Doku Europas letzter wilder Fluss – Bedroht ein Staudamm Albaniens Natur? (Doku)
Doku Europas letzter wilder Fluss – Bedroht ein Staudamm Albaniens Natur? (Doku)
In Albanien wehren sich Dorfbewohner und Umweltschützer gegen den Bau eines riesigen Staudamms. Die Befürworter des Projekts schwören auf den Segen erneuerbarer Wasserkraft. Die Gegner sehen Mensch und Natur entlang eines der letzten Wildwasser-Flüsse Europas bedroht. Nachhaltige Energie oder Umweltzerstörung – was überwiegt?
Trifon Murataj lebt am Fluss Vjosa im Süden Albaniens. Er nennt ihn liebevoll „Königin der Flüsse“, denn die Vjosa ist noch völlig unverbaut und fließt wild über 270 Kilometer quer durchs Land. Doch das soll sich ändern. Gemeinsam mit einem türkischen Investor plant die albanische Regierung einen Staudamm. Das Dorf von Trifon Murataj wäre direkt betroffen, wenn Häuser, Acker- und Weideland vom Stausee überflutet werden. Doch das wollen die Bewohner nicht hinnehmen.
Auch der Franzose Aurélien Rateau setzt sich zur Wehr. Auf seine Art. Der Kanu-Guide führt eine Gruppe von europäischen Wissenschaftlern die Vjosa hinab. Bei den vielen Stromschnellen keine leichte Aufgabe. Gemeinsam wollen sie die Pflanzen- und Tierwelt entlang des Flusses untersuchen. Vieles ist kaum erforscht. Immer wieder entdecken sie noch unbekannte Lebewesen. Mit einem Gutachten wollen sie so Argumente liefern, um dem Bau des Staudamms zu stoppen.
Lange Zeit galt Energie aus Wasserkraft nicht nur in Albanien als ökologisch sinnvoll. Sauber und effizient sei sie, sagt Lobbyistin Anita Shusku. Und man müsse manche Flüsse eindämmen, um Anwohner vor Überflutung zu schützen. Im Dorf von Trifon Murataj will man davon nichts hören, denn wenn der Staudamm vor der Haustür gebaut würde, müssten die Bewohner von Kute zwangsumgesiedelt werden. Der letzte noch unverbaute Fluss Europas wäre dann Vergangenheit. Dabei bezieht Albanien bereits heute seinen Strom zu fast hundert Prozent aus Wasserkraft und ist mittlerweile flächendeckend versorgt. Der übrige Strom wird ins Ausland exportiert. Trotzdem sind 400 neue Wasserkraftwerke geplant. Ein Millionengeschäft, von dem ausländische Investoren, aber kaum Albaner profitieren. Mit einer Petition unterstützen deshalb immer mehr Albaner die Anwohner im Kampf gegen den Staudamm.
Die ECO Media TV-Produktion „Europas letzter wilder Fluss – Bedroht ein Staudamm Albaniens Natur?“ wurde am 17. Juli 2018 als ARTE Re:-Reportage erstmals auf ARTE ausgestrahlt.
Veröffentlicht am: 26.07.2018 in Doku
Related Videos

Doku: Faszination Tauchen - Mein Leben unter Wasser
Immer mehr Menschen gehen tauchen. Was fasziniert sie? Wie gefährlich ist der Sport? Hobby- und Profi-Taucher sprechen offen über ihr Leben unter Wasser.

Kampf ums Wasser – Olivenbau extrem in Andalusien
Im südspanischen Andalusien sorgen industrielle Olivenplantagen für Konflikte. In der ohnehin trockenen Region werden die letzten Grundwasserreserven angezapft. Wasser, das den Menschen in der Gegend zunehmend fehlt. Immer mehr Dörfer werden verlassen, Landstriche drohen zu verwüsten. Eine Gruppe von Aktivisten kämpft nun um ihr Recht auf Wasser.

probono-Magazin: Wasser ist nicht gleich Wasser
Wasser ist halt Wasser. Stimmt nicht! Stiftung Warentest hat es gerade nochmal bestätigt: abgefülltes Mineralwasser ist überbewertet und Leitungswasser häufig sogar wesentlich besser. Hättet Ihr das gedacht? Das probono-Magazin gibt Einblicke in die Wasser-Industrie und zeigt, wer bei der Wasserproduktion alles mitverdient.

Plastik im Meer: Taucher filmt sich im Sturm aus Müll
Bei einem Tauchgang vor Bali filmte ein britischer Taucher statt Fischen, Rochen oder Korallen nur jede Menge Plastik. Die Insel befindet sich schon seit Ende 2017 in einem „Müll-Notstand“. Doch auch weltweit steigt die Menge von Plastik in den Ozeanen immer weiter an. Dieses Video bringt die Diskussion wieder ins Rollen.
Mehr Videos aus dem Bereich Doku

„Ich habe Brüssel überlebt“ - Augenzeugen der Terroranschläge berichten
Sie sind oft nur eine Randnotiz in den Nachrichten. Nach Terroranschlägen werden schnell Todesopfer und Schwerverletzte gezählt. Doch was ist mit denjenigen, die mit leichten Verletzungen davon kommen. Und mit denjenigen, denen man die Verletzung nicht ansieht? Was ist mit den zahlreichen Augenzeugen, die einen Terroranschlag aus der Nähe erlebt haben - und die die Bilder vermutlich ein Leben lang nicht mehr loswerden?

Mein Argentinien - die ewige Krise
Höhepunkt der Argentinischen Krise: Plünderungen in Tucumán und Córdoba, 2013. Nach einem Polizeistreik versinken diese Städte im Chaos. Die Studentin Abby Gacioppo hat die Plünderungen erlebt und ihre Erfahrungen in einem Lied verarbeitet. Sie erklärt. wie es sich in dem schuldengeplagten Land lebt und wieso die Argentinier auf die Straße gehen. Das Konfliktpotenzial steigt und vermehrt kommt es zu Demonstrationen mit heftigen Ausschreitungen. Seit dem Staatsbankrott 2001 schlägt sich das Land mit ausstehenden Forderungen von Gläubigern umher. Die Inflation nimmt stetig zu und die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Wer sind die Verlierer der argentinischen Krise?

Meine Weltreise 1/3 - Beruf: Abenteurer
Immer unterwegs, ständig Neues entdecken und den Rest der Welt auf dem eigenen Blog darüber informieren. Das ist das Leben eines Reisebloggers. Dabei bedeutet Reisen lange nicht mehr, nur neue Kulturen kennen zu lernen – vielmehr gleicht es einem Selbstfindungstrip. Was macht mich glücklich? Sind Geld und Erfolg überhaupt wichtig?

Vegan mit Kind – Unser Rezept zum Glücklichsein (Web-Doku)
Denis und Catherine haben sich für eine vegane Lebensweise entschieden. Zusammen mit ihrer vierjährigen Tochter Clara reinigen sie ihren Körper und Geist. Im dbate-Film stellen sie sich den gesellschaftlichen Fragen: Gesund oder Mangelernährung? Nur ein Trend oder die Zukunft?

Schlachtfeld Politik - Die finstere Seite der Macht
In der NDR-Dokumentation „Schlachtfeld Politik – die finstere Seite der Macht“ geben Politiker ungewöhnlich offen Auskunft über ihre Niederlagen.

So reagiert das Netz auf Paris-Terror
Die Welt trauert um die Anschlagsopfer von Paris. Wie hat die Online-Community reagiert? Unter den Hashtags #PrayforParis, #ParisAttacks oder #NoussommeParis haben sich in kurzer Zeit viele Reaktionen versammelt. Wir geben einen kurzen Überblick darüber, wie Videoblogger, Regierungschefs, Musiker und Zeichner im Netz auf den Terror in Paris reagiert haben.