Doku Mein Nordirland - Brexit an der Grenze

Doku Mein Nordirland - Brexit an der Grenze

Bei den EU-Austrittverhandlungen des Vereinigten Königreichs ist Nordirland Schauplatz großer Anspannungen: Mit dem Brexit ist die Befürchtung groß, dass es wieder eine harte Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland geben könnte. Seit dem Karfreitagsabkommen von 1998 herrscht auf der Insel offiziell Frieden. Doch der Brexit lässt die lange Geschichte der gespaltenen Insel wieder hochkochen. Katholiken und Protestanten, Republikaner und Unionisten, Süd und Nord: Was wird sich mit dem Brexit für die Insulaner verändern? Reißt der Brexit alte Wunden auf oder bietet er die Chance auf eine Wiedervereinigung?

Bis Ende der 1990er Jahre wütete ein bürgerkriegsähnlicher Machtkampf zwischen Unionisten und Republikanern im nördlichen Teil der Insel Irland. Während die Unionisten zur britischen Krone gehören wollten, strebten die Republikaner eine Vereinigung mit der Republik Irland an. Der Konflikt wurde nicht nur auf politischer Ebene geführt, sondern auch auf der Straße. Über 3000 Menschen starben in den Jahren der „Troubles“ von 1969 bis 1998. Gewalt in Form von Anschlägen, Schießereien und Bombenattentaten gehörten vielerorts zum Alltag der Nordiren. 1998 sorgte das Karfreitagsabkommen zwischen Briten und Nordiren für Frieden in der Gegend. Doch wie gesichert ist der Frieden? Bedroht der Brexit mit einer harten Grenze zwischen Irland und Nordirland diesen Frieden?

Aufkochender Konflikt

Im April 2019 sorgt der Tod einer Journalistin in der nordirischen Stadt Londonderry für ein Déja vu: die paramilitärische Gruppierung „New IRA“, eine Folgeorganisation der „Irish Republican Army“, übernimmt dafür die Verantwortung. Eine Eskalation als Folge des Brexits?
Martina Anderson war Mitglied der „IRA“. Heute sitzt sie als Europaabgeordnete der pro-republikanischen Partei Sinn Féin in Brüssel – wenn es nach ihr geht, würde sie da die nächsten 5 Jahre auch bleiben.
Der Musiker Willie Drennan ist Mitglied der „Artists for Brexit“. Trotz seiner Wahl für den Brexit will er keine harte Grenze. Er glaubt, dass vor allem die Kunst einen Beitrag zur Stärkung des Friedens zwischen Irland und Nordirland leisten kann.
Der Journalist Ben Kelly wuchs in einer katholischen Familie während der „Troubles“ auf. Heute schreibt er über die politische Lage Nordirlands für die britische Zeitung „The Independent“.

Veröffentlicht am: 24.07.2019 in Doku

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