Hitlers „Mein Kampf“ als Klassiker ins Regal stellen? Ein 2.000-Seiten starkes Labyrinth aus Fußnoten haben die Editoren mit der kommentierten Neuauflage jetzt herausgegeben. Trägt diese ambitionierte Fassung zur Aufklärung über die NS-Zeit bei oder spielt sie Rechtsradikalen in die Hände? Interview mit Germanist Jeremy Adler.
„Mein Kampf“ ist ein furchtbares, ein grausames Buch: aber muss es 70 Jahre nach dem Tod seines Verfassers überhaupt noch in Angst und Schrecken versetzen? Oder ist die Zeit reif für eine Auseinandersetzung mit Hitlers „Wahnsinn“ – in Form der wissenschaftlich kommentierten Neuausgabe, die jetzt vom Institut für Zeitgeschichte in München veröffentlicht wurde? Jeremy Adler, Professor für Germanistik am King’s College in London, befürchtet, Hitlers „Mein Kampf“ könnte in Deutschland zum Bestseller werden. Er findet, die Hetzschrift sei „ein wichtiges Werk für den Forscher. Aber es soll keine zentrale Stelle in der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit einnehmen.“
Im Skype-Talk mit Denise Jacobs spricht der vehemente Gegner der Neuauflage über die Gründe, warum man Hitler nicht demontieren kann und weshalb die Wiederveröffentlichung der Hetzschrift in eine denkbar ungünstige Zeit fällt.
Mehr zu diesem Thema auf dbate.de und heute Abend im Ersten:
TV-Tipp: „Mutter, Vater, Hitler – Vier Tagebücher und eine Spurensuche“ 18. Januar; 23:30 Uhr ARD.
Zum Schwerpunkt “Mein Kampf / Unser Kampf” zeigt dbate.de:
– SKYPE-TALK zu Hitlers „Mein Kampf“: Konfrontation mit dem Wahnsinn
– FLASH: ARD-Dokudrama „Vater, Mutter, Hitler“ (Trailer)
– FLASH: „Vater, Mutter, Hitler“ – das Making-of
– VIDEOTAGEBUCH: Mein 1945 – Norddeutsche erinnern sich an das Kriegsende