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Joschka Fischer über Bob Dylan: „Er bringt diese Seite in mir zum Klingen“

Joschka Fischer über Bob Dylan

Der ehemalige Bundesaußenminister ist großer Bob Dylan-Fan. Er verfolgt den Sänger seit Jahrzehnten, geht zu seinen Konzerten, hört sich zuhause Platten von ihm an. Im Jahr 2005 hatte Stephan Lamby Gelegenheit, mit Joschka Fischer über seine Dylan-Verehrung zu sprechen.

Das Interview fand für den Dokumentarfilm „Joschka Fischer – sieben Jahre zwischen Krieg und Frieden“ (Phoenix, 2005) statt. Eine Gesprächssituation voller Spannung. Denn Joschka Fischer war noch Außenminister, doch wenige Wochen fanden Bundestagswahlen statt. Der Ober-Grüne Fischer war im Wahlkampfmodus, die Umfragen deuteten auf einen Machtverlust der Schröder/Fischer-Regierung hin. Entsprechend aufgekratzt war der Minister: „Im Moment ist mir nicht nach Bob Dylan zumute, sondern nach AC/DC.“ Kurz darauf verloren Gerhard Schröder  und Joschka Fischer die Wahl. Seitdem kann Fischer wieder mehr Bob Dylan hören.

„Neue poetische Ausdrucksformen“ – Literaturnobelpreis 2016 für Dylan

Jetzt wurde Bob Dylan für seine Texte auch noch mit dem Literaturnobelpreis 2016 ausgezeichnet. Das schwedische Nobelpreis-Komitee begründete die Wahl damit, dass Bob Dylan „neue poetische Ausdrucksformen innerhalb der großen amerikanischen Song-Tradition“ erschaffen habe. Mit Bob Dylan wird zum ersten Mal ein Songwriter mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.