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So hat das Peng! Kollektiv die Rüstungsindustrie verarscht

So hat das Peng! Kollektiv die Rüstungsindustrie verarscht

Und der Preis für Frieden und Sicherheit geht an: ThyssenKrupp Marine Systems. Aber liefern die nicht U-Boote in Kriegsgebiete? Genau! Interview mit Jessica Gräber vom ‚Peng! Kollektiv‘ über ihre Aktionen gegen Waffenexporte und warum wir mehr zivilen Ungehorsam wagen sollten.

Eine standesgemäße Preisverleihung – mit Bannern, Musik, Rednern, Gästen und allerlei festlicher Schnickschnack. Eben alles, was dazu gehört. Der Clou: Nichts davon ist echt. Nur einer der Gäste ist echt. Christian Stuve, Vize-Präsident von ThyssenKrupp Marine Systems, ist fest davon überzeugt, dass man ihm heute den deutsch-französischen Preis für Sicherheit und Frieden verleihen will. Aber das kann ja wohl nur ein Scherz sein!

Hinter der Preisverleihung steht das ‚Peng! Kollektiv‘ aus Berlin. Sie wollen mit dieser und vielen weiteren Aktionen Aufmerksamkeit generieren. Darauf hinweisen, dass Deutschland Waffen herstellt und exportiert, mit denen in anderen Teilen der Welt Kriege geführt werden. Im Artikel 26 des Grundgesetzes steht hingegen: „Alle Handlungen, die absichtlich das friedliche Zusammenleben der Völker stören, sind verfassungswidrig“. Ein klarer Widerspruch, sagt Jessica Gräber vom ‚Peng! Kollektiv‘, die hier unter Pseudonym auftritt.

Peng! Kollektiv: „Wenn etwas unfair ist, kann man zivilen Ungehorsam ausüben“

„Es reicht nicht, die politische Meinung nur alle fünf Jahre durch ein Kreuz auf einem Zettel auszudrücken“, sagt Gräber. Das ‚Peng! Kollektiv‘ ruft deshalb aktiv zu Gesetzesüberschreitungen auf, um den Politikern deutlich zu machen, dass „einem etwas nicht passt oder unfair ist“.

Bekannt wurde das ‚Peng! Kollektiv‘ im Jahr 2016, als die Aktivisten der AfD-Politikerin Beatrix von Storch eine Torte ins Gesicht warfen. Christian Stuve ist da glimpflicher davon gekommen. Keine Torte – aber auch kein echter Friedenspreis.