Interview "Muslime müssen sich stärker distanzieren!" - Homosexueller zu Orlando-Terror
Interview "Muslime müssen sich stärker distanzieren!" - Homosexueller zu Orlando-Terror
Mit mindestens 50 Toten und ebenso vielen Verletzten war es der schlimmste Terror-Anschlag in den USA nach 9/11. Und es war ein gezielter Angriff auf Homosexuelle. Ein bewaffneter Mann, der dem IS die Treue geschworen haben soll, hat mit einer Schnellfeuerwaffe im Schwulen-Club „Pulse“ ein Massaker angerichtet. Wie reagieren Homosexuelle in den USA auf den Terror? Interview mit dem in Washington D.C. lebenden homosexuellen Artem Gorbunov.
„Ich glaube, er war selbst schwul“ – Artem Gorbunov, der von Russland in die USA geflohen ist und dort politisches Asyl beantragt hat, vertritt eine gewagte These: „Ich habe gelesen, dass er oft in dem Club war, dort getrunken und gefeiert hat.“ War der vermeintliche Terrorist also ein verwirrter Einzeltäter? Oder war es ein islamistisch motivierter Terroranschlag auf die LGBT-Community? Für Artem Gorbunov spielt das keine Rolle. Er hat nicht mit einem so verheerenden Anschlag in den USA gerechnet. Auch wenn seine Abneigung gegen Religion im Allgemeinen stärker geworden ist, sieht er jetzt besonders Muslime in der Pflicht: „Sie müssten sich vom Islamismus distanzieren. Aber sie gehen nicht raus auf die Straße, sie machen nichts.“
Im Interview spricht der in Washington D.C. lebende Artem Gorbunov über Angst vor weiteren Terroranschlägen, fehlendes Engagement gemäßigter Muslime und Donald Trumps Versuch, aus dem Orlando-Terror politisch zu profitieren.
Der ehemalige Germanistik-Student Artem Goburnov ist als Homosexueller in Russland massiv angefeindet und verfolgt worden. Deshalb ist er in die USA geflohen und lebt mittlerweile in Washington D.C.. Seine Geschichte erzählt er in dem dbate-Film „Mein Leben unter Putin – Homosexuelle in Russland“
Veröffentlicht am: 14.06.2016 in Interview
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