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„Nafris“ – Ist das Vorgehen der Kölner Polizei gerechtfertigt?

"Nafris" - Ist das Vorgehen der Kölner Polizei gerechtfertigt?

Kurz nach der Silvesternacht 2016-2017 steht die Kölner Polizei erneut in der Kritik. Nach den massenhaften sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht 2015-2016 hatte die Polizei dieses Jahr Hunderte Männer am Platz vor dem Kölner Hauptbahnhof eingekreist und kontrolliert. Nach Angaben der Polizei seien diese Männer „Nafris“ (kurz für Nordafrikaner) und gehörten einer bestimmten „Klientel“ an.

In der Silvesternacht hielt die Polizei mit großem Aufgebot präventiv mehrere Hundert Männer auf, um ihre Personalien festzustellen. Diese stammten für die Polizei augenscheinlich aus Nordafrika. Kurz vor Mitternacht tweetete die nordrhein-westfälische Polizei: „Am HBF werden derzeit mehrere Hundert Nafris überprüft. Infos folgen.“ Seitdem wird heftig über das Verhalten der Kölner Polizei diskutiert.

Nafris und Racial Profiling

GRÜNEN-Politikerin Simone Peter meldete sich zu Wort und stellte die Frage nach der Verhältnis- und Rechtmäßigkeit des Vorgehens der Polizei. Insgesamt seien knapp 1.000 Personen allein aufgrund ihres Aussehens überprüft und teilweise festgesetzt worden. Auch die Verwendung des Begriffs „Nafris“ für Nordafrikaner durch die Polizei wird in den sozialen Netzwerken heftig kritisiert. Amnesty International kennzeichnete, das Verhalten der Kölner Polizei als sogenanntes „Racial Profiling“ – also ein polizeiliches Vorgehen aufgrund ethnischer Merkmale, das mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sei.