Interview "AfD hat keine Antworten", Juso-Landesvorsitzende Berlin
Interview "AfD hat keine Antworten", Juso-Landesvorsitzende Berlin
Wahlen in Berlin: die AfD wird höchstwahrscheinlich ins Abgeordnetenhaus einziehen. Müssen SPD und CDU hilflos zusehen? Annika Klose, Landesvorsitzende der Jusos Berlin, beklagt einen Vertrauensverlust der Wähler und fordert mehr soziale Politik als Mittel gegen den Erfolg der AfD.
Das erklärte Ziel für die Berlin-Wahlen: „Die AfD soll möglichst wenig Stimmen bekommen.“, so Annika Klose von den Jusos Berlin. Aber der Vertrauensverlust in die Politik der etablierten Medien sitzt tief. Mittlerweile ist die AfD in neun Landtagen vertreten, in Mecklenburg Vorpommern ist die Protest-Partei sogar zweitstärkste politische Kraft. Annika Klose sieht den Grund in der großen Koalition und den schwindenden Unterschieden zwischen SPD und CDU. Sie findet: „Wir brauchen politische Mehrheiten.“
„Das beste Mittel gegen den Erfolg der AfD ist soziale Politik.“
Auch die SPD merkt eine Abwanderung der Wähler zur Protest-Partei AfD. Vor allem die Frage um die Flüchtlingskrise spaltet die politische Landschaft. „Die Leute fühlen sich im Stich gelassen“, und die AfD kann punkten „obwohl sie keine Antworten hat“, so Klose. Aber wie umgehen mit der AfD? Kaum eine Partei beherrscht die Schlagzeilen so sehr wie die AfD. Das stört Annika Klose: „Die ganze Zeit ist man dabei, die Argumente der AfD zu entkräften, anstatt sich den relevanten Themen zu widmen.“
Die Prognosen für die Berlin-Wahl lauten: Rot-Schwarz wird es schwer haben. Die Alternative: Rot-Rot-Grün? „Das wäre ein Denkzettel für die Politik der CDU“, findet Juso-Landesvorsitzende Annika Klose und fügt noch hinzu: „Es wäre ein Warnschuss für Seehofer, der der AfD gerade in nichts nach steht.“
Annika Klose ist seit 2015 Juso-Landesvorsitzende in Berlin. Im Skype-Interview mit Marta Werner spricht sie über die anstehenden Wahlen in Berlin, fehlende soziale Politik und den Erfolg der AfD.
Veröffentlicht am: 16.09.2016 in Interview
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