Doku Meine Flüchtlingshilfe 3/4 – Grenzerfahrungen
Doku Meine Flüchtlingshilfe 3/4 – Grenzerfahrungen
Es war „apokalyptisch“. Im dritten Teil des Videotagebuchs „Meine Flüchtlingshilfe“ berichtet die deutsche Medizin-Studentin Maria Schütte von ihrem Einsatz im ungarischen Grenzort Röszke. Und sie erklärt, warum diese Aufgabe für die Helfer eine Nummer zu groß war. Zudem berichtet der freiwillige Helfer Lukas Hammer aus dem österreichischen Nickelsdorf. Sein Fazit: Die Behörden waren maßlos überfordert.
Maria Schütte ist seit Wochen im Einsatz. Erst am Keleti-Bahnhof in Ungarn und schließlich im ungarischen Grenzort Röszke an der serbischen Grenze. Die Situation am Bahnhof war bereits eine humanitäre Katastrophe – aber die Zustände in Röszke waren noch einmal deutlich schärfer. Eindrücklich erzählt sie von den letzten Wochen und warum sie sich jetzt nicht mehr vorstellen kann, noch länger als nötig in Ungarn zu bleiben.
Lukas Hammer versuchte zeitgleich in Nickelsdorf die Lage zu entschärfen. In das österreichische Dorf kamen jeden Tag mehrere tausend Flüchtlinge über die ungarische Grenze an. Sie mussten etwa vier Kilometer vor der österreich-ungarischen Grenzen den Zug (auf ungarischer Seite) verlassen und die restliche Distanz zur Grenze laufen – zum Teil schwer verletzt und unterkühlt. Die zuständigen Behörden waren überfordert. Sein Gefühl nach vielen Gesprächen mit den Flüchtlingen: „Der Mensch dort bin eigentlich ich.“
Maria und andere freiwillige Helfer haben zudem innerhalb weniger Tage ein eigenes, internationales Netzwerk aufgebaut. Die Mission von Intereuropean Human Aid Association (IHA) ist, Flüchtlingen auf ihrer Reise schnell und effizient Schutz und Beistand zu leisten – mit einem Team von Freiwilligen, in enger Abstimmung mit NGOs, direkt in den sich bildenden Flüchtlingslagern an den EU-Außengrenzen.
Hier geht´s zum 1. Teil „Einsatz am Limit“.
Hier geht´s zum 2. Teil „Das Versagen der Politik“.
Zum Schwerpunkt „Flüchtlinge“ zeigt dbate.de:
– VIDEOTAGEBUCH: Meine Flüchtlingshilfe – Videotagebuch aus Ungarn und Österreich
– FLASH: Hamburger für Flüchtlinge: „Nicht quatschen – helfen!“
Veröffentlicht am: 18.09.2015 in Doku
Related Content

Ein Jahr im Stillstand. Ein Jahr Corona.
Das Videotagebuch „Ein Jahr im Stillstand. Ein Jahr Corona.“ zeigt die persönlichen Eindrücke, Gefühle und Gedanken verschiedener Personen im Frühjahr 2020.

ARTE Re: Konflikt unterm Kreuz - Reformdruck in der katholischen Kirche
Was ist schlimm daran, wenn eine Frau Brot und Wein austeilt, Ehen segnet, Kinder tauft? Frauen fordern von der katholischen Kirche Zugang zu geweihten Ämtern.

Unruhen in Uganda - Meine Hoffnung auf mehr Demokratie (Web-Doku)
Seit mehr als drei Jahrzehnten regiert Yoweri Museveni das ostafrikanische Land Uganda. Bei der diesjährigen Wahl fordert ihn Musiker Bobi Wine heraus.

Mit dem Van im Lockdown (Web-Doku)
Corona hält die Welt fest im Griff. Das mussten auch die zwei Globetrotter Patricia Bezzola und Stefan Linder erfahren., die aktuell in Argentinien festsitzen.

Wie tickt Ricarda Lang? - Ein Kurzporträt
Seit einem Jahr ist Ricarda Lang die stellvertretende Bundesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Grünen. Jetzt strebt die 26-jährige Schwäbin das nächste Amt an: Sie kandidiert für die Bundestagswahl 2021. Der Filmemacher Carl Exner hat die junge und ambitionierte Politikerin einen Tag im Berliner Sommer begleitet.

Meine Kunst für Trump (Web-Doku)
Jeff Sonksen hat seine Garage in ein Malstudio umgewandelt und entwirft dort Holzaufsteller von Politikern in Echtgröße. Sein Lieblingsmotiv: Donald Trump.
Mehr Videos aus dem Bereich Doku

Mein Argentinien - die ewige Krise
Höhepunkt der Argentinischen Krise: Plünderungen in Tucumán und Córdoba, 2013. Nach einem Polizeistreik versinken diese Städte im Chaos. Die Studentin Abby Gacioppo hat die Plünderungen erlebt und ihre Erfahrungen in einem Lied verarbeitet. Sie erklärt. wie es sich in dem schuldengeplagten Land lebt und wieso die Argentinier auf die Straße gehen. Das Konfliktpotenzial steigt und vermehrt kommt es zu Demonstrationen mit heftigen Ausschreitungen. Seit dem Staatsbankrott 2001 schlägt sich das Land mit ausstehenden Forderungen von Gläubigern umher. Die Inflation nimmt stetig zu und die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Wer sind die Verlierer der argentinischen Krise?

Mein Rausch - Kiffen in Deutschland 2/4
Fakt ist: Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Substanz in Deutschland. Jeder Dritte hat schon einmal gekifft - Tendenz steigend. In "Mein Rausch" berichten Kiffer und solche, die es einmal waren, von ihrem Konsum und diskutieren die Forderung nach einer Legalisierung.

Wir schaffen das! Flüchtlingshilfe in Deutschland (1/3)
Merkels vehementes "Wir schaffen das!" hat für viele Kontroversen gesorgt. Der Satz ist weniger politisches Kalkül als humanistisches Credo. Und er betrifft, so der Eindruck, in erster Linie die Bürger, denen er Mut zum Handeln zuspricht. Denn während die Politiker streiten, versuchen jeden Tag Tausende Freiwillige, Ordnung ins Chaos zu bringen. Wer sind diese Menschen, die bis zum Rand der Erschöpfung ehrenamtlich arbeiten? Und wie hat das ungewöhnliche Engagement ihr Leben verändert?

Blind durchs Leben – Mein Alltag mit Sehbehinderung
Erdin ist fast komplett blind – für ihn aber kein Grund nicht mit Freude am öffentlichen Leben teilzunehmen. Das begleitet er mit seiner Kamera und zeigt, wie blinde und sehbehinderte Menschen ihren Alltag meistern. Nicht nur in der Stadt sondern auch wenn es auf Reisen geht. Dabei wird auch deutlich, wo noch mehr für die Inklusion von Blinden getan werden kann.

Rom räumt auf – Bürger gegen den Verfall ihrer Stadt (Doku)
Roms Bürgern reicht es. Vermüllte Parks, Graffiti, Schlaglöcher – die antike Stadt ächzt angesichts von Schmutz und Verfall. Statt sich auf die Versprechungen der Politiker zu verlassen, haben die Bürger der ewigen Stadt dem Niedergang den Kampf angesagt und lösen die Probleme nun auf eigene Faust.

Mein Argentinien - die ewige Krise 3/3
Höhepunkt der Argentinischen Krise: Plünderungen in Tucumán und Córdoba, 2013. Nach einem Polizeistreik versinkt das Land im Chaos. Die Studentin Abby Gacioppo hat die Plünderungen erlebt und ihre Erfahrungen in einem Lied verarbeitet. Sie erklärt. wie es sich in dem schuldengeplagten Land lebt und wieso die Argentinier auf die Straße gehen. Das Konfliktpotenzial steigt und vermehrt kommt es zu Demonstrationen mit heftigen Ausschreitungen. Seit dem Staatsbankrott 2001 schlägt sich das Land mit ausstehenden Forderungen von Gläubigern umher. Die Inflation nimmt stetig zu und die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Wer sind die Verlierer der argentinischen Krise?
Pingback: dbate.de – wir lieben es rau – Doppelschwerpunkt: “Flüchtlinge” und “Wahlen in Griechenland”()