Doku A. Kluge: „Nachrichten vom Großen Krieg“
Doku A. Kluge: „Nachrichten vom Großen Krieg“
Warum fasziniert der Erste Weltkrieg die Menschen heute noch so sehr? Liegt es nur am Jahrestag? Autor und Filmemacher Alexander Kluge hat eine andere Erklärung. Er sagt: „Die Geschichte des Ersten Weltkrieges ist nicht fertig erzählt.“
Der Film „Nachrichten vom Großen Krieg (1914 – 1918)“ von Alexander Kluge führt Szenen vor Augen, die meist unbekannt sind. Es geht um den Bruder der Mutter und den Bruder des Vaters des Autors, die in den ersten Tagen des Krieges fielen. Amerikanische Soldaten begegnen erstmals dem Gas. Zeppeline über London. Französische Nachschubkolonnen auf Eseln auf dem Weg in das Inferno von Verdun. In Kabul suchen deutsche Emissäre das Bündnis mit dem Emir, um die Kriegsentscheidung in Indien zu bewirken. Das Ende kommt dann 1918 von Saloniki her, vom Balkan, für den sich keine der Kriegsmächte wirklich interessierte, und wo der Krieg seinen makabren Ursprung hatte.
Mit Hannelore Hoger als Gräfin Ziegenhahn, Leiterin eines deutschen Lazaretts in Jerusalem 1917, mit Helge Schneider als Rittmeister Graf Wronski am 9. November 1918, Eintänzer im Hotel Adlon. Mit Beiträgen der Historiker Christopher Clark und Gerd Krumeich, die in ihren jüngsten Publikationen neues Licht auf den Großen Krieg warfen: Dieses „Laboratorium bitterer Erfahrungen“.
Der Große Krieg erweist sich heute, 100 Jahre nach seinen Ausbruch, als merkwürdig aktuell: Gleich ob man an Giftgas, an Assad, an die „Einkreisung der Mittelmacht China“ (und dessen Ausgreifen nach peripheren Inseln im südchinesischen Meer als ginge es um Sarajevo) denkt, oder an die europäische Schutztruppe, die in Zentralafrika eingreifen muss.
Ein Film in 33 Sequenzen. Mit viel Musik. Produktionsjahr: 2014. Länge: 94 Minuten.
Auf dbate.de ist außerdem ein Skype-Gespräch von Alexander Kluge und Stephan Lamby zu Thema Krieg zu sehen.
Mehr dazu auch auf www.magazin.dctp.tv
Veröffentlicht am: 20.11.2014 in Doku
Related Content

Ein Jahr im Stillstand. Ein Jahr Corona.
Das Videotagebuch „Ein Jahr im Stillstand. Ein Jahr Corona.“ zeigt die persönlichen Eindrücke, Gefühle und Gedanken verschiedener Personen im Frühjahr 2020.

ARTE Re: Konflikt unterm Kreuz - Reformdruck in der katholischen Kirche
Was ist schlimm daran, wenn eine Frau Brot und Wein austeilt, Ehen segnet, Kinder tauft? Frauen fordern von der katholischen Kirche Zugang zu geweihten Ämtern.

Unruhen in Uganda - Meine Hoffnung auf mehr Demokratie (Web-Doku)
Seit mehr als drei Jahrzehnten regiert Yoweri Museveni das ostafrikanische Land Uganda. Bei der diesjährigen Wahl fordert ihn Musiker Bobi Wine heraus.

Mit dem Van im Lockdown (Web-Doku)
Corona hält die Welt fest im Griff. Das mussten auch die zwei Globetrotter Patricia Bezzola und Stefan Linder erfahren., die aktuell in Argentinien festsitzen.

Wie tickt Ricarda Lang? - Ein Kurzporträt
Seit einem Jahr ist Ricarda Lang die stellvertretende Bundesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Grünen. Jetzt strebt die 26-jährige Schwäbin das nächste Amt an: Sie kandidiert für die Bundestagswahl 2021. Der Filmemacher Carl Exner hat die junge und ambitionierte Politikerin einen Tag im Berliner Sommer begleitet.

Meine Kunst für Trump (Web-Doku)
Jeff Sonksen hat seine Garage in ein Malstudio umgewandelt und entwirft dort Holzaufsteller von Politikern in Echtgröße. Sein Lieblingsmotiv: Donald Trump.
Mehr Videos aus dem Bereich Doku

Roboter auf vier Beinen

Digital Diary - Mein Krebstagebuch (komplett)
Natalie Agustin erhält mit 25 Jahren die Diagnose Brustkrebs - und schaltet nur wenige Minuten später die Kamera an. Eine Kampfansage. Chemotherapie, Haarausfall, Übelkeit und sogar die Entfernung ihrer Brust - Natalie nimmt alles auf. Martin Stolle ist 18 Jahre alt, als er an Leukämie erkrankt. Seine Videos bieten ihm die nötige Ablenkung im Isolationszimmer, auch eine Möglichkeit, mit der Familie zu kommunizieren. Anders bei Luise Ganschor. Sie hat sich für das Bloggen entschieden, als sie erfahren hat, dass ihr Krebs nicht heilbar ist. Sie möchte ihrer Familie und ihren Freunden Videos hinterlassen und ganz persönlich Abschied nehmen. Der erfolgreiche Bratschist Francis Norman erzählt eine ganz andere Geschichte. Vor zehn Jahren hat er seinen Krebs besiegt. Er ist überzeugt: Geholfen hat ihm die Musik und sein Hobby Segelfliegen. Vor kurzem dann ein Rückschlag: Sein bester Freund erhält die Diagnose Leberkrebs – gemeinsam machen sie sich auf eine letzte Reise nach Afrika.

Alpen in Gefahr – Der Klimawandel in den Schweizer Bergen
Der Temperaturanstieg in den Schweizer Alpen zwingt die Menschen zu einem rasanten Wandel. Während die einen an spektakulären Pisten-Projekten arbeiten, kämpfen andere mit den Folgen schmelzender Gletscher und gewaltiger Bergstürze, die ihre Existenzgrundlage bedrohen.

Die Todesmühlen von Auschwitz
Es sind Bilder aus dem dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Ein Film von Hanus Burger und Billy Wilder zeigt sie.

"Bitte" - ein Kurzfilm über Sterbehilfe
Ein Mensch ist unheilbar krank und hat schwere Schmerzen. Darf man ihm helfen, sich selbst zu töten? Ein Kurzfilm.

Mein Rausch - Kiffen in Deutschland
Cannabis ist in Deutschland die am häufigsten konsumierte illegale Substanz. Jeder Dritte hat schon einmal gekifft - Tendenz steigend. In "Mein Rausch" berichten Kiffer und solche, die es einmal waren, von ihrem Konsum und diskutieren die Forderung nach einer Legalisierung. Der komplette Film.
Pingback: dbate.de – Kooperation mit Alexander Kluge und dctp.tv()