Interview Wohin steuert die Piratenpartei? Interview mit Politik-Professor Bieber
Interview Wohin steuert die Piratenpartei? Interview mit Politik-Professor Bieber
Was ist eigentlich aus der Piratenpartei geworden? 2006 ist sie mit dem Vorsatz angetreten, die Themen Transparenz und Digitalisierung stärker im politischen Diskurs zu verankern – und hat zunächst eine steile Karriere hingelegt. Die „Piraten“ kritisierten die Datenspeicherung, setzten sich für Bürgerrechte ein und schufen mit ihrem „Liquid Democracy“-Modell eine neue Form der Basis-Demokratie. Doch jetzt droht die Partei in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Warum, erklärt Politikwissenschaftler Christoph Bieber.
Wohin steuert die Piratenpartei?
Zwischen 2011 und 2012 gelang der Piratenpartei der Einzug in gleich vier von sechzehn deutschen Länderparlamenten. Zunächst in Berlin (8,9%), dann auch im Saarland (7,4%), in Schleswig-Holstein (8,2%) und schließlich auch in Nordrhein-Westfalen (7,8%). Nur wenige Jahre später, verfehlte die Partei den Wiedereinzug ins Berliner Abgeordnetenhaus deutlich. Wie konnte das passieren? Was hat die Partei falsch gemacht? Prognosen zufolge, drohen die Piraten im Superwahljahr 2017 alle Landtagsmandate zu verlieren und von der politischen Bühne zu verschwinden.
„Wer den etablierten Parteien ein Denkzettel erteilen möchte, tut es heute mit einem Kreuz für die AfD“
Im Interview erklärt Christoph Bieber, Politikwissenschaftler an der Universität Duisburg-Essen und Mitherausgeber des Buches „Unter Piraten. Erkundungen in einer neuen politischen Arena“ (2012), warum er es für unwahrscheinlich hält, dass die Piratenpartei erneut den Einzug in die Landtage schafft. Außerdem erklärt er, warum viele ehemalige Wähler der Piraten heute die AfD wählen und mit welchen Maßnahmen sich die die Piratenpartei doch noch retten könnte.
Veröffentlicht am: 24.03.2017 in Interview
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