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Mein Leben in Donezk – zwei Frauen filmen Kriegsspuren

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Wie lebt man in Donezk, wenn die Stadt monatelang beschossen wird? Zwei Frauen dokumentieren die Spuren der Bombardierung ihrer Nachbarschaft mit der Kamera.

Granaten in den Häusern, ein Treffer auch im eigenen Haus, wenig Lebensmittel, Stromausfälle – das alltägliche Leben in der ostukrainischen Millionenstadt Donezk ist seit Monaten schwer auszuhalten. Zwei Bewohnerinnen dokumentieren die Spuren des Krieges.

Als im November 2013 der Aufstand gegen den ukrainischen Präsidenten Victor Janukowitsch in Kiew begann, war das für Angelina Sambur und Ilona Leto alles weit weg. Sie leben in Donezk, im Südosten der Ukraine. Doch je länger der Konflikt zwischen der ukrainischen Armee und pro-russischen Kräften dauert, desto spürbarer wird er für Angelina Sambur und Ilona Leto. Seit Monaten ist ihre Heimatstadt Donezk unter Beschuss. Es gibt widersprüchliche Angaben darüber, wer für den Beschuss verantwortlich ist. Beide Kriegsparteien beschuldigen sich gegenseitig.

Zwei Frauen zeigen das Ausmaß der Zerstörung in Donezk

Im Oktober 2014 dokumentierte die Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch, dass ukrainische Streitkräfte Donezk mit international geächteten Streubomben beschießen. Angelina Sambur und Ilona Leto können nicht beweisen, welche Seite hinter der Bombardierung steckt. Es geht ihnen um etwas anderes: Seit Monaten ziehen sie mit ihrer Kamera los, um die Narben des Krieges zu zeigen. Sie wollen die Öffentlichkeit außerhalb ihrer Stadt und ihres Landes darüber informieren, was in Donezk los ist; dass ihre Heimatstadt nahezu unter ständigem Beschuss ist – allen Waffenstillstandsabkommen zum Trotz.

Auch als dbate-Mitarbeiter vor einigen Wochen mit Angelina Sambur und Ilona Leto per Skype Kontakt hatten, wurde ihr Stadtteil beschossen. Die Skype-Verbindungen brachen immer wieder ab.

Nachtrag: Inzwischen liegen dbate Hinweise vor, nach denen sich die beiden Frauen einer prorussischen Milz angeschlossen haben.