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Der Niederlage zum Trotz – Annette Dittert über das Wahldebakel von May

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„Mayday“ in Großbritannien: Die konservativen Tories unter der Führung von Theresa May haben im Zuge der anberaumten Neuwahlen ihre Mehrheit aufs Spiel gesetzt – und sie verloren. Trotzdem hat Theresa May eine Regierungsbildung angekündigt. Die ehemalige ARD -Korrespondentin Annette Dittert (London) mit einer klaren Analyse zu Theresa Mays hochmütigem Alleingang, den Folgen für ihre Partei, für Großbritannien und Brüssel. 

Großbritanniens Premierministerin May hat sich verzockt. Mit ihren anberaumten Neuwahlen hat Theresa May das Land erneut ins Chaos gestürzt. Auch wenn sich May jetzt noch darauf berufe, die stärkste Partei zu sein: die große Frage ist, wie lange Theresa May sich in einer instabilen Minderheitsregierung an der Macht halten kann. Viele Politiker, so auch Corbyn, hatten zuvor Mays Rücktritt gefordert. Mays Kalkül, ihre Position durch Neuwahlen zu stärken, ging nicht auf: „Jeremy Corbyn ist der Wahlsieger“, so Annette Dittert.

„Nicht Theresa May, sondern Jeremy Corbyn ist der Wahlsieger“

Die Gründe für Mays Niederlage sind vielfältig. Sicher ist, so Dittert, dass rhetorische Leerformeln, wie „Brexit means Brexit“ oder „No deal ist better than a bad deal“, Zweifeln an ihrer Führungsqualität Vorschub geleistet haben. „Keiner hat verstanden, was sie will.“ May wirkte zunehmend „unsicher, ängstlich und diffus“. Sie zeigte sich, so Dittert, als fürchterliche Wahlkämpferin, während Corbyn das genaue Gegenteil verkörperte.

Im Interview spricht die Journalistin Annette Dittert über die Folgen des Wahlergebnisses für die Brexit-Verhandlungen in Brüssel – und auch über die Folgen für Theresa May. Die Frau, die alles auf’s Spiel gesetzt und – ähnlich wie Cameron beim Referendum 2016 – viel dabei verloren hat.