. Sie ist im Gazastreifen geboren und hat Gaza noch nie verlassen. Rawan setzt sich für Frauenrechte ein und hofft, bald Women and Gender Studies an der University of Northern Iowa studieren zu können.
Jen Marlowe war seit 1997 bereits knapp 30 Mal in Gaza. Die Dokumentarfilmerin und Menschenrechtsaktivistin hat selbst fünf Jahre im Gazastreifen gelebt. Sie kennt den Ort gut und verfolgt die Entwicklungen intensiv. Viele Bewohner, von denen sie viele ihre Freunde nennt, hat sie mit ihrer Filmkamera begleitet.
Mohammed Ghraiz ist Palästinenser, der in Saudi-Arabien geboren wurde. Seine Eltern stammen aus Gaza und sind mit ihm gemeinsam von Saudi-Arabien zurück in den Gazastreifen gezogen. Er hat die erste Breakdance-Schule in Gaza gegründet. Weil Homosexuelle so gut wie keine Rechte im von der radikal-islamischen Hamas regierten Gaza haben, ist Mohammed in die USA ausgewandert – fühlt sich aber immer noch sehr mit seiner Heimat verbunden.
Victoria Schneider ist deutsche Journalistin und war 2013 das erste Mal in Gaza. Seitdem reist sie jedes Jahr wieder in ihre „zweite Heimat“. Sie berichtet über die Bewohner des Gaza-Streifens und hat dort mittlerweile viele gute Freunde.
Veröffentlicht am: 14.11.2017 in Doku
Related Videos

Israel/Palästina: Wem gehört das Land?
Im Nahen Osten nichts Neues: Mit Donald Trumps Ankündigung Jerusalem als unteilbare Hauptstadt Israels anerkennen zu wollen, dürfte es wieder unruhiger werden im Nahen Osten. Wirkliche Neuigkeiten sind das aber nicht, denn wie dieses Video eindrucksvoll zeigt, wird seit Anbeginn der Menschheit ein blutiger Kampf um das "Heilge Land" geführt.

First Kiss zwischen Juden und Arabern
"Gader Hayah" - zu Deutsch "Grenzleben" beschreibt die junge Liebesbeziehung einer israelischen Übersetzerin und eines palästinensischen Künstlers in New York. Der Roman der israelischen Autorin Dorit Rabinyan wurde ohne konkreten Grund vom Lehrplan genommen.

Autorin Deborah Feldman: So ist ihr jüdisches Leben in Deutschland
Deborah Feldman floh aus einer ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde in New York. Und startete in Berlin einen Neuanfang. Die Bestseller-Autorin spricht mit uns über ihr Leben als Jüdin in einem Land, in dem Antisemitismus und Rechtspopulismus zurückzukommen scheinen.

"Breaking the Silence - Israelische Bürgerrechtler unter Druck“ (Trailer)
Vor dem Antrittsbesuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Israel: Wie kam es zum Eklat während des Israel-Besuchs des neuen deutschen Außenministers Sigmar Gabriel? Warum sind Nicht-Regierungs-Organisationen wie „Breaking the Silence“ in Israel so umstritten? Kurz nach dem diplomatischen Eklat haben Katrin Sandmann in Israel und Stephan Lamby in Berlin Aktivisten wie Kritiker von „Breaking the Silence“ und anderen NGOs für ihren Film beobachtet.

Der tägliche Terror – Bus-Explosion in Jerusalem
Erneut erschüttert ein Terroranschlag Israel. Bei einer Bus-Explosion in Jerusalem sind über 20 Menschen verletzt worden. Die Aufnahmen des isrealischen Blogs Time of Israel zeigen das Chaos kurz nach der Explosion.

Goldener Netanjahu: Protest oder Ehrung?
Um die Grenzen der Meinungsfreiheit in Israel auszutesten, installierte der israelische Künstler Itay Zalait über Nacht eine fast lebensgroße goldene Skulptur des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Die Statue wurde kurz darauf gestürzt.

Holocaust-Gedenken: 120 Sekunden Stillstand in Israel
Jedes Jahr am Yom Hashoa, dem 24. April, ertönen in Israel um 10 Uhr morgens für zwei Minuten Sirenen und bringen das Volk zum Stillstand. Auch dieses Jahr haben sich die Bürger bei diesem Klang nicht gerührt, um an die sechs Millionen ermordeten Juden im Holocaust zu erinnern.

Israel: Parade für Anti-Nazi-Kämpfer
Feierlichkeiten zum 70. Siegestag zur Niederlage des Nazi-Regimes in Israel

Jerusalem: LKW rast in Soldatengruppe
Mehr Videos aus dem Bereich Doku

Eiskalt erwischt
Polizist zieht Waffe und richtet sie auf mit Schneebällen „bewaffnete“ afroamerikanische Jugendliche.

STANDING - Ein Portrait des Schriftstellers Franz Dobler
Der Film von Hubl Greiner erzählt von einem Schriftsteller, der mit seinem teils brachialen und immer schonungslos kritischen Duktus kein Unbekannter ist. Franz Dobler ist ein provozierender, polarisierender und unabhängiger Autor, der sich vorrangig mit Pop- und Subkultur, Politik und dem alltäglichen Wahnsinn befasst – legendär sind neben seinen Büchern und Texten auch seine außergewöhnlichen Lese- und DJ-Performances.

Dutertes Drogenkrieg - Leben auf den Philippinen
Über 7.000 Tote hat der brutale Anti-Drogenkrieg des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte bereits gefordert. Die Web-Doku gibt einen ungeschönten Einblick in die Lebensumstände vieler Filipinos. In den Slums, wo Kriminalität und Drogenmissbrauch florieren, kämpfen die Ärmsten der Gesellschaft täglich ums Überleben. Genau hier greift Duterte besonders hart durch und lässt Drogendealer wie Drogenabhängige auf offener Straße ermorden. Wie hat sich das Leben auf den Philippinen unter Duterte verändert?

Mein Argentinien - die ewige Krise
Höhepunkt der Argentinischen Krise: Plünderungen in Tucumán und Córdoba, 2013. Nach einem Polizeistreik versinken diese Städte im Chaos. Die Studentin Abby Gacioppo hat die Plünderungen erlebt und ihre Erfahrungen in einem Lied verarbeitet. Sie erklärt. wie es sich in dem schuldengeplagten Land lebt und wieso die Argentinier auf die Straße gehen. Das Konfliktpotenzial steigt und vermehrt kommt es zu Demonstrationen mit heftigen Ausschreitungen. Seit dem Staatsbankrott 2001 schlägt sich das Land mit ausstehenden Forderungen von Gläubigern umher. Die Inflation nimmt stetig zu und die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Wer sind die Verlierer der argentinischen Krise?

Unser Kampf gegen Ebola 1/3
Ebola ist unverändert gefährlich, vor allem in Westafrika. Lange Zeit wurde die Seuche dort ignoriert oder Nachrichten über sie gar für eine Lüge gehalten. Mit fatalen Folgen. Augenzeugen in Guinea, Liberia und Sierra Leone berichten vom Kampf gegen die Epidemie. Teil 1: Die Seuche bricht aus.

Meine Weltreise - Blogger unterwegs
Immer unterwegs, ständig Neues entdecken und den Rest der Welt auf dem eigenen Blog darüber informieren. Das ist das Leben eines Reisebloggers. Dabei bedeutet Reisen lange nicht mehr, nur neue Kulturen kennen zu lernen – vielmehr gleicht es einem Selbstfindungstrip. Was macht mich glücklich? Sind Geld und Erfolg überhaupt wichtig?