Doku Das politische Berlin und das Virus – Ein Tag im Kampf gegen Corona
Doku Das politische Berlin und das Virus – Ein Tag im Kampf gegen Corona
dbate zeigt den Kurzfilm „Das politische Berlin und das Virus – Ein Tag im Kampf gegen Corona“ von Carl Exner. Am 22. März 2020 beschließen Bund und Länder ein Kontaktverbot, um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Drei Tage nach diesem Beschluss hat der in Berlin lebende Regisseur die besondere Stimmung in der Hauptstadt eingefangen.
Das Augenmerk des Films liegt auf dem Zusammenspiel zwischen Politik und Journalismus, Schauplätze sind die Bundespressekonferenz und der Bundestag. Über die Veränderungen, die das Virus mit sich bringt, sprechen Alexander Theiler von „Jung und Naiv“ und Kevin Kühnert, stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD.
Historische Bundespressekonferenz
Der Film entstand an einem Tag, dem 25. März 2020. Für die Teilnehmer der Bundespressekonferenz ein historischer Tag, denn zum ersten Mal in der 70-jährigen Geschichte der Institution fand die Regierungspressekonferenz „ohne Anwesenheit der kompletten Riege der Sprecherinnen und Sprecher der Bundesregierung“ statt. Zur Bekämpfung des Virus setzt die Regierung auf soziale Distanzierung, Mindestabstände zwischen Menschen müssen eingehalten werden, im Saal der Bundespressekonferenz fehlt der Platz. Interviews finden vermehrt unter freiem Himmel statt. Die strengen Auflagen wirken sich auch auf die Arbeit des Polit-Bloggers Alexander Theiler aus. Er gehört zum Team von „Jung und Naiv“, wöchentlich berichtet er von der Bundespressekonferenz. Die Handlungen der Regierung sieht er kritisch: Vom Krisenmanagement der asiatischen Länder hätte Deutschland mehr und früher lernen können.
Sicherheitsabstand im Bundestag
In einer Debatte zur Bewältigung der Corona-Krise sitzen die Abgeordnete des Deutschen Bundestages an diesem Tag ebenfalls mit Sicherheitsabstand im Plenarsaal. Dabei wird die große Frage der Abwägung zwischen Freiheit und Sicherheit diskutiert: Wie sehr dürfen die Grundrechte eingeschränkt werden, um die Verbreitung eines hochansteckenden Virus zu stoppen? Die soziale Distanzierung und das Zuhausebleiben haben zu ersten Erfolgen geführt, doch der Wunsch möglichst schnell „in die Freiheit“ zurückzukehren wird immer stärker. Das sieht auch der stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD Kevin Kühnert so: „Die Kunst in der Politik ist zu verstehen, dass eine Gesellschaft ein komplexes Gebilde ist und dass eine Entscheidung, die beispielsweise mit Blick auf die Gesundheit total logisch ist […] gleichzeitig Auswirkungen auf andere Bereiche des Zusammenlebens hat, bei dem sich Nachteile ergeben.“
Veröffentlicht am: 14.05.2020 in Doku
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