Video Proteste gegen Auftrittsverbote: Erdogan-Unterstützer in Niederlande
Video Proteste gegen Auftrittsverbote: Erdogan-Unterstützer in Niederlande
Die niederländische Regierung verweigerte dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu die Einreise für seinen Wahlkampf. Anschließend wird die türkische Familienministerin Sayan Kaya des Landes verwiesen. Das löste massive Proteste der türkischen Bevölkerung in den Niederlanden und in Ankara aus. Staatspräsident Erdogan drohte Holland mit Vergeltung und betitelte ihr Handeln als „Relikt des Nationalsozialismus“.
Eigentlich wollte die türkische Familienministerin Sayan Kaya am Wochenende im Generalkonsulat in Rotterdam für das Verfassungsreferendum werben, dass in der Türkei ein Präsidialsystem schaffen soll. Unmittelbar davor stoppte sie jedoch die niederländische Polizei und verwies sie schließlich des Landes. Noch wenige Stunden zuvor verweigerte die niederländische Regierung dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu die Landeerlaubnis.
In den Stunden danach kam es in vielen holländischen Städten – wie hier in Amsterdam – zu lautstarken Demonstrationen von türkischen Mitbürgern. Auch in der Türkei kommt es zu Protesten: Vor dem niederländischen Konsulat in Ankara feierten Tausende türkische Demonstranten den Staatspräsidenten Erdogan und sprachen sich gleichzeitig gegen die niederländische Regierung aus.
Reaktion von Erdogan
Erdogan reagierte auf das Handeln der niederländischen Regierung mit scharfen Worten und drohte mit harten Konsequenzen. Er beschimpfte die Niederländer als Feiglinge, Nazinachkommen und Faschisten. Diese Äußerungen des türkischen Präsidenten erklärte der niederländische Regierungschef Mark Rutte als inakzeptabel. Gründe für die Absagen wären Sicherheitsbedenken und die Androhung von Sanktionen gewesen.
Der heftige Streit zwischen der Türkei und den Niederlanden bestimmte am Wochenende die europäische Politik. Die Ereignisse stellen das Verhältnis zweier NATO-Partner auf eine harte Bewährungsprobe.
Veröffentlicht am: 13.03.2017 in Video
Related Videos
"Faschist Erdogan" - Lautstarke Proteste gegen Wahlkampfauftritt
„Hayir! Nein!“ riefen am Montagabend rund 100 Demonstranten. Sie protestierten gegen das Referendum, das in der Türkei ein Präsidialsystem einführen soll. In der Residenz des tükischen Generalkonsuls in Hamburg veranstaltete der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu zeitgleich einen Wahlkampfauftritt, bei dem er für das Referendum warb. Dafür wurde er von den Protestlern lautstark beschimpft.
Umfrage: Sollen türkische Politiker in Deutschland Wahlkampf machen dürfen?
Zahlreiche Wahlkampf-Auftritte von türkischen Ministern in Deutschland wurden abgesagt. Der türkische Präsident Erdogan hat dies als „Nazi-Praktik“ bezeichnet. Hat er das Recht, während in der Türkei Zustände weit entfernt von Demokratie herrschen, ein Redeverbot zu verurteilen. Wir haben uns auf der Straße umgehört.
"Haben Sie Angst vor einem Diktator Erdogan?"
Seit dem Putschversuch am vergangenen Freitag hat die Regierung ca. 50.000 Soldaten, Polizisten, Richter und Lehrer festgenommen oder suspendiert. Türkische Wissenschaftler haben bis auf weiteres Ausreiseverbot. Erdogan selbst sagte, der Putschversuch sei ein Gottesgeschenk - kommen jetzt weitere Ermächtigungsgesetze? Wir haben Türken in Hamburg gefragt, ob sie Angst vor einem Diktator Erdogan haben.
probono-Magazin: Der große Erdogan Check
Was hat Erdoğans Prunkt-Palast mit Winnie Pooh zu tun? Der große Erdoğan Check - diese Woche Thema im probono-Magazin 89.
Türkei-Korrespondentin: "Da hört der Spaß bei vielen Türken auf"
Erdogans Strafanzeige gegen Jan Böhmermann ist ein "Versuch sein Medienverständnis auf Europa und Deutschland zu übertragen.", so Karasu. Seit Erdogans Amtseintritt im August 2014 gab es fast 2000 Prozesse wegen Präsidentenbeleidigung. Dabei sind nicht nur Journalisten und Satiriker von Erdogans Selbstverständnis betroffen, sondern auch türkische Bürger. Ein einfacher Tweet oder Post auf Facebook könnte ausreichen.
Prof. Uslucan: "Erdoğan gibt vielen Türken Stolz und Identität"
Die Türkei hat erneut gewählt. Vor der letzten Parlamentswahl im Juni 2015 haben mir mit Professor Uslucan (Moderne Türkeistudien, Universität Duisburg-Essen) über die Situation in der Türkei und die Rolle Präsident Erdoğans im Wahlkampf gesprochen.
Mehr Videos aus dem Bereich Video
Syrischer UNO-Botschafter: zahlreiche Tote ein Witz?
Sind die Toten in Aleppo für den syrischen UNO-Botschafter Bashar Jaafari ein Witz? Nachdem gestern zwei Krankenhäuser in der schwer umkämpften Stadt bebombt wurden, fragt ein Reporter Jafaari nach der Beteiligung des syrischen Regimes. Seine Reaktion: ein hässliches Lachen.
Die Kanzler-Frage • Der Machtkampf – Wer folgt auf Merkel? • Trailer
Wer auch immer Merkel an der CDU-Spitze nachfolgt, hat große Chancen, der nächste Bundeskanzler bzw. die nächste Bundeskanzlerin zu werden. Entsprechend ehrgeizig präsentieren sich vor allem die drei aussichtsreichsten Kandidaten Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn.
Streiks in Frankreich: Schwarzer Rauch über Treibstoffdepot
Ausnahmezustand in Frankreich: Seit Wochen wird im ganzen Land gegen die geplante Arbeitsmarktreform protestiert. Nun wurden auch die Treibstoffdepots im nordfranzösischen Douchy-les-Mines durch die Gewerkschaften bestreikt.
Wie klingt eigentlich Tel Aviv?
Das Video ist Teil seines Projektes ThruYOU, bei dem Kutiman in einem Mix aus Youtube-Clips neue Sounds entstehen lässt. Das Projekt versucht den unterschiedliche Sound der Stadt Tel Aviv, an dem sich auch palästinensische Künstler beteiligen, einzufangen. Damit wird auch auf künstlerischem Weg versucht, den Kampf um die Staatlichkeit zweier Nationen in einer Klangwelt zu vereinen. Weitere Städte aus der Reihe 'Thru the City' sind Tokio, Jerusalem und Krakau.
Die Geschichte der Wahlwerbespots
Vom Cartoon bis zur innovativen Satire: 60 Jahre Wahlwerbespots in nur 6 Minuten. Und die brennende Frage, wie sich die Werbung der Parteien über die Jahrzehnte verändert hat. Oder ist es doch immer nur die gleiche Leier?
Facebook-Video: Mario Barth reagiert auf Kritik
Mario Barth reagiert mit diesem Facebook-Video auf den Shitstorm gegen ihn. Nach seiner Live-Berichterstattung vom Trump Tower in New York City musste er viel Kritik einstecken. Denn die fehlenden Anti-Trump-Demonstranten waren kein Komplott der Lügenpresse, sondern waren schlicht auf den Veteran’s Day zurückzuführen. Nun versucht Barth sich zu erklären.