Doku Mein Schottland - Zwischen Brexit und Unabhängigkeit
Doku Mein Schottland - Zwischen Brexit und Unabhängigkeit
Großbritannien entsteht 1707 durch den Zusammenschluss der Königreiche von England und Schottland. Bereits seit 1603 waren sie in Personalunion verbunden. Somit schauen beide auf eine gemeinsame Geschichte von rund 400 Jahren. Doch der historische Zusammenhalt scheint zu bröckeln. Viele Schotten streben die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich an.
Auf Wunsch der schottischen Regionalregierung kam es am 18. September 2014 zu einem Referendum, in dem über die Unabhängigkeit abgestimmt wurde. Mit nur knappen 55,3 Prozent stimmten die Schotten für den Verbleib. 2016 entschied ein weiteres Referendum den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU und die Unabhängigkeitsbewegung der Schotten gewann an Bedeutung. Der Großteil der Schotten hatte gegen den Brexit gestimmt und erhofft sich als unabhängiges Land einen Verbleib in der EU.
Auf der Straße für ein neues Referendum
Neben den Sozialen Medien sind die Schotten auf der Straße aktiv. Die „No“-Bewegung hat nach dem gewonnenen Referendum 2014 an Fahrt verloren, nach dem Motto: „Gewählt ist gewählt“. Damals waren Kampagnen wie die „Better together/No thanks“, aber auch die „Proud to be British“ der Burschenschaft „Orange Order“ in Form von Demonstrationen aktiv. Die Unabhängigkeitsaktivisten, die größtenteils für den Verbleib in der Europäischen Union sind, gewannen durch das Brexit-Referendum an Aufwind und machen bei Protesten und Märschen landesweit Werbung für ein neues Unabhängigkeitsreferendum.
Der persönliche Kampf für die Unabhängigkeit
Die Schottin Siobhan Tolland geht von Tür zu Tür und verteilt Flyer für die Unabhängigkeit. Sie will das Gefühl loswerden von London regiert zu werden und ist überzeugt, dass ein erneutes Referendum eine Mehrheit erzielen würde.
Ellen Höfer wurde in Bonn geboren und lebt seit über 10 Jahren in Schottland. Zusammen mit anderen EU-Bürgern setzt sie sich für die Unabhängigkeit Schottlands und den Verbleib in der EU ein. Auch wenn sie in diesem Land nicht geboren wurde, fühlt sie sich hier zu Hause, und möchte sich das unbedingt bewahren.
Ian Wilson war knapp 15 Jahre Vorstand der „Orange Order“, eine Jahrhunderte alte Burschenschaft, die sich üblicherweise nicht politisch engagiert. Vor dem Unabhängigkeitsreferendum 2014 spürten die Gegner schon etwas Furcht, dass Schottland unabhängig wird. Deswegen organisierte auch Ian Wilson, der damalige Vorstand der „Orange Order“, eine Jahrhunderte alte Burschenschaft, einen riesigen Protestmarsch gegen die Unabhängigkeit.
Veröffentlicht am: 08.10.2019 in Doku
Related Content

Ein Jahr im Stillstand. Ein Jahr Corona.
Das Videotagebuch „Ein Jahr im Stillstand. Ein Jahr Corona.“ zeigt die persönlichen Eindrücke, Gefühle und Gedanken verschiedener Personen im Frühjahr 2020.

ARTE Re: Konflikt unterm Kreuz - Reformdruck in der katholischen Kirche
Was ist schlimm daran, wenn eine Frau Brot und Wein austeilt, Ehen segnet, Kinder tauft? Frauen fordern von der katholischen Kirche Zugang zu geweihten Ämtern.

Unruhen in Uganda - Meine Hoffnung auf mehr Demokratie (Web-Doku)
Seit mehr als drei Jahrzehnten regiert Yoweri Museveni das ostafrikanische Land Uganda. Bei der diesjährigen Wahl fordert ihn Musiker Bobi Wine heraus.

Mit dem Van im Lockdown (Web-Doku)
Corona hält die Welt fest im Griff. Das mussten auch die zwei Globetrotter Patricia Bezzola und Stefan Linder erfahren., die aktuell in Argentinien festsitzen.

Wie tickt Ricarda Lang? - Ein Kurzporträt
Seit einem Jahr ist Ricarda Lang die stellvertretende Bundesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Grünen. Jetzt strebt die 26-jährige Schwäbin das nächste Amt an: Sie kandidiert für die Bundestagswahl 2021. Der Filmemacher Carl Exner hat die junge und ambitionierte Politikerin einen Tag im Berliner Sommer begleitet.

Meine Kunst für Trump (Web-Doku)
Jeff Sonksen hat seine Garage in ein Malstudio umgewandelt und entwirft dort Holzaufsteller von Politikern in Echtgröße. Sein Lieblingsmotiv: Donald Trump.
Mehr Videos aus dem Bereich Doku

Mein Leben in Donezk - zwei Frauen filmen Kriegsspuren
Wie lebt man zurzeit in Donezk? Wenn die Stadt monatelang beschossen wird. Zwei Frauen dokumentieren die Spuren der Bombardierung ihrer Nachbarschaft mit der Kamera. Sie zeigen zerstörte Häuser und verunsicherte Menschen.

"I can't breathe" - Unruhen in den USA
Am 25. Mai 2020 kam der Afroamerikaner George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben. Sein Tod löste eine Welle von Protesten in Hunderte von amerikanischen Städten aus. Es ist die Wut über den fortwährenden Rassismus, der sich nicht allein in Polizeigewalt widerspiegelt.

Wir schaffen das! Flüchtlingshilfe in Deutschland (2/3)
Merkels vehementes "Wir schaffen das!" hat für viele Kontroversen gesorgt. Der Satz ist weniger politisches Kalkül als humanistisches Credo. Und er betrifft, so der Eindruck, in erster Linie die Bürger, denen er Mut zum Handeln zuspricht. Denn während die Politiker streiten, versuchen jeden Tag Tausende Freiwillige, Ordnung ins Chaos zu bringen. Wer sind diese Menschen, die bis zum Rand der Erschöpfung ehrenamtlich arbeiten? Und wie hat das ungewöhnliche Engagement ihr Leben verändert?

Mein Besuch in Nordkorea 1/4
Nordkorea - ist das nicht das Land mit dem irren Diktator und den Raketentests? Wer weiß schon, wie die Menschen dort leben. In „Mein Besuch in Nordkorea“ versuchen sechs Touristen, ein anderes Bild zu bekommen.

Mein Urlaub im Iran – Als Frau in der Fremde
Roadtrips durch Australien, Kanada oder Neuseeland stehen hoch im Kurs. Doch Lili Morwood sucht nach anderen Herausforderungen: Sie will die fremde Kultur des Iran kennenlernen. Im Video berichtet sie von ihren Erfahrungen mit iranischen Nomaden, der gefürchteten Polizei und natürlich dem Hijab – das Kopftuch, das sie als Frau im Iran tragen musste.

Trailer: Digital Diaries - Doku-Reihe über das Leben im Netz
Die vierteilige Reihe „Digital Diaries“ ist in Kooperation mit dem WDR entstanden und geht dem neuartigen Leben im Internet auf den Grund. Videoblogger in Deutschland und rund um den Globus geben in Skype-Interviews Auskunft über ihre Selbstdarstellungen und zeigen ihre selbstgedrehten Videos. Sie zeigen Bilder ihres Körpers genauso wie ihren Kampf gegen Krebs, sie setzen sich mit ihrer Sexualität auseinander oder geben praktische Lebenshilfen. Ab September im WDR!