Doku Freiheit, Gleichheit, Demokratie – Mein Protest in Polen (Web-Doku)

Doku Freiheit, Gleichheit, Demokratie – Mein Protest in Polen (Web-Doku)

Polen steckt in einer politischen Krise. Die nationalkonservative Regierung beschneidet zunehmend die Freiheiten der Bürger. Doch diese bleiben nicht stumm: Die Proteste mündeten bereits im freiwilligen Tod eines Demonstranten. Ist die Demokratie in Polen noch zu retten?

Polen galt lange als das fortschrittlichste Beitrittsland der EU: Florierende Wirtschaft, moderne Infrastruktur. Doch seit November 2015 zerbröckelt allmählich die Fassade. Die nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hat in beiden Parlamentskammern die absolute Mehrheit. Seit dem Antritt der PiS hat das Parlament seine Einflussnahme auf die Gerichte im Rahmen einer Justizreform verstärkt. Politische Beobachter fürchten um die Unabhängigkeit der polnischen Justiz. Und auch in das private Leben der Polen dringt die gewählte Regierung immer mehr ein. Neben dem gleichgeschalteten staatlichen Fernsehen durch das umstrittene Mediengesetz, behindert die jetzige politische Regierung auch das Versammlungsrecht der Polen.

In der Dokumentation „Freiheit, Gleichheit, Demokratie – Mein Protest in Polen“ wird ergründet, wann der Grundstein für die politische Krise gelegt wurde. Zentrales Element ist der Flugzeugabsturz von Smolensk bei dem der damalige Präsident Polens Lech Kaczynski ums Leben kommt. Sein Zwillingsbruder und PiS-Parteivorsitzender Jaroslaw Kaczynski sieht in der Katastrophe einen gezielten Anschlag. Die Verschwörungstheorien scheinen auch auf politischer Ebene Überhand zu nehmen.

Seitdem gehen Aktivisten auf die Straße und demonstrieren gegen die autoritären Züge der PiS-Partei. An einem Werktagnachmittag vor dem Kulturpalast in Warschau kommt es zum Höhepunkt: Ein Mann liest politische Forderungen vor, übergießt sich dann mit Benzin und setzt sich in Flammen. Er opfert sein Leben, um ein politisches Signal zu setzen. In seinem Text kritisierte er die Einschränkung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Polen und appellierte an seine Mitbürger: „Wacht auf, es ist noch nicht zu spät!“

In der Web-Doku sprechen:

Władysław Ciejka ist politischer Vlogger aus Warschau. Schon in seiner Jugend engagierte er sich in studentischen Untergrundbewegungen der „Solidarnosc“, die Ende der 1980er Jahre zum Fall der eisernen Mauer beigetragen haben. Mit seinem YouTube-Kanal begleitet er alle Protestzüge der Regierungskritiker in Warschau und versucht auch die Versammlungen der PiS-Befürworter abzubilden und zu kommentieren.

Michał Szymanderski-Pastryk ist polnischer YouTuber und Social-Media-Beauftragter der Bürgerorganisation „Obywatele RP”. Er kommentiert den Alltag in Polen und bezieht regelmäßig Stellung zur politischen Situation. Er demonstriert für ein offenes, tolerantes und demokratisches Polen. Auch auf den Demonstrationen der polnischen Frauenrechtlerinnen ist er zu finden. Mehr zu Michał auf seinem polnischen Blog.

Anna Krenz ist Künstlerin, Feministin und Mitbegründerin des Vereins „Dziewuchy Dziewuchom“ (zu deutsch: Mädels für Mädels) in Berlin. Seit April 2016 besteht diese Gruppe von Frauen und Studentinnen, die sich innerhalb von Ortsgruppen in Polen und in Berlin organisieren. Gemeinsam demonstrieren sie für Frauenrechte. Mehr zu Anna auf ihrer Webseite.

Veröffentlicht am: 14.09.2018 in Doku

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