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VW-Skandal – hat Ministerpräsident Stephan Weil gelogen?

VW-Skandal - hat Ministerpräsident Stephan Weil gelogen?

Wann hat Stephan Weil (SPD) von dem Einsatz illegaler Software in VW-Autos gewusst? Ex-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch behauptet, er habe die Mitglieder des VW-Aufsichtsrates schon Anfang 2015 – lange vor Bekanntwerden des Dieselskandals – über Abgas-Manipulationen bei Volkswagen informiert. In einem Interview, das Stephan Lamby Ende Oktober 2015 mit dem VW-Aufsichtsratsmitglied Stephan Weil geführt hat, behauptet der niedersächsische Ministerpräsident allerdings, dass er erst über die Medien von Abgas-Manipulationen erfahren hat, also im September 2015. Sagt Weil in dem Interview die Unwahrheit?

Der VW-Aufsichtsrat hat die Behauptungen von Ferdinand Piëch scharf zurückgewiesen und dementiert, bereits im März 2015 vom Einsatz illegaler Software in VW-Autos gewusst zu haben. Stattdessen wolle man jetzt Ansprüche gegen Piëch prüfen.

Stephan Weil: „Habe davon aus den Medien erfahren“

Im Oktober 2015 hat Stephan Lamby für eine NDR/ARD-Dokumentation exklusiv mit Ministerpräsident Stephan Weil über den VW-Abgasskandal gesprochen. In dem Interview ging es auch um die Frage, wann Weil von der Abgas-Manipulation gewusst und wie er darauf reagiert hat. „Ich habe davon aus den Medien erfahren. Zunächst über Agenturmeldungen, dann später über Fernsehberichte“, sagt VW-Aufsichtsratsmitglied Weil und ergänzt: „Das ganze Ausmaß ist ja dann erst in den Tagen danach so richtig deutlich geworden.“ Das widerspricht den Aussagen von Ferdinand Piëch. Einer von beiden sagt also offensichtlich die Unwahrheit.

Im Interview spricht Stephan Weil außerdem über die Kultur im Unternehmen Volkswagen, den Rücktritt von Martin Winterkorn und die Rolle von Ferdinand Piëch bei VW.