Interview G20-Gipfel: So funktioniert der Anwalts-Notdienst für Demonstranten
Interview G20-Gipfel: So funktioniert der Anwalts-Notdienst für Demonstranten
Mehr als 100.000 Demonstranten werden beim G20-Gipfel in Hamburg erwartet, darunter auch rund 8.000 gewaltbereite Aktivisten. Seit Monaten mobilisiert die linke Szene gegen das Treffen der hochrangigen Staats- und Regierungschefs. Die Protestler rechnen während der geplanten Aktionen mit umfassenden polizeilichen Maßnahmen – und sie haben vorgesorgt. Ein „Anwalts-Notdienst“ soll die Rechte der G20-Demonstranten während und vor den Gipfeltagen wahren.
Erklärtes Ziel vom Anwalts-Notdienst: „Wahrung der Grundrechte“
Für den anwaltlichen Notdienst des G20-Gipfels werden Rechtsanwälte aus der ganzen Republik im Einsatz sein. Britta Eder gehört zu den Organisatoren. Ihr erklärtes Ziel: die Wahrung der Grundrechte. Denn die (meisten) Aktionen sind durch Meinungs- und Versammlungsfreiheit gedeckt. Das heißt, immer wenn Demonstranten in Polizei-Gewahrsam geraten, versucht Rechtsanwältin Eder aus der Kanzlei Schulterblatt 36 so schnell wie möglich einen richterlichen Beschluss zu erwirken und die Festgenommen zu vertreten. Die Arbeit der Rechtsanwälte ist kostenfrei.
Im dbate-Interview spricht die Anwältin über die Grundrechte des politischen Bürgers, rechtsfreie Räume und die angespannte Lage zwischen Sicherheitskräften und Linksaktivisten beim G20-Gipfel in Hamburg.
Veröffentlicht am: 05.07.2017 in Interview
Related Videos
"Die Gewalt geht von den G20 aus" - Interview mit Nico Berg (BlockG20)
„Das G20-Treffen blockieren und Hamburg verstopfen“ – das sind die erklärten Ziele der Gipfel-Gegner. Nico Berg ist einer der Organisatoren der "BlockG20"-Proteste und Mitglied der "Interventionistischen Linken". Wir haben mit ihm über seine Arbeit, die G20 und Gewalt gesprochen.
Das ist die kleinste G20-Demo der Welt
Die Betreiber des Miniatur Wunderlands in der Hamburger Speicherstadt haben zum kleinsten G20-Protest der Welt aufgerufen. Besucher können anlässlich des großen Gipfels in der Hansestadt selbst erdachte Slogans für einen Miniatur-Protestzug einreichen und so ein kleines politisches Zeichen setzen.
Entenwerder: So hat Camp-Bewohner Simon die Räumung erlebt
Die Hamburger Polizei hat bereits einige Tage vor dem offiziellen Start des G20-Gipfels für Empörung gesorgt. Am Sonntagabend wurde ein angemeldetes Protest-Camp in Entenwerder geräumt. Die Bewohner haben Widerstand geleistet. Mehrere Personen wurden verletzt. Wir haben mit Camp-Bewohner Simon gesprochen.
Achtung, Satire! Der G20-Gipfel-Song für Hamburg
Der G20-Gipfel findet dieses Jahr am 7. und 8. Juli in Hamburg statt. Das Satiremagazin extra 3 vom Norddeutschen Rundfunk hat passend zum Unmut vieler Hamburger über den G20-Gipfel, einen Song veröffentlicht. „Hier fliegen gleich…“ heißt der Song, der den G20-Gipfel als eine „große Sause“ beschreibt.
G20-Gipfel: Geht das Sicherheitskonzept der Polizei auf?
Demo-Verbote, Sicherheitszonen, 15.000 Polizisten: die Polizei Hamburg bereitet sich auf den größten Einsatz in ihrer Geschichte vor. Am 7. und 8. Juli 2017 treffen sich die Staats- und Regierungschefs der G20, darunter auch Trump, Putin und Erdogan, in der Hansestadt. Zahlreiche Gegen-Demonstrationen sind angekündigt. Wird die Situation eskalieren? dbate-Interview mit Polizeisprecher Timo Zill über das Sicherheitskonzept der Hamburger Polizei.
G20-Gipfel: Jan van Aken (DIE LINKE) über Protest und Gewalt
G20-Gipfel: So ist die Stimmung bei Anwohnern des Karoviertels
Am Rande der Sperrzone für den G20-Gipfel in Hamburg liegt das dicht bewohnte, alternative Karoviertel. Ob sich die Anwohner wohl über die zahlreichen Polizeistaffeln, Hubschrauber und Demonstrationen freuen? Wir haben nachgefragt, was sie über den G20-Gipfel denken.
Was genau ist eigentlich G20?
Der G20-Gipfel steht vor der Tür. Zwanzig Staaten inklusive tausender Delegierter finden sich dafür in Hamburg ein. Begrüßt werden sie von schätzungsweise hundert Tausende Protestlern. Wieso das Ganze so umstritten ist, wer eigentlich alles teilnimmt und was genau diskutiert wird, erklärt euch dieses Video.
Mehr Videos aus dem Bereich Interview
Mit Satire gegen Rechts: Wer ist eigentlich Storch Heinar?
Wahlkampfzeit ist Storchenzeit in Mecklenburg-Vorpommern. Seit neun Jahren zieht „Storch Heinar“ dort seine Kreise, um den Einzug rechter Parteien in den Landtag zu verhindern. Was die „Thor Steinar“-Satire auslösen kann, das erklärt Projektleiter Julian Barlen im Interview.
Wie tickt Marine Le Pen? Interview mit Tanja Kuchenbecker
Marine Le Pen wirbelt den französischen Präsidentschaftswahlkampf mächtig durcheinander. In der Stichwahl tritt sie nun gegen Emmanuel Macron an. Manche trauen ihr sogar einen Sieg zu. Wie die „Tochter des Teufels“ tickt und mit welchen Strategien sie auf Wählerfang geht, erklärt die Le Pen-Biografin und Paris-Korrespondentin Tanja Kuchenbecker im Interview.
Hans-Christian Ströbele 2/3: Barschel-Affäre
Lügen in der Politik? Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele spricht Klartext. Teil 2: Die Barschel-Affäre und Wahlversprechen.
Roland Tichy (BamS): "Grexit ist am besten für Griechenland"
Seit Monaten verhandeln die Regierungschefs der Euro-Gruppe über die Schuldenkrise Griechenlands. Jetzt ist es soweit: die griechische Regierung ist zahlungsunfähig. In Last-Minute-Gesprächen soll noch über einen Ausweg verhandelt werden.
"Margaret Thatcher hat sich sehr über mich geärgert“ – Helmut Kohl über EU, Briten und Türken
Helmut Kohl gilt nicht nur als „Vater der deutschen Einheit“, sondern auch als ein Architekt der Europäischen Union. Kohl selbst sprach gerne etwas blumig vom „Haus Europa“. Und die Europäische Union wurde, neben der deutschen Einheit, das Projekt, in das er als Bundeskanzler wohl am meisten Energie investierte. Und es wurde das Projekt, auf das er am meisten stolz sein konnte - bis in die jüngste Vergangenheit. Da begann es bedenklich zu knirschen und zu krachen im Haus Europa. Erst standen die Griechen kurz davor, aus der Euro-Zone auszusteigen, jetzt sind die Briten davor, die EU zu verlassen.
Wolfgang Bosbach über seine Krankheit und innerparteiliche Grabenkämpfe
Interview mit Wolfgang Bosbach über seine Krankheit, die Entscheidung, in die Politik zu gehen und über innerparteiliche Grabenkämpfe. Der TV-präsenteste CDU-Politiker kündigte vor kurzem an, dass er nicht noch einmal für den Bundestag kandidieren wolle: "Mit Ablauf dieser Wahlperiode werde ich meine politische Arbeit endgültig beenden." Die Gründe für seine Entscheidung seien politischer, sowie privater Natur. Jetzt verkündet Unions-Politiker Laschet, dass Bosbach sein Sicherheits-Experte werden soll. dbate zeigt ein Interview mit Bosbach von 2012.