Der Vulkan Mount Agung auf der indonesischen Insel Bali ist seit einigen Tagen wieder aktiv. Seine Aschewolke erreicht bereits eine Höhe von 4000 Metern und sorgt für Flugausfälle. Bis zu 100.000 Menschen müssen evakuiert werden, zehntausende wurden in erste Notunterkünfte gebracht. Videos von Augenzeugen zeigen die Lage.
Der YouTuber Eyes of a Nomad hat den rauchenden Gipfel im Zeitraffer gefilmt. Mount Agung ist einer von mehr als 120 aktiven Vulkanen in Indonesien. Seit Tagen messen Geologen vermehrte Erdbeben und weitere Hinweise auf einen möglichen Vulkanausbruch. Die Behörden auf Bali haben nun die höchste Alarmstufe ausgerufen und eine Evakuierungsaktion eingeleitet. Rund um den Vulkan wurde in einem Umkreis von zehn Kilometern eine komplette Sperrzone eingerichtet. Etwa 40.000 Bewohner wurden bereits aus der Gefahrenzone gebracht, weitere sollen nun folgen. Insgesamt plant die Regierung, bis zu 100.000 Menschen in andere Regionen und auf Nachbarinseln umzusiedeln. Der letzte Ausbruch des Vulkans war im Jahr 1963 und forderte knapp 1600 Menschenleben. Er schleuderte Lava und Gestein kilometerweit und traf so auch große Teile der Nachbarinsel Java.
Schon am 21. November 2017 begann der Berg Agung eine Rauchwolke auszustoßen, wie dieses Video des Sprechers des Katastrophenschutzes auf Bali zeigt. Eine erste Sperrzone von bis zu 7,5 Kilometer um den Berg wurde eingerichtet und die Bevölkerung aufgerufen, ruhig zu bleiben:
Gunung Agung meletus mengeluarkan asap dan abu kelabu tebal dengan tekanan sedang pada 21/11/2017 pukul 17:05 WITA. Tinggi letusan maksimum 700 meter dari puncak kawah. Status Siaga (level 3). Radius 6-7,5 km dilarang ada aktivitas masyarakat. Masyarakat dihimbau tenang. pic.twitter.com/bw63qSbh2y
— Sutopo Purwo Nugroho (@Sutopo_BNPB) 21. November 2017
Der Katastrophenschutz warnt zudem vor „kalten Lava-Bächen“. Die Regenzeit auf Bali hat begonnen und spült bereits Lavagestein vom Berg hinab:
Selain erupsi yang meningkat. Banjir lahar dingin juga akan meningkat karena hujan di sekitar Gunung Agung akam meningkat. Saat ini Bali sudah masuk musim penghujan. Waspadai banjir lahar hujan (banjir lahar dingin). Jangan beraktivitas di radius berbahaya dan sekitar sungai. pic.twitter.com/HsJL6SvUwV
— Sutopo Purwo Nugroho (@Sutopo_BNPB) 27. November 2017
Die Strafe Gottes?
Einheimische Geistliche vermuten einen negativen spirituellen Zusammenhang zwischen dem Ausbruch und des zunehmenden Tourismus in der Region – Medien berichten sogar von zahlreichen Opferritualen der Mönche, die sich teilweise weigern ihre Tempel zu verlassen.