dbate - Videos. News. Debatte.

Wer war Agent Werner Mauss? (Doku)

Screenshot aus dem Dokumentarfilm "Der Topagent - das geheime Leben des Werner Mauss"

Werner Mauss, der lange als Agent für den Verfassungsschutz und den BND gearbeitet hat, muss sich wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten. Über 15 Millionen Euro soll der „deutsche James Bond“ laut Anklage hinterzogen haben. Mauss weist alle Vorwürfte zurück.

Es war lange still um ihn. Doch mittlerweile sorgt Werner Mauss wieder für Schlagzeilen. Gegen Mauss wird wegen der Steuerhinterziehung ermittelt – und er tauchte in den Namenlisten der sogenannten PanamaPapers auf, die 400 Journalisten weltweit recherchiert haben. Es geht darin um ein weit verzweigtes Netz von Briefkasten- und Tarnfirmen, das von Panama aus geknüpft wurde. Politiker stehen auf der Liste, Milliardäre – und eben auch der langjährige deutsche Geheimagent Werner Mauss.

Werner Mauss: Der „deutsche James Bond“

Jahrzehntelang gelang es dem Agenten Werner Mauss im Verborgenen zu arbeiten. Es gab keine Filmaufnahmen, kein Photo von ihm. Selbst seinen Namen konnte er lange geheim halten. Dennoch wurde seine Person immer wieder in Verbindung mit spektakulären Kriminalfällen gebracht, etwa mit dem Skandal um die Seveso-Fässer, dem Fall des Juweliers Düe in Hannover, der Verhaftung des RAF-Terroristen Rolf Pohle oder dem Geiseldrama von Alfred Schmidt und Rudolf Cordes. Selbst Polizei und BND, mit denen er zusammenarbeitete, kannten meistens nur seine Decknamen. Trotzdem ließ man ihn gewähren. Schließlich übernahm er häufig genug schmutzige Jobs.

Methoden am Rande der Legalität

1998 hat Stephan Lamby Werner Mauss in Bogota, Kolumbien, kennengelernt. Aus dieser Begegnung entstand der ca. 80-minütiger Dokumentarfilm „Der Topagent – das geheime Leben des Werner Mauss“ (MDR/ARD). Der Film erzählt die höchst umstrittene Laufbahn des Topagenten. Er zeichnet seinen Aufstieg aus kleinbürgerlichen Verhältnissen zum Multimillionär nach und beschreibt seine Methoden am Rande der Legalität.