Doku Dutertes Drogenkrieg - Leben auf den Philippinen
Doku Dutertes Drogenkrieg - Leben auf den Philippinen
Über 7.000 Tote hat der brutale Anti-Drogenkrieg des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte bereits gefordert. Die Web-Doku gibt einen ungeschönten Einblick in die Lebensumstände vieler Filipinos. In den Slums, wo Kriminalität und Drogenmissbrauch florieren, kämpfen die Ärmsten der Gesellschaft täglich ums Überleben. Genau hier greift Duterte besonders hart durch und lässt Drogendealer wie Drogenabhängige auf offener Straße ermorden. Wie hat sich das Leben auf den Philippinen unter Duterte verändert?
Sind Drogen wirklich der Hauptgrund für Kriminalität im Land? Für den philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte scheint die Antwort eindeutig zu sein. Seit seinem Amtsantritt im Juni 2016 führt der Hardliner einen brutalen Anti-Drogenkrieg mit mittlerweile über 7.000 Toten. Sein Ziel: Das Land komplett von Drogenabhängigen und Drogendealern zu befreien und damit die ausufernde Kriminalität zu beseitigen.
Slums auf den Philippinen: Von der Armut in den Tod
Häufig sind die Opfer der sogenannten extralegalen Morde allerdings nicht große Drogendealer, sondern arme Menschen. Der philippinische Menschenrechtsaktivist Mark Roman klagt in der Web-Doku an, dass die armen Leute für die Polizei „leichte Opfer“ seien, „die keine Gegenwehr leisten und deren Leben kaum etwas wert ist“. Kann Duterte mit seinem harten Durchgreifen also wirklich die Probleme des Landes lösen? In der Web-Doku sprechen vier mutige Menschen offen über ihren Einsatz für gesellschaftlich abgehängte Filipinos, ihre persönlichen Erfahrungen und die Frage, was Duterte dem zerrütteten Land bisher gebracht hat.
Kevin Roman ist philippinischer Fotojournalist. Jede Nacht geht er auf die Straßen der Hauptstadt und in die Slums von Metro Manila, um dort die Leichen des Drogenkriegs zu fotografieren. Seit Dutertes Amtsantritt besteht seine Arbeit hauptsächlich in der Dokumentation der extralegalen Morde. Viele seiner Fotos verkauft er ins Ausland.
Mark Roman kommt ursprünglich von den Philippinen und lebt mittlerweile mit seiner Familie in den USA. Seinen Lebensunterhalt verdient er mit verschiedenen YouTube-Kanälen. Einer dieser Kanäle widmet sich vorrangig Slumbewohnern der Philippinen. Mit der Darstellung dieser Lebensumstände will Mark Roman auf die gravierenden Missstände in seinem Heimatland aufmerksam machen.
Jacque Manabat ist eine philippinische Journalistin. Sie arbeitet für ABS-CBN News auf den Philippinen. Derzeit arbeitet sie in Deutschland und schreibt verschiedene Berichte für das Journalisten-Netzwerk correctiv.org. Für VICE hat sie den vielbeachteten Artikel „Als Journalistin im zweitgefährlichsten Land der Welt“ geschrieben. Manabat ist aufgrund ihrer kritischen Äußerungen über Duterte regelmäßig Anfeindungen und Drohungen ausgesetzt.
Niklas Reese wuchs in Südostasien auf und hat seit seiner Kindheit eine enge Verbindung zu den Philippinen. In seinem Buch „Handbuch Philippinen“ schreibt er über Geschichte, Gesellschaft, Politik und Kultur des Landes. Der Menschrechtsexperte arbeitet seit 1997 für philippinenbüro e.V. Der Verein ist ein unabhängiges, soziopolitisches Informationszentrum.
Veröffentlicht am: 24.02.2017 in Doku
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