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Harald Schumann: „Schuldenschnitt ist notwendig“

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Nein! Das griechische Volk hat beim Referendum deutlich gesprochen. Was nun? Journalist Harald Schumann (Tagesspiegel) kritisiert die drakonische Sparpolitik und plädiert für einen Schuldenschnitt.

Das ‚Nein‘ der Griechen beim Referendum zeigt laut Harald Schumann vor allem, dass „die Menschen die Grundlektion der letzten Jahre gelernt haben, nämlich, dass man mit dieser Art von Wirtschaftspolitik die griechische Wirtschaft auf gar keinen Fall wieder auf die Beine bringen kann.“

Der investigative Journalist plädiert daher für einen Schuldenschnitt. Leider gibt es, so Schumann, „viele Hardliner, die meinen, man müsse an Griechenland ein Exempel statuieren, um allen anderen Ländern innerhalb der Eurozone einen vergleichbaren Weg für immer zu verbauen.“

Im Skype-Interview mit Denise Jacobs spricht Harald Schumann über Angela Merkels fehlerhafte Krisenpolitik, warum amerikanische Ökonomen nur noch über die Europäer lachen können und weshalb der Gedanke, dass mit Austerität wirtschaftliche Expansion zu erzeugen wäre, eine gefährliche Illusion ist. Das, so Schumann, wird auch der neue griechische Finanzminister Tsakalotos nicht anders sehen. Wird sich also bloß der politische Stil, nicht aber der Inhalt, nach dem Rücktritt von Varoufakis ändern?

Harald Schumann ist ein deutscher Autor und investigativer Journalist. Seit 2004 ist er Redakteur beim Tagesspiegel und veröffentlichte mehrere Sachbücher sowie zwei Dokumentarfilme („Staatsgeheimnis Bankenrettung“ 2011; „Macht ohne Kontrolle – Die Troika“ 2015).

Zur Griechenland-Krise zeigt dbate.de außerdem:

– INTERVIEW mit Alexis Tsipras (2012)

– VIDEOTAGEBUCH: Mein Aufstand – die Proteste in Athen

– SKYPE-TALK mit Roland Tichy (BamS-Kolumnist)

– STREITGESPRÄCH: Grexit – Ja oder Nein?