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Aktionskünstler: „Flüchtlinge sind unsere letzte Hoffnung“

Screenshot_dbate_Skype-Talk_Justus Lenz_Zentrum fuer Politische Schoenheit_Berlin_Interview_2015

Über ihre Aktionen ist viel diskutiert worden. Im Juni beerdigten Mitglieder der Organisation „Zentrum für Politische Schönheit“ (ZPS) zwei Flüchtlinge in Berlin – zumindest behauptet die Gruppe, dass in dem Sarg eine Mutter und ihr totes Kind waren. Mit der umstrittenen Kampagne „Die Toten kommen“ will das ZPS auf das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer aufmerksam machen.

In wenigen Tagen will die Organisation vor dem Kanzleramt einen Friedhof errichten und dort zahlreiche tote Flüchtlinge beerdigen. „Pietätlos sind nicht die Aktionen. Pietätlos ist die Frage, ob da wirklich tote Menschen begraben werden“, sagt Justus Lenz vom ZPS im Skype-Talk auf dbate.de. Im Interview spricht Lenz außerdem über den Transport von toten Flüchtlingen nach Deutschland und klagt deutsche Politiker an. Die Aktionen des ZPS, deren Mitglieder sich selbst als „Sturmtruppe zur Errichtung moralischer Schönheit“ bezeichnen, sind spektakulär und medienwirksam.

Ist das wirklich Kunst? Oder anders gefragt: Was darf Kunst? Mit Recht darf man über die Fragwürdigkeit der Aktion streiten. Fakt ist aber auch: mindestens so fragwürdig ist unser Umgang mit der Flüchtlingskatastrophe auf dem Mittelmeer.