Video "Kein Geld mehr für die Türkei bis Deniz Yücel frei ist"
Video "Kein Geld mehr für die Türkei bis Deniz Yücel frei ist"
Seit mehr als 130 Tagen sitzt der WELT-Journalist Deniz Yücel mittlerweile in türkischer Haft. In Deutschland bekommt er viel Solidarität, aber auch viel Hass. Wir haben mit der taz-Journalisten Doris Akrap über ihren Freund Deniz, die Haltung der Bundesregierung und die Lage in der Türkei gesprochen.
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte in Folge des Putschversuches 2016 viele Journalisten, Lehrer und Richter festnehmen lassen. Auch der in Deutschland geborene Journalist Deniz Yücel sitzt noch immer in türkischer Untersuchungshaft – noch immer gibt es keine Anklageschrift gegen ihn – Urteil unbekannt.
Die taz-Redakteurin Doris Akrap ist schon viele Jahre mit Yücel befreundet und setzt sich zusammen mit Kollegen für die Freilassung Yücels (#FreeDeniz) und die Rettung der Pressefreiheit in der Türkei ein. Erst kürzlich hat sie einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin geschrieben. Zwar bemüht die deutsche Regierung sich um Gespräche im Fall Deniz, aber Akrap würde sich freuen, so schrieb sie, wenn Frau Merkel mal einen schärferen Ton anschlagen würde.
Deniz Yücel, der Deutschenhasser?
Die Inhaftierung sorgt hierzulande für gemischte Reaktionen. Während Yücel zum Beispiel von Journalisten viel Solidarität erfährt, wird er vor allem aus dem rechten Lager stark angefeindet. „Soll er doch im türkischen Gefängnis verrecken“, zitiert Doris Akrap Hasskommentare gegen ihren Freund und Kollegen. Er hatte eine umstrittene Kolumne über das „deutsche Volk“ geschrieben, die zu diesem Zweck immer wieder zitiert wird. Genau gegen solche Menschen richtete sich Yücels Polemik, erklärt Akrap im dbate-Interview.
Veröffentlicht am: 21.06.2017 in Video
Related Videos
Alexander Gauland fordert #FreeDeniz
Viele deutsche Journalisten und Politiker stehen hinter dem in der Türkei inhaftierten WELT-Journalisten Deniz Yücel. Wir haben den Spitzenkandidaten der AfD, Alexander Gauland, gefragt, ob auch er sich mit dem deutsch-türkischen Journalisten solidarisieren würde. Eine überraschende Antwort.
#nr17: Journalisten solidarisieren sich mit Deniz Yücel
Solidarität mit Deniz Yücel: Mehrere Journalisten (u.a. Anja Reschke, Hajo Seppelt, Klaus Brinkbäumer) haben sich im Rahmen der Netzwerk Recherche-Konferenz in Hamburg mit dem in der Türkei inhaftierten WELT-Journalisten Deniz Yücel solidarisiert.
Özcan Mutlu: „Yücel ist ein Pfand der türkischen Regierung“
Der inhaftierte Journalist Deniz Yücel muss in Untersuchungshaft. Diese Meldung sorgte Anfang der Woche in Deutschland für Bestürzung und Unverständnis. Auch für den Bundestagsabgeordneten Özcan Mutlu (Bündnis 90 / Die Grünen) ist das Vorgehen der türkischen Behörden ein Skandal. Er vermutet, dass Ankara Yücel als „Pfand benutzt - für irgendeinen Deal mit Deutschland, Berlin oder Frau Merkel.“
Reporter ohne Grenzen: "Pressefreiheit auch in Demokratien bedroht"
Die Lage für Journalisten hat sich weltweite verschlechtert. Pressefreiheit wird weiter eingeschränkt – zunehmend auch in Demokratien. Das kritisiert die Organisation Reporter ohne Grenzen in ihrem Jahresbericht. Deutschland bleibt unverändert auf Platz 16 von 180 Ländern. Doch auch hierzulande seien Journalisten zahlreichen Gefahren ausgesetzt, so der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen Deutschland, Christian Mihr, im Interview.
Türkei-Referendum: Wer stimmt hier für Erdogan?
Türkei-Referendum: Seit Montag können in Deutschland lebende Türken über eine Verfassungsreform in ihrem Heimatland abstimmen. Das in der Türkei am 16. April anstehende Referendum entscheidet darüber, ob Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan mit einem Präsidialsystem mehr Macht zugesprochen wird. Wir haben uns vor dem türkischen Generalkonsulat in Hamburg umgehört, ob türkische Mitbürger dafür oder dagegen stimmen.
Warum haben so viele Deutsch-Türken für Erdogans Reform gestimmt?
Die Bürger der Türkei haben mit nur knapper Mehrheit für ein Präsidialsystem gestimmt. Aus Deutschland bekam der amtierende türkische Staatspräsident Erdogan für seine Reform 63 Prozent Zustimmung. „Sehr viele Türken fühlen sich in Deutschland nicht angenommen“, erklärt Kristian Brakel den für viele überraschenden Wahlausgang im Interview. Der Türkei-Experte ist derzeit in Istanbul und kommentiert die Folgen des Referendums.
Mehr Videos aus dem Bereich Video
200. Geburtstag: Die Geschichte des Fahrrads
Dieses kurze Video führt uns durch 200 Jahre Fahrradgeschichte – vom Laufrad bis zum E-Bike. Eine kleine Ode an die umweltfreundliche Alternative zum Automobil.
Straßenkämpfe in Paris - Augenzeugenvideo
Bürgerkriegs-ähnliche Szenen in Paris: In einem provisorischen Flüchtlingslager kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Flüchtlingen. Das Video wurde von einem Anwohner aufgenommen.
"Wir zahlen den Preis für den Amri-Skandal"
Marek Lieberberg zu Rock am Ring, Teil 2 Nach der Unterbrechung von Rock am Ring: Veranstalter Marek Lieberberg geht an die Decke. Sichtlich erregt wegen der Terrorwarnung und der folgenschweren Entscheidung, das Festival zu stoppen, schimpft er auch gegen zuständige Politiker: "Ich möchte, dass in diesem Land etwas passiert. Dass Gefährder festgenommen werden".
„Fremdenfeindlichkeit macht mir Angst“ – Fußballtrainer Christian Streich über Freiburg nach dem Mord
Christian Streich, Trainer des SC-Freiburgs, hat schon in der Vergangenheit häufiger mit politischen Statements auf sich aufmerksam gemacht. In einer Pressekonferenz äußerte sich der Trainer jetzt zur Fremdenfeindlichkeit nach dem Mord an der Freiburger Studentin Maria L..
Ein Fake-Oscar als Türöffner
Genialer Streich – ein falscher Oscar führte Mark David Christenson zu allerlei Vergünstigungen.
"Big Brother is watching you!" - Kunstaktion in Berliner U-Bahn
"Big Brother is watching you!" - in einer Berliner U-Bahn hat das Künstlerkollektiv „Rocco und seine Brüder“ heimlich über Nacht 32 Überwachungskameras installiert. Der präparierte Waggon fuhr einen Tag lang durch Berlin. Große gelbe Plakate machten die Fahrgäste auf die bewusst übertriebene Beobachtung aufmerksam. Während die anderen U-Bahnabteile aus allen Nähten platzten, herrschte in dem überwachten Waggon nach Angaben des Künstlerkollektivs gähnende Leere...