Doku Mein Bruder, der Terrorist – zu Fuß gegen den Hass
Doku Mein Bruder, der Terrorist – zu Fuß gegen den Hass
1000 Kilometer zu Fuß, von Marseille nach Paris. Abdelghani Merah wandert durch die Französische Republik – mit einer schweren Last und einer klaren Mission. Der ältere Bruder des Toulouse-Attentäters Mohamed Merah will ein Zeichen setzen: Gegen den islamistischen Terror in Europa und den drohenden Rechtsruck in Frankreich.
Abdelghani Merah ist zu Fuß unterwegs von Marseille nach Paris, 1000 Kilometer quer durch Frankreich. Die körperlichen Schmerzen nimmt er gerne in Kauf. Die seelischen Schmerzen wiegen schwerer. Denn vor genau fünf Jahren hat sein jüngerer Bruder Mohamed in Toulouse bei einer islamistischen Anschlagserie sieben Menschen getötet, darunter Kinder. Mohamed Merah wurde noch auf der Flucht erschossen, ein weiterer Bruder später wegen Mittäterschaft verurteilt. Abdelghani Merah hat mit seiner Familie gebrochen. Während der Wanderung nach Paris möchte er den Gräueltaten seiner Verwandten etwas entgegensetzen und die Menschen, denen er unterwegs begegnet, vor den Gefahren des Fundamentalismus warnen. Ein sehr persönliches Zeichen gegen den islamistischen Terror in Europa.
Die Reportage begleitet Abdelghani Merah, den Bruder des Terroristen, auf seiner ungewöhnlichen Reise.
Die ECO Media TV-Produktion „Mein Bruder, der Terrorist – zu Fuß gegen den Hass“ wurde am 20. April 2017 erstmals auf ARTE ausgestrahlt.
Buch und Regie: Sandra Aïd
Kamera: Sven Kiesche
Ton: Marvin Dohrmann
Schnitt: Marcel Docwra
Produktionsassistenz: Niklas Rathsmann
Herstellungsleitung: Susanne Zimmermann
Producer: Marta Werner, Michael Fräntzel
Redaktion: Sabine Bubeck-Paaz
Produzent: Stephan Lamby
Veröffentlicht am: 02.05.2017 in Doku
Related Videos
Ausschreitungen in Toulouse
Demonstration gegen Polizeigewalt in Toulouse eskaliert.
Nach Paris-Terror: Weltweites Gedenken
Das Video zeigt einen jungen Mann, der sich spontan und öffentlichkeitswirksam mit seinem Klavier vor dem Konzertsaal Bataclan positioniert und John Lennons Klassiker "Imagine" gespielt hat. Auf seinem schwarzen Flügel prangert ein weißes "Peace"-Zeichen.
Pauschal-Terroristen – Schuld ist DER Islam! (probono Magazin)
Terroranschläge in Nizza, Paris, Orlando und Berlin. Für rechtsorientierte Medien und Politiker ist schnell klar, dass die Gewalt vom Islam ausgeht. Doch hier wird eine komplette Religion über einen Kamm geschert. Das probono Magazin zeigt, wie vielfältig der Islam ist, und dass die größte Gemeinsamkeit der Terroristen nicht die Religion ist.
Terror – die Antwort der Karikaturisten
Mit Bleistift gegen Gewehre – Zeichner in Frankreich reagieren auf den Anschlag gegen "Charlie Hebdo". Eine stille Videobotschaft gegen den Terror.
Terror und Rechtsruck in Europa: Wovor habt Ihr Angst?
Angst verbreiten, ist eine gute Strategie, um Wählerstimmen zu gewinnen. Rechtspopulisten in ganz Europa nutzen die Angst vor Terror und Überfremdung gerade für ihre Zwecke aus. Und es funktioniert in Teilen sehr gut. Wir haben uns in Hamburg umgehört und Menschen auf der Straße gefragt: Terror und Rechtsruck in Europa - Wovor habt Ihr Angst?Wovor habt Ihr Angst? Von Terrorangst bis zur Angst vor rechten Parteien - die Antworten gibt´s im Video.
Frankreich: Gastwirt weigert sich, Muslimas zu bedienen
Im französischen Tremblay-en-France bei Paris hat der Besitzer eines Restaurants ordentlich für Empörung gesorgt. Er verweigerte die Bedienung zweier Muslimas und verwies sie sogar des Lokals. Was er je doch nicht wusste: die Frauen filmten den Vorfall und stellten das Video anschließend ins Internet. Peinlich für den Gastwirt.
Mehr Videos aus dem Bereich Doku
Mein Shitstorm - Das erste Mal
Hurensohn, Schlampe, Missgeburt - Beleidigungen, die im Netz ganz alltäglich sind. Wer steckt hinter den anonymen Stimmen und welche Auswirkungen haben Shitstorms im realen Leben? Das Videotagebuch „Mein Shitstorm“ geht in vier Episoden dem Netz-Phänomen nach und lässt Betroffene und Akteure zu Wort kommen.
Mein Mexiko - Drogenkrieg, Gewalt und Korruption
Der mexikanische Drogenkrieg ist eine der blutigsten Auseinandersetzungen weltweit – über 70.000 Tote in zehn Jahren. Mord und Gewalt gehören zum Alltag. Durch Verstrickungen mit Drogenkartellen ist das Vertrauen in Politik und Polizei längst zerstört, unabhängige Berichterstattung unmöglich. Auch deshalb gehen immer mehr Mexikaner auf die Straße und protestieren gegen Gewalt und Korruption. Im Videotagebuch berichten junge Mexikaner von ihrem Leben zwischen Frust und Hoffnung.
Islands Touristenretter – Einsatz in der Wildnis (Doku)
Islands wilde Landschaft mit ihren aktiven Vulkanen, tosenden Flüssen und tiefen Gletschern ist beeindruckend – und gefährlich. Wenn etwas passiert, rücken die ehrenamtlichen Rettungseinheiten aus. Doch mit dem Tourismus-Boom häufen sich die Einsätze. Auch deswegen befinden sich die Teams aus engagierten Bürgern im Isländischen Hochland während des Sommers im Dauereinsatz.
Die Todesmühlen von Auschwitz
Es sind Bilder aus dem dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Ein Film von Hanus Burger und Billy Wilder zeigt sie.
Mahsa: Die Parkour-Läuferin von Teheran
Parkour-Laufen in Teheran? Das ist heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr. Doch in der iranischen Hauptstadt wird Parkour nicht nur bei jungen Männern, sondern auch bei jungen Frauen immer beliebter. Die 24-jährige Mahsa Rezaie ist eine von ihnen. Trotz zahlreicher gesellschaftlicher Hürden läuft, springt und klettert sie sich ihre Wege durch Teheran – über alle Hindernisse hinweg.
Europas Sozis in der Krise – Zwischen Macht und Ohnmacht
Die deutschen Sozialdemokraten stecken in einer tiefen Krise. Versteht sich die SPD als Regierungs- oder Oppositionspartei? Vor allem die jungen Sozis lehnen eine neue Große Koalition ab. Viele haben Angst vor dem Schicksal ihrer Genossen in Frankreich. Dort kämpft die ehemals stolze Parti Socialiste mit der Bedeutungslosigkeit – während sich eine neue Bewegung formiert.